Fuzion Frenzy - Test, Geschicklichkeit, XBox

Fuzion Frenzy
13.03.2002, Mathias Oertel

Test: Fuzion Frenzy

Party-Spiele stehen spätestens seit den amüsanten Mario-Partys für das N64 und Sonic Shuffle für Dreamcast hoch im Kurs. Gleich zum Start der Xbox beglücken uns die Entwickler von Blitz Games mit einer entsprechenden Variante für Microsofts Konsolen-Flaggschiff. Ob das Party-Feeling überspringt und ob das vom Stil deutlich erwachsener gehaltene <4PCODE cmd=DGFLink;name=Fuzion Frenzy;id=1345> mit den großen Namen mithalten kann, erfahrt Ihr in unserem Test.

Party-Spiele stehen spätestens seit den amüsanten Mario-Partys für das N64 und Sonic Shuffle für Dreamcast hoch im Kurs. Gleich zum Start der Xbox beglücken uns die Entwickler von Blitz Games mit einer entsprechenden Variante für Microsofts Konsolen-Flaggschiff. Ob das Party-Feeling überspringt und ob das vom Stil deutlich erwachsener gehaltene Fuzion Frenzy mit den großen Namen mithalten kann, erfahrt Ihr in unserem Test.

Doch so groß sind die Überraschungen auch nicht. Denn wenn man sich die Disziplinen einzeln genauer betrachtet, befinden sich doch recht viele Variationen ein- und desselben Themas darunter. Und auch diese Variationen sind an sich nicht neu, sondern beruhen alle auf bekannten Spielprinzipien.

Party-Time

Was gibt es für Konsolenzocker Schöneres, als sich mit Knabberkram, ein paar Getränken und vor allem Freunden um die Konsole seines Vertrauens zu versammeln und einfach nur Spaß zu haben?

Daher hat man sich bei Blitz Games dazu entschlossen, eine verbindende Story gleich fallen zu lassen und sich auf die insgesamt 45 Mini-Spielchen konzentriert, die alleine oder mit bis zu vier Spielern für Stimmung sorgen sollen.

Um einen ersten Eindruck von den ganzen Games zu kriegen, hat man die Option eingebaut, jedes Spiel einzeln anwählen zu können - sei es nun, um zu üben oder einfach nur, um ungezwungenen Spaß ohne Turnierdruck erleben zu können.

Das Turnier steht aber im Mittelpunkt des Spieles: Wahlweise über zwei, vier oder sechs Runden (gleichbedeutend mit thematischen Abschnitten in der Stadt) könnt Ihr versuchen, die Party steigen zu lassen.

Sowohl die Locations und deren Reihefolge als auch die drei Wettbewerbe werden per Zufall ausgewählt, so dass man nie sicher sein kann, was als nächstes kommt.

Olle Kamellen?

Daher sind die Spiele, die zum Beispiel an die Tron-ähnlichen Verfolgungsjagden angelehnten Games mit unzerstörbarem und äußerst gefährlichem Schweif noch am witzigsten.

Nach den drei Mini-Spielchen der Etappe folgt dann die namengebende Fuzion Frenzy, in der man -wie gehabt- Kristalle einsammeln muss. Einen gewissen Reiz gewinnt das Mini-Finale durch den Einsatz von Kristallen, die man sich in mühevoller Arbeit in den vorangegangenen Runden durch gute Platzierungen erarbeitet hat.

Die anderen Frenzy-Games haben meist mit dem Einsammeln und Ablegen von bestimmten punkteträchtigen Gegenständen oder mit Rennen zu tun. Und natürlich dürfen auch Rhythmus-Spielchen im Stil von Dance Dance Revolution nicht fehlen.

Zu guter Letzt haben die Umgebungen auch noch die eine oder andere Tücke zu bieten -z.B. Strudel, Abgründe usw., die unter Umständen wertvolle Punkte und neben den aggressiv agierenden Gegnern auch Nerven kosten können.

Fehlzündung

Leider muss man sagen, dass der Funken nicht gerade zündet. Prinzipiell ganz nett, können die Mini-Spielchen auf Dauer nicht überzeugen. Und auch das Motto "je mehr Spieler, desto spaßiger" tritt auf der Stelle.

