Star Wars: Jedi Fallen Order - Vorschau, Action-Adventure, PlayStation4, PC, XboxSeriesX, XboxOne, Stadia, PlayStation5

Star Wars: Jedi Fallen Order
09.06.2019, Michael Krosta

Vorschau: Star Wars: Jedi Fallen Order

Mit Lichtschwert auf der Flucht

Bisher hatte EA kein besonders glückliches Händchen bei Star Wars: Auf die mageren Inhalte von Battlefront folgte das Lootbox-Fiasko und eine enttäuschende Kampagne beim Nachfolger, während das hoffnungsvolle Action-Adventure von Visceral gleich zusammen mit dem Studio eingestampft wurde. Jetzt hat Respawn Entertainment die Chance, mit Jedi Fallen Order endlich den Pfad zur hellen Seite der Macht einzuschlagen...

Langsam schwimmt Cal Kestis auf dem Wookie-Planeten Kashyyyk dem Horizont entgegen, wo mächtige Walker als Vorboten des Imperiums ihren Vormarsch gnadenlos fortsetzen. Die mächtigen Maschinen wirken fast wie Lebewesen, da ihre metallische Haut stellenweise von Pflanzen, Schmutz und anderen Mitbringseln aus der Sumpflandschaft bedeckt ist. Sie bilden die Eintrittskarte für den gejagten Jedi, den Walker in bester Tradition von Shadow of the Colossus mit Sprung- und Klettereinlagen zu erklimmen, um sich einen Weg ins Innere zu bahnen.

Shadow of the Walker

Immer mit dabei: Der Droide BD-1, der eine gewisse Ähnlichkeit zu dem MK III aus Metal Gear Solid 4 aufweist und sich auch hier schnell als nützlicher Partner entpuppt. Denn der „Backback-Droide“ projiziert nicht nur eine Holo-Karte oder manipuliert Schaltkästen und Geräte durch elektrische Spannung, sondern versorgt den agilen Jedi auch mit Heilpaketen und scannt die Umgebung nach Informationen sowie willkommenen Objekten wie einem Waffenlager ab. An Bord des Läufers demonstriert er eine weitere Fähigkeit, indem er auf Knopdruck gezielt als Ablenkung eingesetzt wird und die Piloten stört. Entsprechend schnell ist die Besatzung ausgeschaltet und man kann selbst die Kontrolle über die schwer bewaffnete und gut gepanzerte Einheit übernehmen. Und was macht man mit einem Walker? Das, wofür er erschaffen wurde: Man lässt die Waffen sprechen und ballert zunächst Geschütze über den Haufen, bevor die explosive Schienensequenz weiter zu einem Hangar führt, wo man auch Treibstofftanks und Tie Fighter in die Luft jagt. Am Ende dieses Actiongewitters zieht man allerdings aufgrund des Skripts den Kürzeren, als eine angeschlagene imperiale Fähre Kurs auf den gekaperten Walker

BD-1 erweist sich schnell als quirliger und nützlicher Begleiter.
nimmt und ihn schließlich zu Fall bringt.

Wir konnten diesen erweiterten Einstieg der Mission „Rivers of Origins“ im Rahmen einer Live-Präsentation bei EA Play erleben, bevor anschließend wieder die bekannten Szenen aus der Vorstellung im Stream auf leicht veränderten Pfaden nachgespielt wurden. Wir bekamen zum Beispiel Einblick auf einen Holo-Table, mit dem man offenbar verschiedene Planeten als Reiseziel auswählen durfte. Es deutet darauf hin, dass man vielleicht nicht nur linearen Pfaden und Missionen in einer festgelegten Reihe folgen muss, sondern sich stellenweise frei innerhalb des Planetensystems bewegen kann.

