Bleeding Edge - Vorschau, Prügeln & Kämpfen, PC, XboxOne
Es ist so eine Sache, teambasierte Mehrspieler-Titel nach nur einer einzigen Runde für eine Vorschau einzuschätzen. Denn der Einstieg mit zwei Teams voller Neulinge ist meist übermäßig chaotisch, unkoordiniert und wenig zielführend - zumal man kaum Gelegenheit hat, sich an die Spezialfähigkeiten seiner Helden zu gewöhnen.
Acht Helden in der Arena
In unserem kurzen Match hatten wir die Aufgabe, in klassischer Domination-Manier dynamisch auf der Karte erscheinende
Kontrollpunkte zu erobern, um den eigenen Punktestand nach oben zu treiben. Anders als bei Overwatch kontrolliert man seine Figuren dabei aus der Verfolgerperspektive, was zwar Nahkampf-Attaken einfacher, die effektgeladenen Kampfhandlungen allerdings auch deutlich unübersichtlicher macht. Direkt sichtbar wurde aber sofort: Zusammenarbeit ist auch bei Bleeding Edge der Schlüssel zum Erfolg. Sobald eines der Teams eine Koordination aus rettender Heiler-Aura, Tank-Schilden und viel Schaden durch die Damage-Dealer erzeugen konnte, war jeder Einzel-Angriff auf feindliche Teammitglieder zum Scheitern verurteilt. Gerade bei der Kontrolle von Punkten müssen die vier Spieler gut koordiniert und mit klarer Rollenverteilungen agieren, um die Oberhand zu gewinnen . Dies gelang meinem Team allerdings leider deutlich zu spät, sodass die Runde mit einer krachenden Niederlage endete.Unübersichtlich und überdreht
Ausblick
Wie eingangs erwähnt, fällt es mir schwer nach nur einer Runde einschätzen zu können, welche spielerischen und taktischen Möglichkeiten Bleeding Edge bereithält. Auf den ersten Blick kann sich Ninja Theory aber nicht weit genug von den bereits bekannten (oder sogar schon gescheiterten) Vorbildern wie Overwatch, Battleborn oder auch Smite absetzen. Zwar liefern die Briten ein weitgehend griffiges Kampfsystem mit schlüssiger Steuerung und abwechslungsreichen Attacken, doch die Gefechte wirkten bisher wenig eigenständig - und schon gar nicht innovativ oder richtungsweisend. Es scheint ein wenig als sei Bleeding Edge, das sich bereits seit drei Jahren in Entwicklung befindet, als finanzieller Rettungsanker nach einem monetär mäßig erfolgreichen Hellblade geplant worden. Dessen Erfolg und die anschließende Übernahme durch Microsoft haben dieses gewöhnliche Spielkonzept bereits vor Release obsolet gemacht hat. Dennoch könnte Bleeding Edge am Ende durchaus gut unterhalten – dafür müssen aber innovativere Modi und abwechslungsreichere Karten gezeigt werden als in Los Angeles.
Einschätzung: befriedigend