Jurassic World Evolution 2 - Vorschau, Taktik & Strategie, XboxSeriesX, PlayStation4, XboxOne, PlayStation5, PC

Jurassic World Evolution 2
26.08.2021, Marcel Kleffmann

Vorschau: Jurassic World Evolution 2

Mehr Dinos, mehr Aufbau, mehr Modi

Das Leben findet einen Weg: Noch in diesem Jahr soll Jurassic World Evolution 2 (ab 29,99€ bei kaufen) für PC und PlayStation- sowie Xbox-Konsolen erscheinen (Termin: 9. November). Im zweiten Teil des Dinosaurierpark-Aufbauspiels möchte Frontier Developments den tropischen Inseln den Rücken kehren und mehrere Elemente aus dem Vorgänger ausbauen.

Zur Erinnerung: Jurassic World Evolution punktete vor drei Jahren mit einer gut eingefangenen Film-Atmosphäre und tollen Dinosaurier-Modellen, blieb aber beim Parkaufbau, den Management-Aspekten und den Besuchern ziemlich oberflächlich. Es war schön anzusehen, bot jedoch zu wenig Tiefgang - vor allem im Vergleich zu Planet Coaster, Planet Zoo oder Parkasaurus. Der Nachfolger soll es richten. Wir konnten eine frühe Version viel zu kurz anspielen und sowohl eine Kampagnen-Mission als auch eine Herausforderung in Angriff nehmen.

Mehr von allem ...

Der Kampagnen-Modus spielt unmittelbar nach den Ereignissen aus Jurassic World: Das gefallene Königreich. Die Dinosaurier laufen frei in der nordamerikanischen Wildnis herum und man darf an der Seite von Dr. Ian Malcolm (gesprochen von Jeff Goldblum) und Claire Dearing (gesprochen von Bryce Dallas Howard) die Bemühungen zur Kontrolle und zur Erhaltung der Dinosaurier leiten. Die beiden Figuren und andere Film-Charaktere sind als Sprecher aus dem Off zu hören.

Das gefallene Königreich ist der Anfang

Flugsaurier werden in übergroßen und modular erweiterbaren Volieren gehalten.
In der Mission ging es darum, ein von Wilderern angerichtetes Chaos auszubaden. So sind zwei Fleischfresser der Marke Carnotaurus aus ihren viel kleinen und zu schwach gesicherten Gehegen ausgebrochen und laufen frei herum. Diese Dinos schickt man von einem Helikopter aus ins Traumland - entweder eigenhändig am Steuerknüppel und am Abzug oder man lässt die Aufgabe automatisch ausführen. Sind die Dinos ruhiggestellt, baut man die notwendigsten Versorgungsgebäude, errichtet vernünftige Gehege für die urzeitlichen Kreaturen und lässt dann mit Rangern ihre Zufriedenheit überprüfen. Nach der Informationssammlung gilt es zu verhindern, dass die beiden Fleischfresser wieder ausbrechen und deswegen muss man mehr Komfort bieten. Das Gehege muss so gestaltet werden, dass die richtige Mischung aus Wasser, Sand, offenen Flächen, Vegetation und Beutetieren vorhanden ist - jede Dinoart hat da eigene Vorlieben, auch was die Anzahl von Artgenossen oder anderen Mitbewohnern betrifft.

Kampagnen-Mission

Auch Meeressaurier sind dabei.
Sind die Dinos in Sicherheit, wird man auf Spurensuche geschickt. Gesucht wird eine gefährliche Kreatur, die sich irgendwo versteckt. Mit dem Jeep fährt man durch die vergleichsweise weitläufige Gegend und findet sehr offensichtliche Hinweise auf einen Fleischfresser. Es stellt sich heraus, dass man einem Allosaurus hinterherjagt. Hat man ihn gefunden, betäubt man ihn und schickt ihn per Helikopter zur Basis. Bis dahin sollte man ein neues Gehege haben. Kaum ist der Allosaurus angekommen, stellt sich heraus, dass die Kreatur verletzt ist und behandelt werden muss, was ein medizinisches Zentrum erforderlich macht. Der Dino muss wieder betäubt und zu den Ärzten geflogen werden. Was soll da nur schief gehen? Viel weiter ging die Mission nicht, aber die Entwickler bemühten sich mit steuerbaren Fahrzeugen und optionalen Shooter-Einlagen um Abwechslung. Ob die größeren Gebiete nur für Jeep-Spritztouren geeignet sind oder zum Aufbau eines großen Dinosaurierparks genutzt werden können, ist bisher nicht bekannt, schließlich waren beim Vorgänger die Schauplätze meist zu klein.

Anschließend ging es im Herausforderungsmodus weiter. In Kanada soll ein neuer Dinosaurierpark entstehen, in dem Dinos ausgebrütet, Geld gemacht und Besucher angelockt werden - der Fortschritt steht und fällt wie beim ersten Teil mit der Parkbewertung, die auf gebauten Einrichtungen und den beherbergten Dinosauriern beruht. Spieler des ersten Teils sollten sich gleich zuhause fühlen, obgleich die einzelnen Fraktionen Wissenschaft, Unterhaltung und Sicherheit gestrichen wurden, stattdessen sind nun alle Elemente irgendwie wichtig. Neu sind kleine Entscheidungsmomente in Form von Texttafeln und eine Sabotage-Leiste, die anzeigt, wann das Parkpersonal durchdreht und die Anlage lahmlegt.

