The Dark Pictures Anthology: House of Ashes - Vorschau, Action-Adventure, PlayStation4, XboxOne, PC, PlayStation5, XboxSeriesX
Wir hatten die Möglichkeit, im Rahmen einer Präsentation schon vorab des Gameplay-Reveals einen Blick auf den neuen Teil der Horror-Reihe zu werfen, der noch in diesem Jahr erscheinen soll -€“ und das erstmals auch in optimierter Form für die beiden neuen Konsolen von Sony und Microsoft. Keine Überraschung: Viele der bisherigen Eckpfeiler findet man auch hier, darunter z.B. die Entscheidungen, mit denen man es zusammen mit Reaktionstests selbst in der Hand hat, welche der fünf Hauptfiguren überlebt und wer stirbt. Entsprechend entwickelt sich die Geschichte in mehreren möglichen Stränge weiter und mündet schließlich in einem von vielen möglichen Endsequenzen.
Bekannte Muster
Darüber hinaus bekommt man neben dem Solo-Erlebnis einmal mehr die Möglichkeit zum gemeinsamen Gruseln - sei es mit dem (lokalen) Filmabend-Modus für bis zu fünf Spieler, bei dem der Controller weitergereicht wird. Oder der Koop-Variante für zwei Online-Spieler, in der sich die Wege der Figuren hin und wieder trennen können, wodurch beide verschiedene Ereignisse an verschiedenen Orten durchleben müssen. Wer als Solist diese alternativen Sequenzen ebenfalls zu Gesicht bekommen möchte, bekommt neben der Standard-Version im Theatrical Cut den Curator's Cut geboten, den Vorbesteller bereits zum Start erhalten, während sich der Rest bis zum späteren, aber immerhin kostenlosen Update gedulden muss.
Volle Kamerakontrolle
Neben der freien Kamera wird bei House of Ashes eine weitere Neuerung für die Reihe eingeführt: Ab sofort erhalten Spieler eine Auswahl an mehreren Schwierigkeitsgraden. Die Abstufungen sollen u.a. dazu dienen, auf Wunsch z.B. das Tempo bei Reaktionstests etwas zu drosseln. Gleichzeitig soll man rechtzeitig auf derartige Sequenzen hingewiesen werden, um nicht plötzlich von den Eingaben unter Zeitdruck überrascht zu werden. Erstmals wird es außerdem dedizierte Versionen für PlayStation 5 und Xbox Series X|S geben, um deren technische Vorteile zu nutzen. Neben höherer Auflösung und Bildrate sind diesbezüglich auch Unterstützung für 3D-Audio und das haptische Feedback beim DualSense-Controller denkbar.
Die Handlung ist dieses Mal während des Irak-Krieges 2003 angesiedelt. Während der Suche nach Massenvernichtungswaffen, mit denen die US-Regierung die damalige Invasion legitimieren wollte, wird eine kleine Einheit nach einem Erdbeben erschüttert und entdeckt im Untergrund eine sumerische Tempelanlage, die sich schon bald als ein Nest für mysteriöse und gefährliche Kreaturen entpuppt. Getreu dem Motto "Der Feind meines Feindes ist mein Freund"€œ muss sich der Trupp sogar trotz Vorbehalten und wenige Vertrauen mit einem irakischen Kämpfer verbünden, den man als Spieler ebenfalls kontrollieren darf.
In den Untergrund
Zwar wird es durchaus architektonisch beeindruckende und große Höhlen zu sehen geben, doch soll gleichzeitig mit vielen engen und düsteren Gängen die Klaustrophobie von Figuren und Spielern gefördert werden. Nicht von ungefähr nennt Supermassive neben Alien und Predator auch den Horrorfilm The Descent als Inspirationsquelle, der ein ähnliches Szenario bietet. Und auch Lovecraft darf nicht fehlen: Laut Aussagen der Entwickler hat hauptsächlich dessen Werk Mountains of Madness (Berge des Wahnsinns) neben einem generellen Blick auf Folklore und Legenden die eine oder andere Idee für House of Ashes beigesteuert. Ein Ziel sei es, dass der Spieler ständig das Gefühl haben soll, aus der Dunkelheit beobachtet zu werden. Zwar wird man erneut ein Wiedersehen mit dem Kurator als verbindendes Glied innerhalb der Reihe feiern, doch handelt es sich einmal mehr um eine komplett eigenständige Geschichte ohne direkte Bezüge zu den Vorgängern.
Ausblick
Ich mag diese atmosphärischen und cineastisch inszenierten Horror-Häppchen, die Supermassive Games mit seiner Dark Pictures Anthology serviert. Entsprechend freue ich mich auch auf House of Ashes, das schon während der Präsentation manche Erinnerung an den Film The Descent geweckt hat, den ich sehr schätze und den die Entwickler als eine der Inspirationsquellen nennen. Etwas skeptisch bin ich nur in Bezug auf die freie 360-Grad-Kamera, mit der die vorgefertigten und dramaturgisch oft wertvollen Perspektiven abgelöst werden sollen, die zudem in der Vergangenheit einen beträchtlichen Anteil zum "Film-Feeling" beigetragen haben. Da man sich oft durch enge Gänge zwängen muss, könnte diese Änderung die Horror-Erfahrung aber nicht so stark beeinträchtigen wie vielleicht befürchtet. Nach Man of Medan hat sich Supermassive Games bei Little Hope steigern können. Ich bin gespannt, ob es auch bei House of Ashes gelingt und man sich am Ende eine kreative Auflösung für die Geschehnisse einfallen lassen wird.
Einschätzung: gut