Macht-Kräfte und Lichtschwerter-Action

Cal Kestis entwickelt sich als Jedi weiter und lernt neue Tricks im Umgang mit der Macht und dem Lichtschwert.
Außerdem wurde gezeigt, dass man mit manchen Figuren nicht nur einfach reden kann, sondern sogar mit Hilfe von Dialogoptionen die Gespräche nach eigenen Wünschen gestalten kann. Entscheidungen zwischen einer hellen und dunklen Seite wie etwa bei Mass Effect darf man aber nicht erwarten. Wie Game Director Stig Asmussen klarstellt, muss man hier ganz klar dem festgeschriebenen Drehbuch sowie der gewünschten Figurenentwicklung folgen und darf den Pfad der Jedi nicht verlassen. Trotzdem erinnert Cal stellenweise eher an einen Sith, wenn er sich relativ brutal mit seinem Lichtschwert durch die Gegner metzelt und Macht-Kräfte wie das Umherschleudern oder einen coolen Slow-Mo-Effekt zum Einfrieren von Blasterstrahlen nutzt, an dem auch Kylo Ren seine Freude gehabt hätte – vor allem dann, wenn man in Kombination mit den Macht-Fähigkeiten die Sturmtruppler in die Schussbahn katapultiert. Aber gut: Nach der Order 66 des Imperators, wonach die letzten überlebenden Jedi gejagt und ausgerottet werden sollen, hat er auch allen Grund dazu, in den Kämpfen nicht zimperlich mit seinen Feinden umzugehen.

Neben gemeinen Sturmtruppen wird man zwischendurch auch mit speziellen Gegner-Typen konfrontiert, darunter ein Schock-Trooper, der gezielt für den Kampf gegen Jedi-Ritter ausgebildet wurde und die Attacken mit dem Lichtschwert nicht nur abwehren, sondern auch effektiv kontern kann. In den gezeigten Szenen wirken die Kämpfe packend und dynamisch, versprühen sogar einen Hauch von Bloodborne, wenn man die Muster des Gegners einstudieren, rechtzeitig auf Farbmarkierungen des Körpers reagieren und um ihn herumtänzeln muss. Hoffentlich fühlen sich die Lichtschwert-Duelle am Ende so gut an wie sie in den Spielszenen wirken.

Überall Gefahren

Nicht nur die Truppen des aufstrebenden Imperiums, sondern auch Kashyyyks Fauna machen dem Jedi zu schaffen. So trifft er z.B. auf eine Mischung aus riesigen Zecken und Spinnen, die sowohl mit ihren spitzen Beißwerkzeugen attackieren als mit Netzschüssen ihre Opfer einspinnen. Wird man erwischt, kann man sich jedoch schnell mit wildem Tastenhämmern aus der gefährlichen Lage befreien. Allerdings kann man die aggressive Spezies auch zu seinem Vorteil nutzen und einfach in Ruhe dabei zusehen, wie sie die imperialen Truppen dezimieren.

Neben all den Kämpfen gibt es aber auch ruhigere Momente, in denen man entweder kleine Umgebungsrätsel löst oder in akrobatischen Einlagen Wandläufe im Stil von Titanfall oder Klettereinlagen mit Anleihen von Uncharted absolviert. Auch die Macht erweist sich abseits der Kämpfe oft als nützlich, wenn man sich durch dasBewegen von Objekten einen Pfad baut oder Ventilatoren kurzzeitig stoppt, um schnell zwischen den ruhenden

Man bekommt es auch mit neuen und gefährlichen Spezialtruppen zu tun.
Blättern hindurch zu schlüpfen.

Der Ausbau der Macht

Cal muss den Umgang mit der Macht allerdings erst erlernen und mit Hilfe von Fähigkeitspunkten schrittweise ausbauen. Die Funktion der Lager in Tomb Raider übernehmen hier markierte Stellen, in denen man als Jedi meditieren und dadurch die neuen Fähigkeiten erlernen kann. Auch der quirlige Begleiter BD-1 kann im Laufe des Abenteuers an Werkbänken verbessert werden und erhält dadurch neue Funktionen.

