Monster Hunter Rise - Vorschau, Action-Adventure, XboxOne, PlayStation4, XboxSeriesX, PlayStation5, Switch, PC
Anfang Januar hatte Capcom bereits eine kostenlose Demo von Monster Hunter Rise im eShop veröffentlicht. Die Jagdmöglichkeiten waren allerdings auf zwei Tutorials und zwei Jagd-Quests in den Heiligen Ruinen begrenzt. Einen Monat vor dem offiziellen Stapellauf konnten wir nun einen Blick darauf werfen, was einen sonst noch in und um das japanisch anmutende und an Yukumo aus Monster Hunter Portable 3rd erinnernde Bergdorf Kamura erwartet.
Vertrautes Umfeld
Handhabung, Technik und Spielverlauf basieren größtenteils auf Monster Hunter: World, dessen Spieler sich sofort heimisch fühlen werden. Die Schauplätze wirken allerdings etwas kompakter und weniger detailliert. Trotzdem können sich die schrittweise aufdeckbaren Jagdgebiete mit nach wie vor nummerierten, aber nicht unterbrochenen Arealen sehen lassen.
In den Eislanden standen sowohl Kämpfe mit alten Bekannten wie dem ebenso dehnbaren wie deckenhaftenden Khezu als auch Neuzugängen wie dem amphibischen Tetranadon, eine Art Kreuzung aus Schildkröte und Krokodil, auf dem Plan. Der bärenhafte Neuzugang Goss Harag ist ebenfalls hier zuhause.
Im von Monster Hunter Tri inspirierten Flutwald ging es dem ebenfalls sein Debüt gebenden Bishaten, eine Art Mischung aus Affe und Fledermaus mit Greifschwanz, an den Kragen, während vertraute Wasserliebhaber wie der Königs-Ludroth oder der Gift speiende Großwroggi ein Comeback feierten. Mit der Sandebene und den Lavahöhlen wurden inzwischen noch zwei weitere Jagdgebiete vorgestellt, so dass man insgesamt an mindestens fünf Schauplätzen auf Monsterjagd wird gehen können.
Gesellige Spieler können im Kampf einmal mehr auf bis zu drei Mitspieler vertrauen, mit denen man sich online oder per lokaler Drahtlosverbindung zusammenfinden kann. War die Jagd erfolgreich, kann man gern gesehene Jagdgefährten neuerdings auch mit Likes versehen und sie so in den Online-Lobbys zukünftig leichter wiederfinden.
Willkommene Unterstützung
Außerdem kann jeder Spieler immer einen KI-Begleiter in Multiplayer-Partien mitnehmen - auch zu viert. Einzelkämpfer dürfen sogar zwei Begleiter ins Schlepptau nehmen. Neben den katzenhaften Palicos, die Monsterjäger schon länger begleiten, feiern in Monster Hunter Rise die hundeähnliche Palamutes ihr Debüt. Im Gegensatz zu den Palicos lassen die sich sogar reiten, um ähnlich wie mit den wilden Reittieren in Monster Hunter: World schneller ans Ziel zu gelangen - selbst innerhalb des Dorfs, wo darüber hinaus aber auch praktische Schnellreisepunkte existieren.
Wer will, kann sogar einen auf Spider-Man machen und mithilfe von Seilkäfern durch die Lüfte schwingen, was ebenfalls nicht nur in freier Wildbahn, sondern auch in Kamura funktioniert. Darüber hinaus kann man auch spezielle Seidenbinderangriffe ausführen oder Marionettspinnen nutzen, um sich selbst auf große Monster zu schwingen. Anschließend kann man diese gegen ihresgleichen kämpfen oder ähnlich wie mit der Klammerklaue in Monster Hunter: World gegen Hindernisse prallen zu lassen.
Bei den zur Verfügung stehenden Waffengattungen scheint es hingegen keine Neuzugänge zu geben. Zur Verfügung stehen: Großschwert, Langschwert, Schwert und Schild, Doppelklingen, Hammer, Jagdhorn, Lanze, Gewehrlanze, Morph-Axt, Energieklinge, Insektenglefe, leichtes Bogengewehr, schweres Bogengewehr und Bogen. Neu ist hingegen ein Trainingsplatz mit anpassbarem Riesen-Dummy, an dem man sogar zusammen mit anderen Mitspielern seine Waffen und Fertigkeiten ausprobieren kann.
