Prince of Persia: The Lost Crown - Vorschau, Action-Adventure, Switch, PC, PlayStation4, XboxOne, PlayStation5, XboxSeriesX
Prince of Persia: The Lost Crown – Wilde Wand- und Wüstensprünge
Im Gegensatz zu meinem Kollegen Sören, der bei seiner Anspiel-Session von Prince of Persia: The Lost Crown auf der gamescom mitten ins Spiel geworfen wurde, durfte ich für diese Vorschau die ersten Stunden erleben und kann euch ein wenig in die Geschichte einführen. Die beginnt mit einem erfolgreichen Schlachtzug der Unsterblichen: Eine Gruppe von sieben starken Streitkräften, die für das persische Königreich eintreten und zu denen auch Sargon, unser Protagonist, gehört. Doch die Feierlichkeiten nach dem gewonnen Krieg werden jäh unterbrochen, als der persische Prinz entführt wird und sich Sargon zusammen mit seinen Kameraden auf eine waghalsige Rettungsmission begibt.Die führt mich in einen gigantischen Tempel, in dem es vor Fallgruben, Stacheln und untoten Soldaten nur so wimmelt – kein Spielplatz also, auch wenn waghalsige Manöver wie Wandsprünge und das Schwingen von Stange zu Stange verdammt viel Spaß machen. Als Metroidvania besinnt sich The Lost Crown schon in den ersten Stunden auf seine größte Stärke: Präzise Plattforming-Passagen, bei denen ich um die fiesen Fallen herumtänzele wie in einem Ballsaal und das gesamte Arsenal von Sargon ausnutze, um möglichst kunstvoll durch die Tempelanlage zu huschen. Man wollte einen zeitgemäßen Prince of Persia-Ableger schaffen, der sich aber auch von den Originalen und der Sands of Time-Trilogie inspirieren lässt, und das scheint auf den ersten Blick gelungen zu sein.
Zwischen den Stachelgruben und Kreissägen warten aber auch noch jede Menge Sandsoldaten und untote Ungeheuer darauf, Bekanntschaft mit eurer Klinge zu machen. Als Elitekrieger ist Sargon schließlich gut ausgestattet und trägt neben zwei Säbeln nach ein bisschen Erkundung schon bald einen Bogen mit Pfeilen sowie ein tödliches Chakram bei sich. Die Wurfwaffen lassen sich, neben ihrem Einsatz bei der Gegnerbeseitigung, auch für das Lösen von kleineren Rätseln nutzen, die weniger meine Gehirnzellen als mein Reaktionsvermögen beanspruchen. Ansonsten lassen sich damit aber natürlich bequem Gegner aus der Ferne ausschalten.
Säbelrassler und Bogenschütze
Wenn ich The Lost Crown nach vier Stunden Spielzeit etwas vorwerfen müsste, dann der Umstand, dass es sich auf den ersten Blick nicht von der Konkurrenz abheben kann. Das Spielgefühl ist erstklassig, aber das ist seit Titeln wie Hollow Knight oder den erwähnten Ori-Titeln kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Gleiches gilt für die Mischung aus Hüpfen, Kämpfen und Rätseln, den geschliffenen Comic-Look oder die Bosskämpfe und das Backtracking. Das Ausmaß von letzterem lässt sich nach der kurzen Session noch nicht genau abschätzen, über die ein oder andere nützliche Abkürzung bin ich aber bereits gestolpert. Wie clever vertrackt die Spielwelt wirklich aufgebaut ist, zeigt sich dann in den 20 bis 25 Stunden, die Prince of Persia: The Lost Crown dauern soll.
Das gewisse Etwas
Ausblick
Nach einer gamescom-Session aus der zweiten Reihe und vier Stunden am GamePad bin ich mir sicher, dass sich das Metroidvania Prince of Persia: The Lost Crown zu einem grandiosen Genre-Vertreter mausern wird. Ein fantastisches Spielgefühl, egal ob bei der Fortbewegung oder den knackigen Kämpfen, lässt das Franchise in einem neuen Gewand und mit einem frischen Protagonisten wieder aufleben, und ermöglicht dem Titel, in der oberen Liga mitzuspielen. Damit dann der ganz große Wurf gelingt, benötigt The Lost Crown noch die ein oder andere neue Idee, um sich von der Konkurrenz abzusetzen und an der es in den bisherigen Spielausschnitten leider gemangelt hat. Aber auch, wenn das Spiel nur ein exzellentes Metroidvania ohne Innovation wird, dürfen sich Genre-Fans auf Mitte Januar freuen und die schmerzhafte Wartezeit bis Hollow Knight: Silksong mit gut 20 süßen Stunden füllen.