Herausforderungsmodus

Hier und da gibt es auch größere Veränderungen, zum Beispiel bei der Forschung und der Züchtung. Zunächst einmal muss Forschungspersonal eingestellt werden, wobei die Forscher unterschiedlich gut in den Bereichen Produktion, Forschung und Medizin sind. Sie wollen außerdem bezahlt werden, kommen mit einem individuellen Talent daher und werden unzufrieden, wenn sie keine Pausen zugewiesen bekommen. Bei der weiterhin schnöden und eher zweckmäßigen DNA-Sammlung auf der Weltkarte müssen übrigens Forscher mitgeschickt werden. Dennoch hätten die Entwickler gerne die als Fleißarbeit wirkende DNA-Sammlung stärker ausbauen dürfen. Bei der Behandlung von verletzten Dinosauriern oder der Erforschung von neuen Gebäuden, Kreaturen und Co. sind ebenfalls Forscher vonnöten.

Da das Spiel nach den Ereignissen von Jurassic World: Das Gefallene Königreich angesiedelt ist, baut man Dinosaurierparks nicht nur in Dschungelgebieten.
Mit der gesammelten DNA können die Genome der Dinos verbessert werden, wodurch ihre Überlebenschancen und ihre "Qualität" gesteigert werden. Abermals lassen sich die DNA-Stränge modifizieren. Neben visuellen Anpassungen wie Farbe oder Muster können Gesundheit, Sozialverhalten und Kampfstärke optimiert werden, je nachdem, wie weit der technologische Fortschritt so ist. Ist die Genombearbeitung beendet, beauftragt man Wissenschaftler mit der Synthetisierung und kurz darauf wählt man aus, welche Eier ausgebrütet werden sollen. Neuerdings können mehrere Eier gleichzeitig ausgebrütet werden. Danach werden die Dinos mit der gewohnten Zwischensequenz ins Gehege entlassen oder zum Zielort geflogen. Neu ist, dass die Dinosaurier ihr Revier im Gehege markieren und sie stärker mit anderen Dinosauriern interagieren - und damit sind nicht nur Kämpfe gemeint, die u.a. stattfinden, wenn ein Dino in das Territorium eines anderen eindringt. Übrigens: Flug- und Meeresdinosaurier sind im zweiten Teil dabei. Flugdinos werden in modular erweiterbaren Volieren gehalten. Bei den Meeressauriern hüllen sich die Entwickler noch in Schweigen.  

Die Genome der Dinos

Die Dinos sollen ein besseres Gruppenverhalten zeigen.
Die Qualität der ausgebrüteten Dinosaurier und die Sichtbarkeit durch Beobachtungstürme oder Zuschauerterrassen sind wichtig für die Besucher, die sich nach Attraktionen und Shops im Park sehnen. Jurassic-Park-Touren durch die Gehege mit Jeeps oder Gyrosphären können umgesetzt werden und sollen mehr Optionen als beim Vorgänger bieten. Generell soll es drei Gruppen von Gästen geben, die sich für Abenteuer, Natur oder Luxus interessieren. Dennoch werden bei Jurassic World Evolution 2 die Dinosaurier und nicht die Gäste im Vordergrund stehen. Jeden Dino kann man einzeln anklicken, um nähere Informationen erhalten. Besucher kann man nicht einzeln anklicken. Sie haben nur Kollektivbedürfnisse.

Neben dem Kampagnen-Modus und den Herausforderungen wird das Spiel mit seinen 75 Dinosaurierarten noch zwei weitere Modi umfassen, die wir nicht antesten konnten. Da wäre z.B. der Sandbox-Modus, in dem man der Kreativität freien Lauf lassen kann - hoffentlich mit größeren Karten, mehr Bauraum und vielen Anpassungsoptionen. Der Chaostheorie-Modus soll eine Neuinterpretation zentraler Momente aus der Filmreihe sein, in dem die Spieler nebulös formuliert den Lauf der Dinge verändern können. Laut Entwickler Frontier Developments wird man sich darum kümmern, John Hammonds Traum von einem funktionierenden Jurassic Park zu verwirklichen, einen T-Rex im Amphitheater von San Diego zu präsentieren oder mit der Unterstützung von Charakteren wie Dr. Henry Wu eine eigene Jurassic World zu bauen und zu leiten.

Weitere Modi

Ausblick

Jurassic World Evolution 2 ist eine vorsichtige Weiterentwicklung des Vorgängers, die am Spielkern festhält und mehrere, teilweise zu mutlose Verbesserungen vornimmt. Während die Entwickler zu sehr an der Fleißarbeit bei der DNA-Sammlung festhalten, erweitern zumindest die Forscher die Parkverwaltung und auch das Dino-Ausbrüten wurde sinnvoll ausgebaut. Das Verhalten der Urzeit-Kreaturen wirkt glaubwürdiger, da sie ein Revier abstecken und im Vergleich zum Vorgänger mehr Verhaltensweisen an den Tag legen. Völlig andere Schauplätze, allem Anschein nach größere Karten, mehr Gebäude, Flug- und Meeressaurier und immerhin mikroskopische Gästebedürfnisse versprechen etwas mehr Tiefgang, der jedoch nicht an Planet Coaster oder Planet Zoo heranreichen wird. Dafür gibt es eine Kampagne und zusätzliche Modi, die mehr Abwechslung versprechen. Daher sieht es so aus, als wird Jurassic World Evolution 2 ein ordentlicher, aber kein überragender Sprung im Vergleich zum Vorgänger.