Fuser - Vorschau, Musik & Party, Switch, PlayStation4, XboxOne, PC
Dropmix. Das war der erste Gedanke, der mir durch den Kopf geschossen ist, als ich Fuser zum ersten Mal beim Preview-Event in Berlin in Aktion sah. Denn genau wie das elektronische Brett-/Kartenspiel, das Harmonix in Zusammenarbeit mit Hasbro entwickelt hat, dreht sich auch hier alles darum, mit Einzelteilen lizenzierter Songs neue Remix-Varianten zu erstellen. Gab es bei Dropmix noch fünf Felder, auf denen man die Karten mit ihren Tonspuren ablegen konnte, stehen bei Fuser vier farbige Plattenteller zur Verfügung.
Der Geist von Dropmix
Der blaue ganz links ist für Schlagzeug- bzw. Beatspuren reserviert, der grüne für Bass und auf dem gelben Deck kann man die Song-Begleitung in Form von Gitarren, Tasteninstrumenten oder Horn platzieren. Außerdem gibt es noch Gesangsspuren, die mit roten Platten zum Leben erweckt werden. Die Karten lassen sich einfach per Drag & Drop auf die entsprechenden Teller ziehen. Welche Spur des Songs man wählt, hängt davon ab, welchen Knopf auf dem Controller man bei der Bewegung der Karte gedrückt hält. Dabei ist es nicht zwingend erforderlich, dass alle Kartentypen präsent sind: Wer will, kann z.B. auch zwei Drum-Karten nebeneinander platzieren oder komplett auf Gesang verzichten. Tatsächlich besteht der Kern des Spielprinzips darin, mit neuen Karten und Kombinationen immer wieder für eine neue Dynamik und Abwechslung im Remix zu sorgen. Um möglichst gut beim Publikum und für die abschließende Sterne-Wertung zu punkten, sollte man innerhalb des Zeitlimits die Wünsche der Gäste erfüllen, die z.B. eine bestimmte Farbkombination, eine besonderes Musik-Genre, spezielle Künstler oder Einflüsse einer Ära fordern. Eine kleine musikalische Zusatz-Herausforderung besteht darin, den Wechsel der Karten genau im Takt durchzuführen.
Beeindruckende Technologie
Im Gegensatz zu den Kartenstapeln aus Dropmix muss man hier die Auswahl an Material allerdings begrenzen, um die Übersicht zu behalten und die Wünsche der Zuschauer schnell umzusetzen anstatt sich einen Wolf zu suchen. Bei Harmonix überlegt man derzeit noch, wie viele Song-Karten man pro Auftritt auf den bildgewaltigen Bühnen im Stil von Tomorrowland und anderen EDM-Festivals zum Wechseln einpacken darf. In der Demo hatte man Zugriff auf ein Deck von etwa 16 Karten, die jeweils einen Song repräsentierten. Das finale Spiel soll bereits 100 Titel beinhalten, weitere sollen als DLC folgen. Im Gegensatz zu Dropmix, wo teilweise nur einzelne Spuren der Tracks veröffentlicht und dadurch unnötig fragmentiert wurden, werden sie hier umgehend komplett angeboten – gut so!
Das Grundprinzip von Fuser ist dank der Drag&Drop-Mechanik recht simpel und versprüht fast schon Vibes von Zen Gaming – vor allem, wenn man auf die Wünsche der Publikums pfeift und lieber sein eigenes Ding machen will. Harmonix will den Spielern in diesem Fall keine Steine in den Weg legen, denn im Gegensatz zu Rock Band & Co kann man hier nicht scheitern. Eigene Remixe und Darbietungen lassen sich übrigens auch teilen.
Einfaches Grundprinzip, komplexere Möglichkeiten
Ausblick
Schon das Konzept von Dropmix hat mir richtig gut gefallen, obwohl die beeindruckende Remix-Technologie nur als Nebenprodukt eines relativ simplen Kartenspiels fungierte. Umso erfreuter bin ich, dass Harmonix mit Fuser eine Zweitverwertung für das Prinzip gefunden hat und dem Mischen der Songteile hier mehr spielerische Relevanz verleiht. Ich bin mir nur nicht sicher, wie lange man angesichts der simplen Mechanik und Anforderungen die Motivation aufrecht halten kann, doch dafür habe ich bisher zu wenig zu den Missionen innerhalb der Kampagne gesehen. Momentan hätte ich wahrscheinlich den größten Spaß daran, im Freestyle-Modus mit den Remix-Möglichkeiten herum zu experimentieren. Schon bei Dropmix habe ich manchmal nur verschiedene Kartenkombinationen ausprobiert und oft über die beeindruckenden Ergebnisse gestaunt. Es bleibt daher abzuwarten, ob es Fuser abseits der famosen Remix-Technologie schafft, auch als Musikspiel den richtigen Takt zu finden.
Einschätzung: gut