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Project CARS 3
04.06.2020, Michael Krosta

Vorschau: Project CARS 3

Im Windschatten von Forza

Jetzt ist es offiziell: Die Slightly Mad Studios und Publisher Bandai Namco haben Project Cars 3 angekündigt! Dabei will man zwar an vielen Traditionen festhalten, doch sollen die Struktur der Karriere und die Progression komplett überarbeitet werden. Für die Vorschau hatten wir die Möglichkeit, einer Präsentation der Entwickler beizuwohnen, in der die neue Vision für Project Cars vorgestellt wurde.

Die Zeiten, in denen man seine Rennfahrer-Karriere in der Kampagne völlig frei gestalten konnte, sind vorbei. Stattdessen muss man sich hier wieder von den unteren Klassen zu den Top-Serien hocharbeiten und Events erst freischalen, bevor man dort an den Start gehen darf. Belohnungen erfolgen zudem in Relation zu den verwendeten Fahrhilfen sowie dem Schwierigkeitsgrad.

Zurück zur klassischen Progression

Ein XP-System hält im neuen Teil ebenfalls Einzug in die Serie und ergänzt die Preisgelder, die man in die Anschaffung neuer Fahrzeuge oder in Upgrades investieren kann. Entsprechend wird man mit Punkten für Aktionen wie Überholmanover, Windschattenfahren und gutes Kurvenfahren belohnt. Gleichzeitig koppelt man es pro Rennen an drei (optionale) Herausforderungen. Dazu gehört z.B. das Erreichen einer bestimmten Endposition, eine vorgeschriebene Anzahl an Überholmanövern oder eine bestimmte Höchstgeschwindigkeit. Aus den gezeigten Szenen geht bereits hervor, dass im Rahmen der Karriere nicht nur Rennen aneinander gereiht, sondern z.B. auch Hotlap-Missionen eingestreut werden. Wer will und über die entsprechenden finanziellen Mittel verfügt, kann sich bereits Zugang zu den Events in höheren Klassen verschaffen. Zudem gibt es die Möglichkeit, zu einem Leihwagen zu greifen, falls das Ersparte noch nicht zum Kauf reichen sollte. In diesem Zusammenhang betont Slightly Mad bereits, dass es keinerlei Mikrotransaktionen in Project Cars 3 (ab 27,90€ bei kaufen) geben soll. XP und Preisgelder sind zudem nicht auf die Karriere beschränkt, sondern verteilen sich über sämtliche Spielmodi und werden daher zu einem Gesamtwert addiert.

Im Fuhrpark finden sich erneut lizenzierte Flitzer verschiedener Klassen und Jahrgänge.
Die Fahrzeuge der zehn Klassen, darunter Flitzer wie der Lotus Exige Cup 430, der McLaren 570S GT4, Mercedes AMG GT-R oder Prototypen wie der Jaguar XJR-9, erhalten jetzt einen Leistungsindex namens PIR (Performance Index Rating), der z.B. auch die installierten sowie mehrstufigen Upgrades (z.B. Bremsen, Gewichtsreduzierung, Luftfilter etc.) widerspiegelt, die übrigens auch im Mehrspielermodus erhalten bleiben sollen. Dort steht neben dem schnellen Spiel mit Matchmaking-Optionen und den eigenen Custom-Lobbys neuerdings ein Modus zur Verfügung, bei dem die wechselnden Online-Veranstaltungen nur zu bestimmten Zeiten stattfinden. Zuvor kann man jedoch schon die Qualifikation in Angriff nehmen, um sich mit einer flotten Zeit eine gute Startposition zu sichern. Das alles erinnert auf den ersten Blick an den Wettbewerbsmodus von GT Sport. An den Einstufungssystemen für Skill und Safety will man im Mehrspielermodus weiterhin festhalten.

