Sniper Elite VR - Vorschau, Shooter, PlayStationVR, ValveIndex, OculusRift, HTCVive, VirtualReality, OculusQuest
Wenn man kurz zuvor das deutlich komplexere Sniper Ghost Warrior Contracts gespielt hat, wirkt Sniper Elite VR extrem arcadelastig. Das mag einerseits am deutlich älteren Weltkriegs-Szenario in einer sizilianischen Kleinstadt liegen, in dem es derlei moderne Gadgets noch nicht gibt. Und andererseits vermutlich daran, dass man den Spieler unterm Headset nicht mit übertrieben vielen Menüs nerven will. Ziel ist es, dem Widerstand an verschiedenen Orten in Italien zu helfen, u.a. bei der Beseitigung der deutschen U-Boote. Im Ausflug über die Dächer hielt ich mir immer wieder das virtuelle Visier vors Gesicht, um wie in der Realität durchs Rohr zu blicken. Ganz ohne Knopfdruck oder andere Steuerungstricks – ein Detail, das wiederum für ein Gefühl von Authentizität sorgt.
Arcadelastiger Freiheitskampf
Etwas ungewohnt ist, dass sich das Bild komplett schwarz färbt, wenn man sich das Zielfernrohr zu nah ans (bzw. ins) Auge rammt, weil man es hier schließlich nicht zur Stabilisierung gegen den Kopf drücken kann. Es werden übrigens auch andere Peripherie-Geräte wie Move unterstützt. Wann der Einzelspieler-Titel für PlayStation VR, Oculus Rift, SteamVR und Viveport erscheint, steht noch nicht fest.
VR-Schießbude im Zweiten Weltkrieg?
Detailreiche Ziegelwände und hübsche Spiegelungen vermittelten ein gutes Räumlichkeitsgefühl. Wer auch die Einschüsse der Serientradition nach in der brutalen Röntgen-Killcam sehen möchte, sollte aber einen starken Magen mitbringen. Ich habe die schnelle Kamerafahrt sofort wieder deaktiviert, weil mein Bauch zu rebellieren begann. Einige Komfort-Optionen wie eine Vignette, ruckartiges Drehen oder optionale Teleportation waren allerdings schon integriert.
Ausblick
Das eigenhändige Anlegen ist cool, die grafische Umsetzung zum Teil auch. Der Spielablauf der frühen E3-Demo von Sniper Elite VR erinnerte aber noch zu sehr an monotone Moorhuhn-Shooter, wie es sie es im VR-Bereich noch zu häufig gibt. Das gilt insbesondere, wenn man kurz vorher das ziemlich komplexe und schleichlastige Sniper Ghost Warrior Contracts ausprobiert hat. Trotzdem bin ich guter Dinge, dass lediglich die Messebesucher nicht überfordert werden sollten und der Anspruch später noch steigt – ähnlich wie im gelungenen Vorgänger auf der flachen Mattscheibe. Die Pressemitteilung spricht schließlich von einer Vielzahl authentischer Waffen, mit denen man im Laufe des Spiels hantieren soll.
Einschätzung: befriedigend