DragonBall Z: Kakarot - Vorschau, Rollenspiel, PlayStation5, Switch, XboxOne, XboxSeriesX, PC, PlayStation4
Während wir auf der E3 relativ straff der Geschichte gefolgt sind und uns in massenhaft Kämpfe gestürzt haben (zur Vorschau), haben wir uns diesmal den Wind um die Nase wehen lassen. Über 100 Aktivitäten sollen im Spiel zur Verfügung stehen, um sich zwischendurch zu zerstreuen. Dazu gehören natürlich der Smalltalk mit alten Bekannten wie dem Lustgreis Muten-Roshi, das „Herumfliegen“ mit Wolke Nimbus (gibt es etwa auch Wettrennen?), der sehr simplen Jagd von gewöhnlichem Wild wie Rehen (nur ein Knopfdruck und sie sind Steak!) oder auf etwas stärkere Dinos. Dann schaltet die Kamera kurz in eine Ego-Perspektive mit Projektil-Dauerfeuer um. Es macht sich schon bemerkbar, dass es sich hier um Lückenfüller zu handeln scheint, um im Inventar Zutaten fürs spätere Kochen anhäufen zu können.
Auf Abwegen
Immerhin etwas anspruchsvoller und deutlich lustiger gestaltete sich das Angeln, das Kenner des Manga-/Animé-Vorbilds bekannt vorkommen dürfte: Einfach an der Angelstelle am Fuße des Canyons den Schwanz ins Wasser hängen, ein wenig wackeln – und schon beißt eines der schemenhaften Flossentiere an. Dann startet allerdings eine kleiner Geschicklichkeitstest mit Knöpfchendrücken im passenden Zeitfenster. Das könnte bei größeren Exemplaren später durchaus etwas Fingerspitzengefühl erfordern.
Alle Saiyajin fliegen hoch!
Relativ flott hatte ich die Steuerung aber wieder intus, denn getreu der Serientradition bleibt das Kampfsystem einsteigerfreundlich: Spezial-Attacken und Support-Angriffe lassen sich wieder unkompliziert mit Hilfe der L- und R-Knöpfe abfackeln, darunter selbstverständlich der legendäre Kame-Hame-Ha-Strahl oder der klassischere Schlagangriff Schere-Stein-Papier. Sobald man die rhythmischen Abläufe vor den wild blitzenden Spezialangriffen verinnerlicht, kann man sich durchaus seitlich davonstehlen, blocken oder anderweitig zurückschlagen, um mit variierenden Kombos zurückzuschlagen.
Je nach Gefecht helfen dabei bis zu zwei Unterstützungs-Charaktere wie etwa Yamchu, der effektiv die Aufmerksamkeit der Gegner auf sich zieht oder der kleine Chao-Zu, der das Abfackeln von Kombos mit Telekinese begünstigen kann. Wer lieber selbst in die Haut anderer Helden als Goku schlüpfen will, darf im Laufe des Abenteuers als Son-Gohan, Piccolo oder Vegeta antreten, die allesamt ihre charakteristischen Attacken, Stärken und Schwächen mitbringen sollen.
Spielbar oder nicht?
In den Kämpfen fiel uns zudem erneut positiv auf, dass sich das Spammen von Energie-Projektilen weniger einfach gestaltete als in den Vorgängern. DragonBall Z Kakarot erscheint Anfang 2020 für PC, PS4 und Xbox One.
Ausblick
Grafisch hinterlässt die eher statische Welt von DragonBall Z Kakarot erneut einen etwas altbackenen Eindruck – vor allem, wenn man nebenan One Piece: Pirate Warriors 4 mit seinen flüssig animierten Verwandlungen vor Augen hat. Auch die Nebenbeschäftigungen und Smalltalk-Dialoge mit bekannten Figuren wirken wie Lückenfüller, die mir als alter DragonBall-Leser aber immer wieder ein nostalgisches Grinsen beschert haben. Im wichtigsten Bereich wirkt DragonBall Z: Kakarot aber schon jetzt eine ganze Ecke kompetenter als die Vorgänger: Die Kamera spielt nicht mehr so oft verrückt und auch die spürbar bessere Balance mit intensiven Trainings-Phasen könnte eine passende Basis für ein unterhaltsames offenes Kampf-Abenteuer mit Rollenspiel-Einschlag werden. Ich freue mich jedenfalls darüber, dass Son-Goku & Co. Wieder in der Welt weitläufiger 3D-Gefechte angekommen sind. Das polierte DragonBall FighterZ von Arc System Works war zwar eine gelungene Interpretation als klassisches Beat-em-up am Boden. Für meinen Geschmack gehören weite Schluchten und blitzschnelle Ausweichmanöver hoch in der Luft aber einfach zu DragonBall dazu!
Einschätzung: befriedigend