Phantom: Covert Ops - Vorschau, Action-Adventure, OculusQuest, OculusRift, VirtualReality

Phantom: Covert Ops
16.06.2019, Jan Wöbbeking

Vorschau: Phantom: Covert Ops

Schleichfahrt mit Sam Schiffer

Im zweiten Anlauf versucht es nDreams mit Gewalt: Nach dem spielerisch schwachen Adventure The Assembly präsentieren die Engländer in Phantom: Covert Ops einen Stealth-Shooter im Kayak. Mit dem Paddel in den Händen rudert man im Jahr 1991 auf Schleichwegen in eine streng bewachte Festung - kurz nach dem Ende des Kalten Krieges.

Eine Miliz hat sich mit gefährlichen Chemiewaffen eingeigelt und droht, den Dritten Weltkrieg zu provozieren. Der einzige Weg in die sumpfige Festung sind schmale Wasserwege, die zum Teil unter den Stegen der Wachen und Serverräume entlangführen. Die Bewegung im Kayak erwies sich beim Anspielen als toller Kniff: Da man sich wie in einem echten Exemplar mit Armeinsatz fortbewegt, ist die Übelkeitsgefahr ähnlich gering wie bei VR-Tretmühlen.

Das tödliche Paddel

Lediglich die noch nicht ideal für die mobile Oculus Quest optimierte Framerate bescherte meinem Magen ein leicht mulmiges Gefühl. Der Release ist übrigens exklusiv für Oculus Rift und Quest geplant, und zwar noch vor Ende des Jahres. Der Spielablauf ist intuitiv: Links greift man nach dem Paddel, rechts nach dem Scharfschützengewehr. Auf der Brust steckt eine Pistole mit Schalldämpfer im Holster, auf dem Rücken ein Sturmgewehr.

Genug geglitten - jetzt ist Zeit für Action!


Nicht so hastig!

Als Action-Fan achtete ich zunächst nicht sorgsam genug auf die knappe Munition im Kästchen vor mir. Statt exzessiv loszuballern, hätte ich lieber ein paar Patronen zur Ablenkung werfen sollen, damit eine der Patrouillen von ihrem Pfad auf einen der Stege gelockt wird. Das Versteckspiel im Schilf und die Sabotageaktionen hatten Potenzial: Wer es geschickt anstellt, kann sich komplett ohne Gewalt durchmogeln und schließlich vier Stecker der Stromversorgung unter einer Klappe heraus rupfen.

Jetzt nur keinen Mucks - oder Glucks!
Trotzdem handelt es sich laut den Entwicklern nicht um eine „zwei- bis dreistündige Tech-Demo“, sondern um ein vollwertiges Abenteuer, das in nur einer Nacht spielt. Dabei orientiert man sich an echten Kayak-Spezialisten in Einheiten wie den Navy Seals – auch wenn der lange Trip über Kanäle und ohne Landgänge natürlich manchmal eher an einen Rail-Shooter oder eine Freizeitpark-Attraktion erinnert.
Auch den Auftritt der KI sollten die Entwickler noch glaubwürdiger umsetzen. Die Gegner verschanzen sich zwar schön in den Deckungen und schlagen realistisch schnell Alarm - ihre kurzen, sich wiederholenden Rufe wirken aber unfreiwillig komisch.


Oder man versucht es auf die harte Tour und platziert Sprengsätze an den drei Säulen. Manche Computer habe ich auch direkt zerschossen. Nach einer Mission gibt es dementsprechend allerlei Extra-Herausforderungen und Bewertungen zu begutachten.

Hallo, ich fahre Kayak!

Ausblick

Der VR-Trip in einem Kayak ist eine tolle Idee: Das sitzende Handling des Boots, der Waffen und Gadgets passt bestens zu VR! Zudem hat mir hier auch das Anvisieren besser gefallen als in  Sniper Elite VR: Bewegt man das Visier nah an den Kopf, „dockt“ es dort automatisch an. Die plump durch die Gegend brüllenden Wachen und die noch nicht ideal optimierte Framerate durchbrachen zwar gelegentlich die Immersion, davon abgesehen war mein Stealth-Auftrag im Kanu aber bereits eine spannende Angelegenheit!

Einschätzung: gut