Egal, ob man mit zwei Spielern spielt (die übrigen Kontrahenten werden durch einstellbare CPU-Gegner ergänzt) oder zu viert: Fuzion Frenzy bietet nur kurzweilige Unterhaltung für wenig mehr als eine Stunde.

Oder aber man geht bei Blitz Games davon aus, dass zu einer Party auf jeden Fall alkoholische Getränke gehören, nach deren Genuss der Fun-Faktor sicherlich etwas ansteigt.

Vornehmliche Solo-Spieler werden demzufolge noch weniger Vergnügen an den Bildschirmduellen haben, denn die CPU-Spieler sind mit etwas Übung zu vorhersehbar, um eine ernsthafte Gefahr darstellen zu können.

Was man Fuzion Frenzy deutlich zugestehen muss, ist die leichte Zugänglichkeit: Vollkommen problemlos kann man sich ins Geschehen stürzen und ein paar kurzweilige Minuten erleben.

Zugegeben: man hat sich Mühe gegeben, die futuristischen Arenen mit einem düsteren Comic-Look zu versehen. Und auch kleine Feinheiten wie recht gut aussehendes Wasser oder Gimmicks wie ansprechend animierte Vögel deuten an, dass man hier keine PSone vor sich hat.

Die Steuerung könnte dabei nicht einfacher sein und reagiert wunderbar auf die Befehle. Da einem vor Spielbeginn die Knopfbelegung angezeigt wird, hat man immer die volle Kontrolle.

Düstere Zukunft

Minispiele schön und gut. Aber dass sich auch die Grafik auf einem "Mini"-Niveau abspielt, ist definitiv nicht der Xbox würdig.

Der Soundhintergrund gestaltet sich wie der Rest des Spieles als durchwachsen: Auf der einen Seite finden wir einen Ansager, der sich (auf Deutsch) reichlich Mühe gibt, die Stimmung anzuheizen. Und auf der anderen Seite kriegen wir vom siegreichen Charakter eintönige und mäßig inspirierte Jubelhymnen zu hören.

Aber die Figuren und gegebenenfalls ihre Fahrzeuge sind zu minimalistisch gestaltet, um wirklich Freude zu bereiten. Die Animationen gehen in Ordnung, sind aber auch nicht gerade ein Parade-Beispiel für die so oft zitierte Xbox-Power.

Spezialeffekte sind auch eher Mangelware und wenn sie schon mal ans Tageslicht geraten sind sie nicht gerade spektakulär.

Unnötiges Gequake

Und mittendrin dudelt Musik vor sich her, die einen zwar nicht nervt, aber genauso gut auch durch Nichtvorhandensein glänzen könnte.

Ach ja, Soundeffekte gibt es auch noch. Ähem, ja... es gibt sie... Punkt.

Pro

  • 45 Minispielchen


  • Turnier-Games werden per Zufall ausgewählt


  • futuristischer Comic-Look


  • Mini-Games auch einzeln anwählbar


  • unkomplizierte Steuerung


  • leichter Einstieg


  • Kontra

  • solo schon nach kurzer Zeit langweilig


  • grafisch schwach


  • mäßiger Sound


  • Vergleichbar mit: Mario Party, Sonic Shuffle

    Fazit

    Au Backe! Ob ausgerechnet Fuzion Frenzy dafür sorgen wird, vier Leute für längere Zeit vor der Xbox zum Spielen zu versammeln, wage ich zu bezweifeln.
    Die Idee, bekannte Spielprinzipien in ein modernes Gewand zu packen und Party-tauglich zu gestalten, ist an sich löblich. Doch die Umsetzung wirkt einfach zu uninspiriert, die Spiele (bis auf zu wenige Ausnahmen) wiederholen sich vom Ansatz her zu häufig und werden selbst mit vier Spielern auf Dauer ziemlich eintönig.
    Dass die Grafik keine Bäume ausreißt wäre ja noch zu verschmerzen, wenn es wenigstens vom Spielspaß her stimmen würde. Doch diese Hoffnung löst sich relativ schnell in Luft auf. Wenn Ihr unbedingt zu viert (oder gar noch mehr Spielern) spielen wollt, versammelt lieber ein paar Zocker um Halo und fraggt um die Wette.

    Wertung

    XBox