Fuhrpark mit Leistungsindex und Tuning

Das dynamische Wettersystem sorgt erneut für Überraschungen.
Wer den direkten Auseinandersetzungen auf der Strecke lieber aus dem Weg gehen will und asynchrone Duelle mit anderen Spielern bevorzugt, wird sich im neuen Modus „Rivals“ wohl fühlen, der die Community Events aus Project Cars 2 ersetzen soll. Dort warten tägliche, wöchentliche und monatliche Herausforderungen auf Raser, die um Plätze auf der Bestenliste kämpfen und dabei gegen Geisterwagen anderer Spieler antreten. Diese sollen dynamisch an die eigenen Leistungen angepasst werden, so dass immer die Ghosts von Fahrern in unmittelbarer Nähe der eigenen Position auf der Bestenliste ausgewählt werden. Die Teilnehmer verdienen so genannte Rivalen-Punkte, die man für die Aufstiege in höhere Divisionen benötigt, die von Silver 2 über mehrere Stufen bis zur Platinum-Klasse unterteilt sind. Dies soll zusätzliche Anreize schaffen, sich beim Zeitfahren durch die Klassen nach oben zu kämpfen.

Asynchrone Zeitenjagd mit Divisionen

An der künstlichen Intelligenz wird ebenfalls geschraubt, so dass sich die Duelle gegen die KI-Piloten authentischer anfühlen sollen. Wie zuvor besteht die Möglichkeit, ihr fahrerisches Können separat in den Bereichen Schwierigkeit und Aggressivität festzulegen, wobei man sich offenbar von den Feineinstellungen des Vorgängers verabschiedet und stattdessen nur recht grobe Schritte anbietet. Das Starterfeld dürfte wieder recht groß ausfallen: Zwar drehten bei den meisten gezeigten Spielszenen lediglich 16 Fahrzeuge ihre Runden, doch gab es auch Ausschnitte mit bis zu 32 Autos auf der Strecke zu sehen.        

Authentischere KI?

Die Aufmachung mit ihren vielen und z.T. ungeschickt im Sichtfeld des Fahrers platzierten Einblendungen tendiert zwar im dritten Teil mehr in Richtung Arcade bzw. Simcade, doch stellt Slighly Mad klar, dass man dennoch an der anspruchsvollen und simulativen Fahrphysik festhalten will. Dennoch soll die Zugänglichkeit gleichzeitig verbessert werden: Neben den Hilfen, die neben üblichen Verdächtigen wie ABS und Traktionskontrolle auch Unterstützung beim Lenken, Bremsen und dem allgemeinen Fahrverhalten anbietet, soll auch die komplett überarbeitete Controller-Steuerung dafür sorgen, dass man sich selbst ohne Lenkrad während des Rasens wohlfühlen kann. Die breit gefächerte Streckenauswahl der Vorgänger soll ebenfalls erhalten bleiben: Neben Ausflügen auf bekannte Rennkurse wie den Nürburgring, Spa oder Monza stehen auch Abstecher in Metropolen wie Barcelona auf dem Programm. Ergänzt wird die beeindruckende Liste an Schauplätzen durch die beiden angekündigten Neuzugänge Shanghai und Interlagos in Brasilien, bei denen selbstverständlich ebenfalls die dynamischen Wechsel von Wetter und Tageszeit angewendet werden können. 

Mehr Arcade-Flair

Die KI soll auch in einem größeren Pulk authentischer agieren als im Vorgänger.
Hatte man in der Vergangenheit lediglich Zugriff auf diverse Lackierungen oder musste über den Steam Workshop basteln, wird Project Cars 3 auch interne Editierungsoptionen anbieten. Dabei reichen die Gestaltungsmöglichkeiten nach den ersten Eindrücken zwar nicht so weit wie bei Forza Motorsport oder Horizon, doch erhält man trotzdem Zugriff auf eine große Auswahl an Stickern und Folien, die sich an den Fahrzeugen anbringen lassen – und das nicht nur am PC, sondern auch auf PS4 und Xbox One.