Ebenfalls überarbeitet wurde die Kantine, in der man sich zur Stärkung vor der Jagd individuelle Dango-Spieße zusammenstellen kann. Außerdem lassen sich in Kamura Palico- und Palamute-Begleiter anheuern, ausrüsten und trainieren oder eigenständig auf Beutejagd schicken. Ein aktuell im Schlepptau befindlicher Palamute kann sogar gestreichelt, zum Pfote geben aufgefordert und belohnt werden.
Üppiges Basislager
Wichtigster Dreh- und Angelpunkt ist aber einmal mehr die Schmiede, wo man für sich und seine Begleiter aus von Monstern erbeuteten Materialien neue Waffen, Rüstungen und mehr anfertigen lassen kann. Händler gibt’s ebenfalls, ebenso wie Schalter, um Aufträge anzunehmen - darunter auch Bonusaufgaben, die man während verschiedener Jagdeinsätze nebenbei erledigen kann.
Auf der Jagd muss man natürlich auch wieder auf seine Gesundheit, Ausdauer und Waffenschärfe achten. Außerdem gibt es neue einheimische Wesen, die man zu seinem Vorteil nutzen kann - darunter auch so genannte Irrlitze, die temporäre Boni verleihen. Treffen größere Monster aufeinander, kann es auch zwischen ihnen zu Kämpfen kommen, bei denen Zurückhaltung oft besser ist als zwischen die Fronten zu geraten.
Wer Lust auf groß angelegte Kampfeinsätze hat, kann sich hingegen auf die Randale genannten Monsterüberfälle auf Kamura freuen, die es natürlich mit aller Härte zurückzuschlagen gilt. Schade, dass wir hier noch nicht selbst Hand anlegen durften, aber gerade im Verbund mit anderen Spielern könnte hier ein Mordsspaß ins Haus stehen. Steuerung, Anzeigen und Übersicht sind jedenfalls erneut sehr flexibel gestaltet und facettenreich anpassbar. Sogar Bewegungssteuerung wird unterstützt, Touch-Funktionalität hingegen nicht.
Viele Funktionen können wie in Monster Hunter: World über individuell belegbare Ringmenüs und Shortcuts ausgelöst werden. Sprachausgabe scheint es dieses Mal aber nur auf Englisch, Japanisch oder serientypischem Kauderwelsch zu geben, Deutsch lediglich in Textform. Die Schrift ist gerade im Handheld-Modus allerdings oft etwas klein, massives Clipping auch weiterhin fester Bestandteil der Grafik-Engine. Wer die Demo gespielt hat, kann sich schon mal auf ein paar Bonus-Items freuen. Außerdem wird es amiibo-Unterstützung geben. (Anmerkung: Sämtliche Screenshots der Vorschau stammen aus einer Video-Aufnahme)
Ausblick
Wem Monster Hunter: World gefallen hat, der wird auch Monster Hunter Rise mögen, da das spielerische Grundgerüst kaum verändert wurde. Egal ob Steuerung, Spielanzeigen oder Kameraführung - alles wirkt trotz Hardware-Wechsel sehr vertraut. Technisch müssen plattformbedingt natürlich ein paar Abstriche gemacht werden, aber auch auf Switch können sich Kreaturen und Kulissen sehen lassen. Elemente wie das Besteigen, Reiten und Manipulieren von Monstern wurden sogar stark ausgebaut, andere wie das Seilschwingen à la Spider-Man gänzlich neu implementiert. Auch auf die neuen Abwehrschlachten gegen randalierende Gruppen, die bislang aber nur in Trailer-Form zu sehen waren, bin ich schon sehr gespannt. Schade finde ich nur, dass es keine touchbasierte Handheld-Nutzung wie noch bei Monster Hunter 3 Ultimate auf Wii U zu geben scheint und die bei World noch vorhandene deutsche Vertonung bei Rise wohl wieder gestrichen wurde.
Einschätzung: gut