Two Point Campus - Vorschau, Simulation, PC, XboxSeriesX, PlayStation4, Switch, PlayStation5, XboxOne
Warum sich die britischen Entwickler ausgerechnet für eine Campus-Simulation entschieden hatten, erklärten uns drei Mitglieder des Two-Point-Teams in einem Interview. Sie meinten, dass sie einen Schauplatz als Grundlage nehmen wollten, der in der Lebenswelt vieler Spieler bekannt wäre und man leicht einen persönlichen Bezug dazu hätte. Zudem würde das Szenario viele popkulturelle Möglichkeiten bieten, schließlich spielen auch Harry Potter, Sex Education und viele andere Serien oder Filme an Bildungseinrichtungen. Deswegen sei eine Campus-Simulation gar nicht so ungewöhnlich, meinten die Entwickler.
Eine Campus-Simulation?
Der typische Humor des Vorgängers und viele verrückte Animationen der cartoonhaften Figuren sollen den virtuellen Campus zum Leben erwecken. Im Vergleich zu Two Point Hospital sollen aber die kreativen Bau-Möglichkeiten ausgeweitet und zugleich das virtuelle Leben der wuseligen Charaktere, hier die Studenten, stark ausgebaut werden.
Mehr Platz und mehr Bau-Möglichkeiten
Alles für die Studenten
Welche Studenten an die akademische Stätte kommen, liegt natürlich am Kursangebot, das die Entwickler in etwa mit den unterschiedlichen Krankheiten in Two Point Hospital vergleichen. Die Studenten aus Two Point County können z.B. die Ritterschule besuchen und dort lernen wie man Turniere inkl. Tjosten bestreitet, sofern man entsprechende Räume und Stadien baut. Oder sie lernen in der Gastronomie, wie riesige Pizzen und dicke Pasteten an überdimensionalen Gerätschaften entstehen. Zauberei, Robotik, Astronomie und sportliche Themenfelder dürfen ebenfalls studiert werden, wobei recht viele Kurse an der frischen Luft stattfinden.
Verrückte Kurse
Alles wird lebendig simuliert, im Cartoon-Look dargestellt und lädt zum Zuschauen ein, schließlich soll es reichlich Blödsinn zum Beobachten geben. Die Ausstattung der Universität, also welche Objekte in den Räumen und welche Deko-Sachen wo platziert wurden, wird sich auf die Moral der Studenten auswirken, zumal Ritter-Studenten nicht von den gleichen Dingen wie zukünftige Astrologen zufriedengestellt werden.
Apropos Studenten. Sie werden in Two Point Campus eine wesentlich größere Rolle als die Patienten in Two Point Hospital spielen, schließlich wird man die simulierten Studenten mehrere Jahre lang begleiten und sieht, wie sich entwickeln, ob sie ihr Potenzial nutzen und welche Romanzen sie eingehen. Bei den Krankenhaus-Patienten reichte das Charakter-Engagement längst nicht so weit. Generell haben die Studenten zwei große Bedürfnisse - einmal nach Bildung in Hörsälen und den pseudoakademischen Stätten und dann noch soziale Bedürfnisse. Jeder Student hat eine eigene Persönlichkeit und Wünsche, die sich mit Clubs, Studentenverbindungen und Konzerten befriedigen lassen - und wenn alles gut läuft, knüpfen die Studenten auch Beziehungen am Campus. Und falls es mit den Romanzen nicht so richtig klappt, hilft die Seelsorge, die man als Campus-Chef natürlich bereitstellen muss.
Das studentische Leben
Mehr Freiraum und mehr Tiefe
Die spielerische Struktur von Two Point Campus wird sich an dem Vorgänger orientieren. So wird es mehrere Missionen oder Szenarien geben, die man im Kampagnen-Stil der Reihe nach absolviert. Dabei sollen die Spieler nicht "zu stark an die Hand genommen" werden. Sie sollen vielmehr in ihrem eigenen Tempo spielen können, was als "Curated Sandbox" bezeichnet wird. Es gibt zwar Ziele, die soll man jedoch auf unterschiedliche Spielweisen erreichen können - oder man kümmert sich erst um gewisse Aspekte der Universität und macht das eigentliche Aufgabenziel erst später. Ein Sandbox-Modus abseits der Missionen ist ebenfalls geplant. Mod-Unterstützung wird höchstwahrscheinlich wie bei Two Point Hospital später via Update nachgeliefert. Man soll auch die Landschaftsobjekte "modden" können.
Die Entwickler verfolgen das Ziel, dass das Spiel zugänglich und verständlich sein soll, aber hinter der putzigen Fassade soll sich eine "tiefe" Management-Ebene verbergen, wobei an dieser Stelle abzuwarten bleibt, wie komplex diese Komponenten ausfallen wird. Gleiches gilt für die sozialen Interaktionen zwischen den Studenten, da Sega und die Two Point Studios diese Elemente bisher noch nicht zeigen wollten. Nichtsdestotrotz hinterließ das Spiel bei der ersten Präsentation einen guten Eindruck, da es von den erweiterten Baumöglichkeiten, tollen Animationen und vielen kreativen Blödsinnsideen bei den Kursen profitiert.
Ausblick
Ernsthaft? Eine Campus-Simulation? Nach dem ersten Leak im Microsoft Store hielt sich meine Vorfreude über Two Point Campus ziemlich in Grenzen, denn die Simulation einer elitären Bildungseinrichtung gehörte bisher nicht zu meinen erhofften Aufbau-Träumen. Aber bei der Präsentation und im Gespräch mit den Entwicklern wurde deutlich, dass das Konzept tatsächlich aufgehen kann, vor allem durch die stark ausgebauten Bau-Elemente und die zahlreichen Kurs-Möglichkeiten, die für viel Abwechslung sorgen werden, wobei sich alles nicht zu ernst nimmt. Auch die umfangreichere Simulation der Studenten, ihrer Bedürfnisse und des Campus-Alltags klingen gut. Hier geht das Spiel deutlich weiter als Two Point Hospital, wobei die Entwickler noch beweisen müssen, dass sie neben putzigen Cartoon-Animation auch soziale Interaktionen zwischen den Studenten und den notwendigen Management-Tiefgang realisieren können. Wir sind gespannt darauf, uns im nächsten Jahr dort einschreiben zu können!