Forspoken - Vorschau, Action-Adventure, PC, PlayStation5

Forspoken
12.09.2022, Boris Connemann

Vorschau: Forspoken

Mit Zauberkraft zu Bildschirmpracht

Mit Forspoken (ab 13,99€ bei kaufen) möchten Publisher Square Enix und die Entwickler von Luminous Productions eine neue Marke ins Leben rufen, die sich an alle Spieler richtet, die gerne riesige Spielwelten durchstreifen, magiegestützte Kämpfe gegen Monster bestehen und nebenbei Teil einer mitreißenden Story werden wollen. Besonders im letzten, 10-minütigen Gameplay-Trailer war schon ein recht ausführlicher Blick auf die Hauptfigur und deren Zauberkräfte möglich, aber ein erstes Urteil ist natürlich wesentlich einfacher abzugeben, wenn die Chance besteht, den Dual Sense Controller selber zur Hand zu nehmen und zu schauen, ob Forspoken auch hält, was der Hersteller verspricht.

In der Demoversion konnten wir einen kleinen Teil von einem der insgesamt vier riesigen Gebiete erkunden, nach Schätzen Ausschau halten und uns natürlich mit Viechern balgen, die, aufgrund der Kompromittierung einer düsteren, das Land überziehenden Macht, komplett in den Aggro-Modus geschaltet haben. Die Hauptfigur Frey verfügt zu diesem Zeitpunkt über zwei Sparten von Zaubern, die als großer Kreis rechts unten angezeigt werden. Um den Kreis sind verschiedene, kleinere Kreise angeordnet, die einzelne Magie-Tricks dieser Sparte darstellen. Wird die Kraft des großen Kreises per Knopfdruck aktiviert, explodieren nicht nur die Feinde, auch der Bildschirm scheint vor dem dann gezeigten Effekt-Gewitter zu bersten.

Magie-Parcours im Grafik-Overkill

Feurige Lava-Zauber machen mit den Gegnern kurzen Prozess.
Die in der Demo verfügbaren Kräfte waren Erd- und Feuerzauber, die für noch mehr Durchschlagskraft intelligent kombiniert werden können. Es ist also ratsam, beispielsweise riesige Panzerechsen, die sich im hohen Gras verstecken, zuerst in ein Gefängnis aus Wurzeln zu stecken, nur um sie eine Sekunde später in einem lavaspeienden See zu durchzugaren. Bis die Abklingzeit für derart mächtige Angriffe vorüber ist, kommen die kleineren Zauber zum Einsatz. Mutierten Riesenadlern kommt man am besten mit explodierenden Feuerspeeren bei, oder man erschafft zwei hitzige Helfer, die sich für einen kurzen Zeitraum mit brennenden Klingen für euch in den Kampf stürzen. Die optische Darstellung der phantasiereichen Gegner und die Partikel- und Lichteffekte lassen keinen Zweifel daran aufkommen, das Forspoken auf einer Playstation 4 sicherlich nicht laufen würde.

Neben Erde und Feuer werden – das ist allerdings noch unbestätigt – sicherlich dann auch Eis-, und Blitzzauber zum Repertoire von Frey gehören, wenn die Story des Spiels weiter voranschreitet. Auch die weitläufige Spielumgebung, die in unseren gespielten Szenen von der aufgehenden Sonne in ein sanftes Licht getaucht wird, lässt mit dem Kontrast von saftiger Vegetation, schroffen Felsen und verfallener aber majestätischer Bauwerke echte Abenteuer-Stimmung aufkommen. Die tolle Weitsicht ermöglicht es etwa, die Eingänge zu gefährlichen aber genretypisch lohnenden Höhlen aus großer Entfernung auszumachen und dann den Weg dorthin einzuschlagen. Womit wir neben der famosen Optik und den gelungenen Animationen der Hauptfigur und Gegner beim nächsten Punkt der Checkliste für Platin-Aspiranten wären:

Einladende Spielumgebung

Die flinke Fortbewegung der Spielfigur ist für die riesigen Gebiete unabdingbar.
Die Fortbewegung von Frey durch und über Stock und Stein. Und nicht ohne Grund sprechen die Entwickler hier von einem Parcours-artigen System. Denn Frey rast bei voll eingeschlagenem Stick nicht nur wie von der Tarantel gestochen durch die Gegend und wird dabei von funkelnden, die Geschwindigkeit betonenden, Bändern und Partikeln umweht. Stellt sich ein Hindernis in den Weg oder soll ein Felsen erklommen werden, genügen kurze, knackige Eingaben und Frey springt, segelt und hechtet sich dem Ziel entgegen. Der dabei oft zum Einsatz kommende und extrem praktische Greifhaken, dient ebenso dazu, die Entfernung zu größeren Feinden schnell zu verkürzen. Kleinere Fieslinge zieht Frey zu sich heran, bevor sie mit dem vernichtenden Zauberstab wedelt.

