Avatar: Frontiers of Pandora - Vorschau, Action-Adventure, PlayStation5, XboxSeriesX, PC

Avatar: Frontiers of Pandora
30.10.2023, Gerrit Menk

Vorschau: Avatar: Frontiers of Pandora

Als Na'vi zwischen den Welten

Das Science-Fiction-/Fantasy-Epos Avatar lockte weltweit zahllose Fans in die Kinos – und das gleich zweimal. Die beiden Filme Aufbruch nach Pandora von 2009 sowie The Way of Water von 2022 zählen zu den erfolgreichsten Blockbustern aller Zeiten. Nun erweitert Ubisoft das Universum mit dem Videospiel Avatar: Frontiers of Pandora (ab 44,90€ bei kaufen), in das wir rund sechs Wochen vor Release einen kleinen Blick werfen konnten.

Avatar: Frontiers of Pandora - Im Reich der Motte

Eine zentrale Frage in Avatar: Frontiers of Pandora beschäftigt sich damit, wie man als Kind zweier Welten durch das Leben schreitet. Auf eurem Abenteuer begegnen euch viele Na’vi, teils von unterschiedlichen Stämmen, teils eure Weggefährten, die im gleichen RDA-Programm ausgebildet wurden. Manche begegnen euch skeptisch, wie der Clanführer des Aranahe-Stamms Ka’nat; andere, wie die Weberin Nefika, wollen euch helfen, den Weg zurück in die Gesellschaft der Na’vi zu finden.

Zusammen mit Nefika und Etuwa findet ihr heraus, was mit der Kinglor-Motte nicht stimmt.
Euer Abenteuer startet im Wald von Kinglor, wo der Na’vi-Clan der Aranahe ansässig ist. Kinglor ist auch die Bezeichnung für ein hier ansässiges mottenartiges Wesen, das in der Kultur der hiesigen Na’vi eine wichtige Rolle spielt. Ihr findet heraus, dass die Motte von den Signalen, die von RDA-Maschinen in der Umgebung gesendet werden, gestört wird und dadurch das Ökosystem des Waldes aus den Fugen gerät. Zusammen mit Nefika und Etuwa, der Tochter des Clan-Führers, müsst ihr dem Problem auf den Grund gehen.

Pandora präsentiert sich als das üppige und abwechslungsreiche Paradies, das wir schon in den Filmen bestaunen durften. Ich laufe durch einen dichten Dschungel, über mit fremdartigen Gräsern bewachsene Wiesen, balanciere über Baumstämme und wate durch seichtes Wasser. Ganze Flächen von trompetenartigen Blumen ziehen sich mit einem „Fummp“ zusammen, wenn ich eine von ihnen berühre; ein rotierendes Wesen, das aussieht wie ein rosafarbenes Seerosenblatt, schwirrt durch die Lüfte, während am anderen Ufer des Flusses ein Pa’li – eine Art sechsbeiniges, schwarzes Pferd – entlangtrabt: Wunder der pandoranischen Flora und Fauna, die schon Jake Sully im ersten Film ausgiebig bewundert hat. Auch ich bleibe das ein oder andere Mal einfach stehen und sehe mich in dieser für menschliche Augen fremden Welt beeindruckt um.

 

Vertraute Pfade

Der Mond Pandora zeigt sich in seiner prächtigsten und spektakulärsten Schönheit - aus der Luft besonders gut zu genießen.
Freunde der Filme können in Avatar: Frontiers of Pandora jedoch nicht nur einen optischen Wiedererkennungswert erwarten, sondern auch einen akustischen. Der Soundtrack aus rhythmischen Trommeln, motivierenden Flötentönen und atmosphärischem Gesang, der mich in meiner zweiten Quest auf einem verwachsenen Weg einen Berg hinauf begleitet, ist gleichermaßen vertraut wie auch mitreißend. Die Musik passt zu den Spielumgebungen und schwillt zum Ende der Quest wie ein Crescendo an.

Diesen Weg muss ich übrigens hinter mich bringen, um am Gipfel des Berges die Gunst eines Ikrans, ein drachenähnliches Reittier, für mich zu gewinnen. Ich laufe über gewundene Äste, lasse mich von großen Blättern über Schluchten katapultieren, von Lift-Ranken steile Wände hochziehen und muss an manchen versperrten Durchgängen pinkfarbene Blüten berühren (oder mit dem Pfeil abschießen), damit der Weg frei wird.

Flug mit dem Ikran

Mit Geduld und einfühlsamem Verhalten müsst ihr den Ikran davon überzeugen, dass ihr dafür geschaffen seid, ein Band für's Leben zu schmieden.
Nahe der Spitze kann ich mich langsam einem Ikran nähern – der erste Versuch misslingt, aber das sei normal, versichert mir mein Begleiter Eetu. Der Ikran sucht sich seinen Reiter, nicht umgekehrt, schließlich geht er mit einem Na’vi ein lebenslanges Band ein. Nach einer Weile gelingt mir das Vorhaben und ich kann mit meinem neuen Freund, den ich liebevoll Telisi getauft habe, die luftige Freiheit über den schwebenden Inseln genießen. Von hier oben sieht der Planet noch beeindruckender aus und ich drehe erst einmal ein paar Runden, bevor ich mich den nächsten Aufgaben widme.

Avatar: Frontiers of Pandora ist mehr als nur durch die saftigen Dschungel zu streifen und sich vom Wind tragen zu lassen. Eine Quest besteht darin, eine Ölraffinerie der Menschen zu infiltrieren und dort Maschinen zu manipulieren. Ein Vorhaben, das mir unerwartet leicht fiel, zumal die vier Ziele dank meiner Na’vi-Sinne sehr deutlich anzeigt werden: Ein ganz spezielles Na’vigationssystem quasi. Und obwohl die Basis eigentlich gut bewacht war, waren die menschlichen Patrouillen recht unaufmerksam, sodass ich sie schnell aus dem Weg räumen konnte. 