Mehr Gestaltungsmöglichkeiten

Ausblick

Angesichts der Veränderungen am Designkonzept wird deutlich, dass Slighly Mad mit Project Cars 3 darauf abzielt, seine Zielgruppe mit Spielern von „Mainstream-Reihen“ wie Forza Motorsport und Gran Turismo Sport zu erweitern. Es bleibt abzuwarten, ob man die Sim-Fans mit Elementen wie dem recht aufdringlichen XP-System, Streckenherausforderungen und zahlreichen „Arcade-Einblendungen“ im Gegenzug nicht vergrault. Die Fahrphysik wird dabei ebenfalls eine große Rolle spielen, wie der neue Ansatz bei den Fans ankommt. Wir bleiben am Ball und hoffen, bald selbst erste Proberunden drehen zu dürfen, damit wir euch einen ersten Eindruck davon vermitteln können, wie sich Project Cars 3 anfühlt.

Einschätzung: gut

Kommentare
StolleJay

pCARS ist und bleibt einfach ein Blender.
Mehr als Grafik hat SCS nicht drauf. Das Handling, die Physik, die AI und das Schadensmodell ist noch schlechter wie in Need for Speed. Und NFS kenn ich auch schon gar nicht mehr weil ich die Serie schon lange abgeschrieben habe.

Ich würde mir lieber 3x das gleiche Forza Motorsport holen statt pCARS denn in FM hat man wenigstens ein Fahrverhalten was nachvollziehbar ist und wo die AI auch nicht ständig nur Dumm und stumpf ihre Linie fährt und einen Raus kickt ohne das der AI selber was passiert. In pCARS sind die AI Fahrzeuge wie eine Betonmauer. Da kannste noch so schnell in die rein krachen... Lächerlich.

pCARS1 war eine große Enttäuschung.
pCARS2 war gutgläubig noch mal gekauft mit Hoffnung auf Besserung. Fehlanzeige.
pCARS3 wird ignoriert.

Wenn ich "Hammer-Geile-Hyper-Realistische-Grafik" will guck auch ausm Fenster. Das kostet wenigstens nichts

vor 4 Jahren
TheoFleury

...und eine zu dem Zeitpunkt kaputte KI und ein kaputtes Strafen-System dem Spiel für mich jeglichen Spaß geraubt haben.
Das Strafen-System ist bis heute "defekt". Damit meine ich noch nicht mal die Strafe für eigene Rempler oder die der KI, sondern einfach das ständige meckern weil man angeblich Strecke verlassen oder abgekürzt hätte.
Die Entwickler die diese Einstellung hinterlegt haben sind offensichtlich noch nie selber auf einer Rennstrecke gefahren geschweige denn selber ein Rennen gefahren...
Hier lobe ich mir Gran Turismo mit seinem Chefentwickler der schon selber zig mal z.B. beim 24h Rennen auf der Nordschleife gefahren ist. Der weiß nunmal dass man beim Fahren je nach Kurve manche Curbs nimmt und notfalls mal auf die Rattelsteine muss. Im Pulk mit mehreren Autos gar nicht anders denkbar.
Aber ProjektCars gibt einem permanent Zeitstrafen dafür.

Ich mag Raceroom. Gute Fahrphysik ohne das es wie bei iRacing in Arbeit ausartet. Und fürs Rennwochenende dann doch mal iRacing mit echter Herausforderung wie im echten Leben... nur ohne Krankenhaus.
Schau Dir das Strafsystem in F1 an. Die letzten Jahre wurde das nur minimal nachgebessert. Entweder liegt es am Unvermögen der Programmierer, oder die Engine gibt nicht mehr her...Unmöglich das jahrelang nur auf Faulheit zu schieben

Aber auch das Schadensmodell finde ich öfters sehr zahm und physikalisch unglaubwürdig. Auch der Schaden der ensteht bei einem Aufprall mit hoher geschwindigkeit.

