Planet Zoo - Vorschau, Taktik & Strategie, PC

Planet Zoo
17.06.2019, Jan Wöbbeking

Vorschau: Planet Zoo

Beschauliche Savanne

Nach Urzeit- und Schienenmonstern erwachen am 5. November zeitgenössische Tiere zum Leben: Frontier führte uns in Los Angeles mit der Maus durch einen virtuellen Park, in dem sich äußerst hübsch designte Tiere in der tansanischen Sonne entspannten. Um ihre Zucht, ihr Wohlergehen und natürlich das der Gäste kümmert man sich in Planet Zoo (ab 40,49€ bei GP_logo_black_rgb kaufen).

In dem Spiel der Macher von Planet Coaster (2016) und Jurassic World Evolution (2018) darf ab Herbst 2019 ein eigener Zoo gebaut und verwaltet werden, in dem artgerechte Haltung und Artenschutz oberste Priorität haben sollen. Versprochen werden authentische Tiere, „tiefgreifende" Management-Optionen und weitreichende kreative Möglichkeiten. Jedes Tier in Planet Zoo soll einzeln simuliert werden.

Digitaler Artenschutz

Besonders stolz war Game Director Piers Jackson dabei auf die Wegfindungs-Routinen in Kombination mit der Terrain-Gestaltung durch den Spieler. Rund ein Jahr lang hätten die Entwickler an der KI der komplett hauseigenen Engine gesessen, damit etwa die realistisch animierten Schimpansen authentisch über Bäume und gebaute Holzgerüste turnen. Das grundlegende Terrain wurde von den Entwicklern von Hand designt. Der Spieler kann es aber durch Löschen, Aufschüttung und diverse Bau-Optionen an seine Vorlieben anpassen.

Diese Arten können gut miteinander.
Erforschbare interaktive Lehrtafeln befriedigen z.B. das Bedürfnis der Besucher nach Erkenntnisgewinn. Geschickt versteckte Wege für Angestellte stören die Gäste nicht in ihrer Illusion, sich ungestört durch einen naturähnliches Biotop zu bewegen. Welche Arten im Gehege vor ihnen zusammenleben, beeinflusst wiederum das soziale Wohlbefinden der Schützlinge, damit es zu einem angenehmen Miteinander kommt statt zu Kämpfen oder ungewollten Mahlzeiten.

Warum ist die Giraffe hoch?

Außerdem sollte man beim Eingrenzen ihrer Lebensräume beachten, dass für sie je nach Art genügend Vegetation und Wasser zugänglich ist. Ein Krokodil relaxte bereits in typisch starrer Haltung im Tümpel. Intensiver bewegten sich die äußerst hübschen Giraffen, an denen das authentisch kurze, einem Teppich ähnelnde Fell und die durchscheinende Beleuchtung per Sub-Surface-Scattering vorgeführt wurden.

Von letzterem Detail profitiert der Grad an Realismus enorm. Auch Profis im Bereich von Filmanimationen bestätigen immer wieder, wie wichtig es ist, wenn die gleißende Sonne ein wenig durch die dann rot leuchtende oder nur leicht schimmernde, durchlässige Haut scheint. Dadurch wirkt die Haut nicht mehr wachsähnlich wie in älteren Spielen oder Filmen. Die Management-Feinheiten durchleuchteten die Entwickler während ihrer Demo noch nicht so intensiv. Neuerdings kann man Bediensteten in Gebäuden zuschauen; die Konkurrenz zu anderen Parks spielt nur eine untergeordnete Rolle.

Unter die Haut

Wichtiger ist gesunder Nachwuchs, indem man Probleme wie Inzucht verhindert. Konkret besitzt ihre Genetik Werte wie Langlebigkeit, visuelle Vererbung oder Fruchtbarkeit. Herdentiere entwickeln mit der Zeit soziale Rollen als Alpha-Tier und dergleichen. Zudem hat jeder „Insasse“ das Potenzial, wie Eisbär Knut zum Publikumsmagneten zu werden.

Nichts ist unmöglich, manches aber gar nicht so leicht: Laut Frontier Developments war es gar nicht so einfach, eine KI zu entwickeln, die auf glaubwürdige Weise über vom Spieler gebauten Freizeitmöglichkeiten turnt.
Die große Zahl der herumwuselnden Menschen im Eingangsbereich wirkte ebenfalls authentisch – hier wird schnell deutlich, dass heutzutage nicht mehr nur kleine Individuen oder Grüppchen durch den Park schlendern.
Passend zur Planet-Coaster-Vergangenheit wird man auch einige Schienenbahnen durch den Park installieren können, um einen Blick auf Springböcke zu werfen – oder auf afrikanische Wildhunde, die ähnlich wie ihre domestizierten Verwandten schon vor der Fütterung ungeduldig in Richtung des klappernden Tors geiern. Im Rahmen der Kampagne gibt es übrigens nicht nur afrikanische, sondern auch weitere Biome zu entdecken.


Fütterungszeit!

Ausblick

Na, das sieht doch richtig hübsch idyllisch aus – das war mein häufigster Gedanke bei meiner E3-Präsentation von Planet Zoo. Über die Tiefe der Management-Optionen kann ich noch nicht all zu viel berichten, aber die Terrain-Gestaltung im Park und die lebendig animierten Tiere haben die Entwickler bereits sehr schön umgesetzt. Auch die Optionen zur Zucht und der Besucher-Zufriedenheit wirken sinnvoll. Wir sind gespannt darauf, mehr über Feinheiten hinter den Kulissen sowie die Kampagne rund um den Globus zu erfahren. Das Spiel erscheint zunächst PC-exklusiv am 5. November. Als ich nach potenziellen späteren Umsetzungen fragte, erklärte Jackson allerdings, dass man sich alle Optionen offen halte – natürlich nicht, ohne die branchenübliche Floskel „Derzeit haben wir nichts dergleichen anzukündigen“ hinterher zu schieben.

Einschätzung: gut