Skull and Bones - Vorschau, Action, PlayStation5, PC, XboxSeriesX

Skull and Bones
16.06.2018, Benjamin Schmädig

Vorschau: Skull and Bones

Wer mit wem?

Skull & Bones hatte mir im vergangenen Jahr schon gefallen und während damals „lediglich“ Team-Gefechte für zweimal fünf Kapitäne spielbar waren, stellten die Entwickler diesmal ihre Vision des offenen Ozeans vor, auf dem man gemeinsam mit anderen Spielern Beute sucht, Forts angreift und andere Abenteuer erlebt. Also haben wir die Anker gelichtet und sind erneut in See gestochen.

Zehn Spielern waren es in der E3-Demo, doch die Zahl muss keine endgültige Nummer sein. Denn noch experimentiert Ubisoft damit, wie das fertige Spiel genau aussehen soll. Ob man sämtliche Aktivitäten etwa von dem zu Fuß begehbaren Heimathafen aus startet, diese erst auf dem Meer zur Verfügung stehen, um welche es sich dabei überhaupt handeln wird - das ist alles noch in Bewegung. Ganz sicher ist schon jetzt: Skull & Bones ist kein Pirates! Nur in der Basis geht man vor Bord, ähnlich wie in Eve Online etwa. Grundsätzlich steht man nämlich immer am Steuer verschieden großer Schiffe mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten.

Zehn Spieler waren in den Gewässern der E3-Demo unterwegs, konnten sich verbünden, gegeneinander kämpfen und sich ignorieren.


Wer mit wem gegen wen oder was?

Und ganz sicher strebt Ubisoft auch eine Art offene Welt an, in der jeder Kapitän sein eigenes Ziel verfolgt, wo man sich aber auch spontan verbünden und wieder trennen kann. Die große persistente Welt eines Online-Rollenspiels wird das wohl nicht sein. Aber ähnlich wie in Destiny z.B. relativ weite Areale – derzeit eben für jeweils zehn menschliche Kapitäne.

Und die haben alle verschiedene Ziele; meins und das einiger anderer war das Zerstören einer mächtig starken Festung. Alleine konnte ich mich ihr einmal nähern, ein bisschen Schaden anrichten – dann war selbst mein starker Kahn schon dermaßen lädiert, dass ich mich lieber mit Anderen zusammenschließen wollte, was aufgrund bestimmter Demo-Einschränkungen aber einfach noch nicht funktionierte.

Und immer an die Beute denken!

Macht nichts! Ich hatte unheimlich großen Spaß dabei, hauptsächlich KI-Pötte zu versenken, Wracks nach Wertsachen zu durchsuchen und mich irgendwann gegen Kopfgeldjäger zu wehren, die auftauchen, sobald man für ausreichend viel Radau im Indischen Ozean gesorgt hat.

Die Sache mit den Wracks ist dabei übrigens nicht so einfach, denn man muss sich jedes Mal entscheiden, ob man Schätze

Die taktischen Seegefechte sind erweiterte Versionen ihrer Vorbilder aus Assassin's Creed.
hebt oder Material birgt, das als Reparatur-Kit für das eigene Schiff dient. Sinkt das, verliert man nämlich die komplette Beute! Womöglich ist es also besser etwas weniger Zaster sicher heimzufahren als alles zu verlieren. Man kann nach dem Wiedereinstieg zwar dorthin schippern, wo man gesunken ist – mit etwas Pech, hat dann allerdings ein anderer Spieler längst die dort auf dem Wasser treibende Beute aufgegabelt.

Klar: Weiß man, wer den Plunder geplündert hat, könnte man ihn zu den Haien schicken. Das Kämpfen funktioniert dabei wie in Assassin's Creed, sprich man schießt mit den Kanonen, die in die aktuelle Blickrichtung ausgerichtet sind. Anders als in der Attentäter-Mär hat allerdings der Wind einen enormen Einfluss auf die Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Fahrtrichtung. Ausrichtung und Wendemanöver spielen also eine viel größere taktische Rolle, was mir ausgesprochen gut gefällt.

Hoffentlich den Wind im Rücken

Abgesehen davon verfügen verschiedene Schiffstypen über unterschiedliche Eigenschaften und Fähigkeiten. In der Demo gab es etwa kleine wendige, die Gegner rammen konnten bzw. mächtigen Schaden mit den sonst relativ schwachen nach vorne schießenden Kugeln anrichteten, während mein eher behäbiger Untersatz alle paar Sekunden lang nahezu unbegrenzte Breitseiten verteilen konnte. Wer in solchen Augenblicken backbord oder steuerbord vorbeifuhr, hatte meist das letzte Mal die Segel gesetzt!

Ausblick

Auch wenn noch gar nicht klar ist, wie genau Skull & Bones irgendwann aussehen wird, haben mir die Seegefechte auch diesmal wieder viel Spaß gemacht. Es ist nach wie vor erfrischend, relativ träge Schiffe zu manövrieren, dabei auf den Wind zu achten und im richtigen Augenblick mächtige Fähigkeiten einzusetzen. Es macht Laune Wracks nach Beute zu durchsuchen und mal gemeinsam, mal gegeneinander um Schätze zu kämpfen. In der Demo waren sich Ziele und Schiffe dabei so nah, dass sich die Seefahrt seltsam gedrängt anfühlte – da gelingt den Entwicklern hoffentlich noch eine bessere Balance. Im Gegenzug funktioniert das Schiffe versenken aber schon jetzt so gut, dass ich dem fertigen Skull & Bones nach wie vor gespannt entgegenblicke.

Einschätzung: gut