Welcher Eacer hat denn das bisher realistischste Schadensmodel eigentlich? Sorry schweife etwas ab...Von Strafsystem zu Physik...

vor 4 Jahren
GoodOldGamingTimes

PC1 und 2 fand ich im Grunde ganz gut. Das Fahren selbst hat Spaß gemacht. Und die Karriere war auch okay. Den MP hingegen fand ich nicht so pralle.

Der beste Simcade Racer der letzen Jahre ist Gran Turismo Sport. Die Fahrzeuge sind einerseits gut beherrschbar, andererseits muss aber auch echte Fahrtechniken können und die Strecken auswendig können um wirklich gute Rundenzeiten zu fahren.

Leider ist die SP Karriere nicht gerade die Stärke des Spiels. Lose Rennen, keine Meisterschaften und kein richtiger Fortschritt.
Dafür ist der MP das beste was man derzeit finden kann im Genre. Auch wenn das Strafensystem immer noch nicht perfekt ist. Aber das Spieler nicht nur anhand ihres können / ihres Levels eingeordnet werden, sondern auch anhand ihrer Fairness sollten mehr Rennspiele übernehmen.

Zuletzt bearbeitet vor 4 Jahren

vor 4 Jahren
reflection

Project Cars 3 sitzt zwischen den Stühlen. Als Arcade ist Forza besser, Forza Horizon für den freien Fahrer, usw.
Vorteil: Grafik inkl. coolen Wettereffekten ist recht gut und es gibt die bekannten Rennstrecken in Kombination mit vielen Sportwagen die man auch auf der Straße sehen kann.

Von einer echter "Simulation" wie Raceroom oder gar iRacing ist es aber zu weit entfernt. Wer halbwegs echte Fahrdynamik hinterm Lenkrad haben will, greift nicht zu Project Cars.

Ich sehe dennoch den Markt. Denn in den echten Simulationen gibt es wieder keine oder nur wenig Straßensportwagen wie aktuelle Porsche, AMG, M und RS... und das reizt viele Spieler, mit der Vorstellung die würden real so fahren wie auf dem Bildschirm.
Raceroom?nein einfach nur nein.
Das ist sicher in punkto Realismus nicht besser und iracing ist ja eh was anderes.
Assetto corsa,automobilista 2 oder rfactor 2 würde ich eher sagen.
Wobei alle Sims was gemeinsam haben,sie haben kein Gesamtpaket.
Das ist ein Punkt der pcars auch heraustechen lässt unter den Sims.
Wenns sie jetzt wie angekündigt progressionssystem bringen,sämtlich Anpassungen am Fahrzeug und den Karriere Modus aufpeppen umso mehr.
Manche von den ernsthafteren Sims haben durchaus Gesamtpakete: Raceroom bekommt beispielsweise DTM 2020 (und hat auch ältere DTM Saisons), Iracing hat beinahe die komplette NASCAR Serie mit aktuellen Fahrzeugen und Strecken, dann gibt es noch Assetto Corsa Competizione, welches die komplette Blancpain GT3 Serie abbildet.

Aber ansonsten stimme ich dir schon zu: vieles ist Stückwerk bei den Sims.

vor 4 Jahren
DARK-THREAT

Für mich unverständlich dass sie keine Next-Gen Version bringen, oder wird das noch angekündigt?
Ich denke eher, dass das der letzte Teil von Project Cars war (naja, GO kommt wohl noch). Slightly Mad gehört nun zu Codemasters und ich denke, dass das Studio eher sich zu deren Autosport/Grid/Race Driver Spiele anschließen wird.
Oder man nutzt deren Knowhow in F1 202x für die kommende Generation.
Denke nicht, dass Codemasters 4 Rennspiel-IPs auf dem Markt haben möchte, 3 reichen.

vor 4 Jahren