Menschen sind keine Gegner

Selbst als ich nach der zweiten abgeschalteten Maschine entdeckt wurde und sich die ganze Station im Alarmzustand befand, konnte ich relativ ungestört und schnellen Schrittes zum nächsten Zielpunkt gelangen und fand, wenn es doch mal brenzlig wurde, immer ein gutes Versteck. Mechs und sogar Helikopter hatten einigen gezielten Maschinengewehrschüssen nichts entgegenzusetzen. (Durch meinen Status als Außenseiter stehen mir zum Glück nicht nur Bögen und Speere der Na’vi zur Verfügung, sondern auch Schusswaffen und Granaten.) Für eine dem Anschein nach so stark gesicherte Anlage komme ich, der das Spiel gerade erst eineinhalb Stunden spielt, ziemlich problemlos durch. Ich hoffe und gehe auch davon aus, dass derartige Aufgaben im späteren Spielverlauf fordernder werden.

Bei eurem Widerstandkampf gegen die RDA könnt ihr auf die Unterstützung von Na'vi- wie menschlichen Kämpfern zählen.
Neben der Möglichkeit, sich seinen Charakter zu Beginn des Spiels zu gestalten, gibt es im Laufe des Spiels auch im Levelsystem viele Optionen zur Individualisierung. Skill-Punkte können in die Fähigkeiten Survival, Kampf, Jagd, Reiten und Crafting investiert werden, um sich in diesen Bereichen Upgrades zu verschaffen. Während des Abenteuers kann ich verschiedene Pflanzen und Früchte finden, die mir Lebensenergie zurückgeben oder Buffs verpassen. Unnötig fand ich hierbei, dass manche Gewächse auf die richtige Weise geerntet werden müssen: Mit dem linken Stick musste ich es drehen, bis es sich lose anfühlte und mit R1 gezogen werden konnte. Eine Spielmechanik, die auf Dauer etwas nervig werden könnte.

Ausblick

Was heißt es, ein Na’vi zu sein? Dieser Frage gehe ich in Avatar: Frontiers of Pandora als Spieler auf den Grund, während meinem Charakter gleichzeitig sein Erbe und seine Kultur wieder nahegebracht wird. Dabei werde ich mitten in den Konflikt zwischen den Bewohnern Pandoras und den menschlichen Kolonialisten geworfen.


Viel Wiedererkennungswert gibt es für Fans der Filme; das Abenteuer, das zeitlich kurz vor The Way of Water spielt, steht jedoch für sich alleine und soll das Franchise um einige Charaktere und Schauplätze reicher machen. Steuerung und Gameplay fühlen sich flüssig an und lassen mich sehr schnell in die Umgebung eintauchen. Auch wenn ich kein Freund von Ego-Perspektive bin, gewöhne ich mich schnell daran, finde aber dennoch, dass eine Third-Person-Perspektive – die man immerhin während der Ikran-Flüge einnimmt – schöner gewesen wäre.

Pfeile craften, Maschinen mit Hacks überbrücken und drei Schalter (in diesem Fall Portal-Lilien) zum Öffnen eines Durchgangs zu finden; das sind zwar alles keine neuen Adventure- oder RPG-Elemente, der Planet Pandora und die Kultur der Na’vi fühlen sich aber noch extrem unverbraucht im Gaming-Kosmos an, weswegen das Spiel das Potenzial hat, auch diejenigen abzuholen, die mit dem Film vielleicht nicht viel anfangen konnten. Avatar: Frontiers of Pandora erscheint am 7. Dezember für PlayStation 5, Xbox Series X | S und PC.

Kommentare
str.scrm

hihi ich mag's wenn Ubisoft abschmiert
#hater

vor 6 Monaten
kamm28

Vielleicht mal für 7,99 €, falls es auf Steam kommt, weil Ubisoft mal wieder dringend Kohle braucht. Ansonsten nicht. (Copy-Past-text für alles von Ubi der letzten Jahre).

vor 6 Monaten
Eirulan

Also einem Franchise, das Platz 1 und 3 in den Lifetime Boxoffice Listen einnimmt, seine potentielle Sogwirkung abzusprechen, halte ich für durchaus gewagt Status in der Popkultur hin oder her.
Ich denke auch, dass das Spiel scheitern wird, aber nicht wegen der Marke, sondern wegen anderen Dingen.
Aber das ist wohl auch eher ein "Streit" um Kaiser's Bart
Abwarten...

vor 6 Monaten
aGamingDude

Aber auch RoboCop funktioniert als Vergleich nicht, weil das einen gewissen Status in der Pop Kultur besitzt. Avatar hat diesen Status nicht. Das ist nur Eyecandy ohne viel Tiefe. Deswegen wird dieses Spiel sowohl am Franchise, als auch am Gameplay scheitern (von dem was ich bisher gesehen habe). Wird scheitern, weil Film ist durch - stimmt schon irgendwie.

vor 6 Monaten
Eirulan

Zeitgleich zu einem Kinofilm wäre sicherlich idealer gewesen, andererseits, es erscheinen ja ständig Spiele zu Franchises, wo aktuell auch nix parallel im Kino läuft und die funktionieren ja auch - jetzt kommt doch z.b. grade dieses Robocop Spiel.
Da gibt's schon ne Zielgruppe, auch ohne parallelen Kinofilm - und keine Frage, dass man die "Laufkundschaft" mit einem früheren Release eher bekommen hätte.
Ich habe mich halt v.a. an dem "einfach einstampfen, Film ist durch" ein wenig gestört

vor 6 Monaten