Oddworld: Munch's Oddysee - Test, Action-Adventure, PlayStation3, iPhone, Android, XBox, GBA, PC, PS_Vita, Switch, iPad

Oddworld: Munch's Oddysee
13.03.2002, Marc

Test: Oddworld: Munch's Oddysee

Bereits zwei Mal stattete uns der faltige Held mit seinen riesigen Augen und dem zugenähten Mund auf der PlayStation und dem PC einen Besuch ab. Mit dem Release der Xbox ist es auch für ihn nun wieder an der Zeit, sich in neue Abenteuer zu stürzen - dieses Mal aber nicht allein: Abe bekommt Unterstützung von Munch, der ihm tatkräftig zur Seite steht. Was die beiden alles erleben, und ob sich Abe auch auf der Xbox heimisch fühlt, erfahrt Ihr in unserem Test...

Zum ersten Mal haben wir Abe, den unglücklichen Fußbodenkosmetiker, bei Oddworld: Abe´s Oddysee getroffen. Damals rettete er seine Mudokon-Freunde aus der Fleischfabrik RuptureFarms und versetzte damit seinen Widersachern, den Glukkons des bösartigen Magog-Kartells, einen schweren Schlag.

Wie alles begann…

Das Ende des Levels ist in greifbarer Nähe - alles, was Abe und seinen amphibischen Freund Munch noch vom rettenden Ausgang trennt, sind bis an die Zähne bewaffnete Sligs und ein riesiges verschlossenes Tor. Sie stehen mit ihren Laserpistolen auf einem Podest und der springende Abe ist ihrer Feuerkraft alleine hoffnungslos unterlegen, also muss Munch ans Werk: Er schleicht sich an den Wachen vorbei und gleitet in sein liebstes Element - das Wasser. Hier fühlt er sich wohl und mit ein paar kräftigen Schlägen seiner Schwanzflosse erreicht er das Ziel seines Ausflugs: das Schaltpult, um den schwebenden Kran zu bedienen. Dank seiner implantierten Infrarot-Hirnsteuerung übernimmt er flugs die Kontrolle und greift sich eine der riesigen Bomben. Nun nur noch über einen der Slig besetzten Podeste steuern und den Greifer öffnen - der erste Slig gleitet mit einem Schmerzensschrei in die ewigen Jagdgründe. Und nachdem auf diese Weise auch der zweite Slig ausgeschaltet wurde, ist der Weg frei, um das rettende Tor zu öffnen.

In Oddworld: Abe´s Exoddus erfuhr Abe dann, dass mehr hinter dem Massaker an seinen Freunden steckte und musst erneut ran, um auch die Geister der Mudokon zu erlösen.

Nun ist es an der Zeit, sich ins dritte Abenteuer zu stürzen…

Gemeinsam sind wir stark!

So in etwa könnt Ihr Euch einen der vielen Levels in Oddworld: Munch´s Oddysee vorstellen. Die Aufgaben sind nur zu lösen, wenn Ihr Abe, der sich flink und hüpfend auf dem Land bewegt, und Munch, der lieber durch die mit Minen gespickten Teiche und Flüsse paddelt, Stück für Stück dem Ziel näher bringt, um die letzten Eier von Abes und Munchs Art zu retten. Misslingt dieses Unterfangen, so stirbt mit ihnen auch ihre Rasse und die bösartigen Glukkons haben gewonnen.

Damit dieses Desaster aber verhindert wird, übernehmt Ihr die Steuerung der beiden skurrilen Figuren. Das geht erstaunlich leicht von der Hand. Die Analogsticks dienen zum Bewegen und Kämpfen, das Digikreuz lässt die Kamera rotieren und ein Drücken der übrigen Buttons führt eine der vielen möglichen Aktionen aus. Unter anderem können die beiden Gesellen auch mit den zu rettenden Wesen kommunizieren und sie so um Hilfe zu bitten. Ein kurzes "Hey, wie geht´s?" lockt ihnen z.B. ein "Hey, das ist Abe!" hervor und veranlasst sie, Abe zu folgen. Ist das nächste Stück Weg mit Minen gepflastert, so empfiehlt es sich, die Helfer durch ein schnelles "Keine Angst, ich bin gleich zurück." warten zu lassen. Wer Beistand im Kampf oder der Arbeit benötigt, drückt die dritte "Gamespeak"-Taste, und schon stürzen sich die Gefolgsleute laut schimpfend auf den Widersacher oder beginnen zu beten, um eine Tür zu öffnen.