Ausblick

Jedi Fallen Order könnte endlich das Star-Wars-Spiel werden, das Electronic Arts für Einzelspieler schon lange versprochen, aber nie abgeliefert hat. Mir gaben die gezeigten und live vorgespielten Szenen richtig gut gefallen. Vor allem scheint Respawn wie schon bei der gelungenen Kampagne von Titanfall 2 eine gute Mischung aus dynamischen Kämpfen, akrobatischen Plattform-Einlagen und kleinen Umgebungsrätseln anzupeilen. Die eingeschobene Railsequenz an Bord des Walkers fand ich ebenfalls gelungen und hoffe, dass es weitere dieser Momente geben wird – gerade Raumschlachten würden sich exzellent anbieten. Ohne die Verteilung von Skill-Punkten scheint es im Action-Adventure-Genre leider nicht mehr zu gehen, doch ergibt das System für die Weiterentwicklung vom gejagten Jedi-Flüchtling zu einem Meister der Macht zumindest Sinn, obwohl ich mir diesbezüglich neue oder andere Ansätze wünschen würde, um weitere Fähigkeiten zu erlangen. BD-1 kommt als treuer und nützlicher Begleiter zusammen mit Cal Kestis dafür ebenso gut rüber wie das Gespann aus Pilot und BT-7274 in Titanfall 2. Schön auch, dass mit dem Auftritt der Figur Saw Gerrera ein Bogen zu Rogue One sowie Clone Wars gespannt und damit die Einordnung von Jedi Fallen Order zum offiziellen Kanon unterstrichen wird. Zwar erkennt man spielmechanisch die eine oder andere Parallele zu Uncharted 4, doch technisch erreicht Respawn mit der Unreal Engine nicht die Klasse von Naughty Dog. Das heißt nicht, dass Jedi Fallen Order schlecht aussieht – im Gegenteil. Aber angesichts der grafischen Pracht eines Shadow of the Tomb Raider oder eben Uncharted 4 hat man einfach das Gefühl, dass für das Star-Wars-Abenteuer in dieser Hinsicht noch etwas mehr drin sein könnte.

Einschätzung: gut

Kommentare
Miles Mayhem

Moin liebes 4Players Team,

wann erscheint denn euer Test zu Star Wars? Wenn der Titel enttäuscht (danke EA) würde ich mir nämlich lieber erstmal Death Stranding zulegen wollen

Beste Grüße

vor 4 Jahren
DrPuNk

Sag Bescheid wenn du einen Weg in besagte Dimension gefunden hast. Ich komm mit...
Geht klar, ich melde mich
Aber Du bist für den Sound zuständig (Goa) während des Dimensionssprungs

vor 5 Jahren
GoaGandalf

Das zündet irgendwie gar nicht bei mir, ziemlich austauschbar alles.
Den Droiden fand ich aber ziemlich cool.

Wo bleibt der schei.. Dark Forces + KOTOR Remake (Ich weis die gibts nur in ner anderen Dimenson )
Da gebe ich dir Recht. Wenn sich EA schon kein Herz nimmt, um ein gutes Open-World-RPG ala AC Odysee oder Mass Effect zu zimmern, warum dann nicht wenigstens ein Remake oder eine Fortzsetzung des guten alten KotoR (2)?
Sag Bescheid wenn du einen Weg in besagte Dimension gefunden hast. Ich komm mit...

vor 5 Jahren
GoaGandalf

Das zündet irgendwie gar nicht bei mir, ziemlich austauschbar alles.
Den Droiden fand ich aber ziemlich cool.

Wo bleibt der schei.. Dark Forces + KOTOR Remake (Ich weis die gibts nur in ner anderen Dimenson )
Da gebe ich dir Recht. Wenn sich EA schon kein Herz nimmt, um ein gutes Open-World-RPG ala AC Odysee oder Mass Effect zu zimmern, warum dann nicht wenigstens ein Remake oder eine Fortzsetzung des guten alten KotoR (2)?
Sag Bescheid wenn du einen Weg in besagte Dimension gefunden hast. Ich komm mit...

vor 5 Jahren