Destiny 2: Forsaken - Vorschau, Shooter, XboxOne, PC, PlayStation4

Destiny 2: Forsaken
17.06.2018, Benjamin Schmädig

Vorschau: Destiny 2: Forsaken

Armbrust und Doppel-Boss

Destiny 2 ist stark gestartet; mir gefielen jedenfalls die vielen kleinen Neuerungen – doch irgendwann stieß man auf ganz ähnliche Probleme wie im Vorgänger, denn nach hinten raus tat Bungie zu wenig, um die Motivation aufrecht zu erhalten. Deshalb braucht es Forsaken wie Destiny den König der Besessenen brauchte. Ob die große Erweiterung ähnlich viel Schwung ins Spiel bringt wie es damals gelang? Wir haben uns auf der E3 einen knappen Eindruck davon verschafft.

Die Informationen klingen vielversprechend: Mit der noch größeren Freiheit beim Zusammenstellen der Ausrüstung reizt Bungie etwa die Experimentierfreude und Spezialisierungen, sodass sich auch Extrem-Scharfschützen oder noch druckvollere Nahkämpfer austoben dürfen. Immerhin kann man in Zukunft (das System wird selbstverständlich allen Spielern zur Verfügung stehen, nicht nur Besitzern von Forsaken) offenbar jede Art Waffe in jeden der Slots stecken. Dass die kommenden Arbeitsgeräte der Hüter außerdem wieder über zufällig ausgewürfelte Eigenschaften verfügen, dürfte der Individualisierung ebenso zugute kommen wie es Ansporn reizen könnte, nach einem perfekten Scoutgewehr zu suchen.

Die Armbrust macht Spaß - die neue Freiheit bei der Waffenwahl gab es auf der E3 aber noch nicht. Als Spezialwaffen standen nur Raketen- und Granatwerfer zur Verfügung.


Druckvoller, schneller – individueller

Hinzu kommt mit dem Riff eine mysteriöse Umgebung, die zum ersten Mal als zentraler Schauplatz der Missionen dienen wird – Ähnliches gilt für die Träumende Stadt, wo der Raid stattfinden wird. Es soll ein rätselhafter Ort sein, an dem es offenbar viele Geheimnisse zu entschlüsseln gibt. Und nicht zuletzt wird man für jeden Kämpfertyp auch einen neuen Fokus freischalten. Bungie beschreibt etwa den der Warlocks, die wohl ihre Teleportationsfähigkeiten trainiert haben, um sich nicht nur alle paar Sekunden, sondern ständig zwischen gleich mehreren Feinden schnell umher zu bewegen.

Neu ist außerdem eine Armbrust und hier beginnt der auf der E3 interessante Teil, denn mit der konnte man dort spielen: in einer Mission sowie in dem neuen Multiplayer-Modus Gambit. Die Mission selbst ist dabei nicht der Rede wert, da man lediglich durch recht enge Gänge im Gefängnis der Alten rennt, um am Ende noch kleine Gegnerwellen zu beseitigen.

Monster Hunter

Die Kampagne dreht sich um die Jagd auf acht entflohene Schwerverbrecher.

Die Armbrust gefällt mir aber ausgesprochen gut. Im Wesentlichen ist sie ja eine Art Scharfschützengewehr, bei dem es allerdings eine Weile braucht, bis man abdrücken sollte. Lässt man den Abzug nämlich früh los, fliegen die Pfeile nur in schwachen Bögen und richten kaum Schaden an – erst wenn sie eine voll gespannte Sehne verlassen, richten sie vor allem bei kritischen Treffern gewaltigen Schaden an. Das klingt komplizierter als es ist! Tatsächlich macht es unheimlich viel Spaß, mit den surrenden Pfeilen aus großer Entfernung Kabale aufzuhalten.

Und das gilt auch für die Mehrspieler-Gefechte im Gambit-Modus. Worum es da geht? Zwei jeweils 4 Hüter starke Teams kämpfen in einer Version desselben Areals, also getrennt voneinander in einem Wettlauf gegen die Zeit. Sie müssen sogenannte Motes getöteter Feinde auflesen und an einem zentralen Punkt abliefern, um mit 75 Motes einen Boss zu rufen. Das Team, welches seinen Boss zuerst niederstreckt, gewinnt die Runde. Der Kniff: Bei 25 und bei 50 Motes kann ein Spieler in die Partie der Gegner springen, um dort Unheil anzurichten.

Ausblick

Gambit ist nett, wirklich... eine coole Idee, die bei mir aber beileibe auch keine Begeisterung auslöst. Wir haben natürlich nur zwei Runden gespielt und die Überfälle sind ein interessantes Detail. Doch das alleine ist kein Grund mich auf Forsaken zu freuen. Und auch die Armbrust, so gut sie sich anfühlt, sorgt nicht für Wow-Momente. Von dem müden Missionsdesign des spielbaren Story-Abschnitts mal ganz zu schweigen! Gespannt bin ich auf die inhaltlichen Erweiterungen: Kann der geheimnisvolle Raid neue Begeisterung entfachen? Gelingt das vielleicht den wiederkehrenden und erweiterten Möglichkeiten beim Zurechtschneiden der Ausrüstung auf eigene Vorlieben? Auf dem Papier klingen die Änderungen durchaus vielversprechend. Zu sehen war davon noch nichts.

Einschätzung: befriedigend