Ein gepflegtes Gespräch

Sollte die gewählte Taktik einmal fehlschlagen und sich einer der Helden mit einem traurigen "Ich bin tot!" verabschieden, so brauchen wir das Pad nicht vollkommen gefrustet an die Wand zu werfen. Dank der Speicher- und Ladefunktion lassen sich nämlich jederzeit die aktuellen Fortschritte verewigen. Wer es trotzdem vergeigt hat, kann den kompletten Level aber auch per Knopfdruck noch einmal von vorne beginnen und bereits gemachte Fehler vermeiden. Sterben sowohl Abe als auch Munch, so wird automatisch der letzte Spielstand geladen.

Wer Abe bereits auf seinen vorigen Abenteuern begleitet hat, dem wird die schräge und verspielte Welt sofort vertraut sein - graue Hallen, in denen die Sligs Ihre wehrlosen Opfer zu Fleisch verarbeiten und jede Menge Outdoor-Levels wechseln sich ab. Da geht es dann durch azurblaue Seen, über leicht bewaldete Hügel und durch kleine Siedlungen. Klingt lieblich, ist es aber nicht, da Minen, Wachhunde und Selbstschussanlagen die Idylle zerstören - und das alles in 3D!

Schräge Welt

Alle Charaktere sind liebevoll animiert und beschwören so manchen Lacher herauf, wenn sie hüpfen, schwimmen, stolpern oder aber mit dem rostigen Rollstuhl (steht Munch zur schnelleren Fortbewegung an Land zur Verfügung) von A nach B eiern. Die Vielzahl an unterschiedlichsten Gerätschaften und Objekten, die so gut wie alle in irgendeiner Weise genutzt werden können /müssen, laden immer wieder zum Experimentieren und Spielen ein und erleichtern den Sieg über die zahlreichen unterschiedlichen Gegner ungemein.

Wer sich einmal verlaufen hat, der sucht sich einfach einen höher gelegenen Punkt und dreht und schwenkt die Kamera per Digikreuz, bis er die Orientierung wiedergefunden hat.

Was den Sound betrifft, so kann dieser die Grafik noch einmal um ein paar Punkte toppen. Und das, obwohl die Hintergrundmusik nicht unbedingt spektakulär ist. Die extrem Zwerchfell-traktierenden Geräusche und Dialoge sind es, die Oddworld: Munch´s Oddysee so besonders machen. Jeder Charakter hat sein eigenes Repertoire an den unterschiedlichsten Sprüchen auf Lager und kommentiert - gelegentlich auch ohne unser Zutun - die Situationen.

Pro:

  • einfache Bedienung


  • komplett in 3D


  • Speichern und Laden jederzeit möglich


  • witzige Dialoge


  • bizarrer Humor


  • skurrile Charaktere


  • jede Menge Maschinen und Objekte, die bedient werden können


  • kaum Frustmomente


  • gute Mischung aus Jump&Run und Action-Adventure


  • Kontra:

  • teilweise eintönige Grafik


  • Leveldesign wiederholt sich
  • Fazit

    Abes Debüt auf der Xbox ist hervorragend gelungen. Durch Munch bekommt das Spiel im Vergleich zu den Vorgängern noch mehr Tiefgang. Die beiden Helden ergänzen sich optimal und gerade dies hebt Oddworld: Munch´s Oddysee deutlich von vergleichbaren Spielen wie z.B. Luigis Mansion (GameCube) oder Herdy Gerdy (PS2) ab. Auch grafisch machen die beiden eine gute Figur - auch wenn keine neuen Maßstäbe gesetzt werden. Wer schrägen Humor mag und Spaß am Tüfteln hat, der sollte sich den dritten Teil der Abe-Serie auf keinen Fall entgehen lassen.

    Wertung

    XBox