Die Riege der Zauber nährt sich aus den Elementen Erde, Feuer und Wasser.
So jagt der Spieler verschiedenen Aufträgen der gebeutelten Bewohner der Spielwelt Athia hinterher, sammelt unterwegs wichtige Rohstoffe, öffnet Truhen, erkundet die offene Umgebung und verwickelt sich alle Nase lang in farbenprächtige und extrem wuchtig wirkende Scharmützel mit der mannigfaltigen Gegnerschaft. Das bleibt nicht unkommentiert, war in der gezeigten Demoversion aber weit weniger nervig und deutlich lustiger, als die Selbstgespräche der Metalldino jagenden Amazone Aloy. Denn Frey hat am Arm einen Reif, der optisch frappierend an die zehn Ringe aus der Kinoverfilmung „Shang Chi“ erinnert. Der Armreif dient aber nicht nur zum Zaubern, sondern hilft bei der Orientierung: "Vielleicht sollten wir uns das da hinten mal genauer ansehen" oder kommentiert das aktuelle Geschehen mit frechen Sprüchen á la "Der Angriff hat ja mal richtig gut gezündet, Frey, jetzt musst Du nur noch treffen."

Ein Plappermaul am Handgelenk

In der weitläufigen Umgebung gibt es viele interessante Dinge zu entdecken.
Was es genau mit Kollege Reif auf sich hat, wollten die Präsentatoren allerdings noch nicht preisgeben, in der Demoversion waren die Kommentare aber abwechslungsreich, witzig und unaufdringlich. Wen das nicht motiviert, die Zauber noch treffsicherer und schlauer einzusetzen, für den gibt es am Ende jeder Auseinandersetzung einen kurzen Abriss, der mit den Noten S (top) bis E (Flop) garniert ist und nochmals mit entsprechenden Belohnungen aufwartet.

Ausblick

Wenn einem der PR-Mitarbeiter das Gamepad nach Ablauf der gegebenen Zeit mit sanfter Gewalt aus den Händen reißen muss, ist das in diesem speziellen Fall sicherlich ein gutes Zeichen. Forspoken hinterließ mit der kurzen Demoversion schon einen verdammt positiven Eindruck. Wahlweise im Fidelity-Modus mit 30 Bildern pro Sekunde oder 60 Bildern im Performance-Mode liefert die eingesetzte Luminous-Engine absolut atemberaubende Bilder der Spielumgebung und der vielen verschiedenen Gegner-Arten. Die krachenden Effekte beim Zaubern setzen dem Ganzen die Krone auf, stellenweise wurden wir beim Spielen an die Grafik von Final Fantasy 15 erinnert – nur das der Regler bei Forspoken auf 11 gedreht wurde. Das schicke und realistische Zusammenspiel von Licht und Schatten auf der Haut von Monstern oder den Oberflächen wie Stein, Holz, Gras oder Metall sorgt für diesen besonders plastischen Look, der echtes Next-Gen-Feeling aufkommen lässt. Dazu kommt ein sehr angenehmes und eingängiges Steuerungsschema eine zackige, akrobatische und flüssige Fortbewegung und feine Animationen. Spieler, die zudem gerne Looten und Leveln werden bei Forspoken bestens bedient, auch die verschiedenen Systeme zur Verbesserung der Fähigkeiten der Spielfigur sind mit unterschiedlichen Umhängen und Nagellackierungen so konstruiert, dass Jeder seinen bevorzugten Spielstil granular ausbauen und unterstreichen kann. Falls die Story und Figuren - auf die wir in der Demo keinen Blick werfen konnten - von Forspoken also nicht komplett für dem Eimer sind, dann sollten sich Fans von ausladenden und effektreichen Action-RPGs den 24. Januar 2023 mit einem dicken roten Stift im Kalender markieren.

Einschätzung:
sehr gut

Kommentare
sSaT

Geht mir genauso wie allen anderen hier. Klingt an sich gut, aber ich habe das ungute Gefühl, dass ich die Protagonistin hassen werden. NEIN, nicht weil es eine Frau ist, sondern weil sie eher Teenager Eindruck macht.

Und ich hasse schon Miles Morales (auch ein Teenager). Ich habe Spider Man geliebt und sollte auch Miles Morales lieben, aber ich tue mich schwer, das zu spielen weil ich Miles und die Leute um ihn rum einfach nicht abkann.

Edit: Scheiße. Ich glaube ich werde einfach zu alt.

Fühlt nicht gut.

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren

vor 2 Jahren