Space Channel 5 - Test, Musik & Party, PlayStation2, Dreamcast

Space Channel 5
07.04.2002, Mathias Oertel

Test: Space Channel 5

Kaum ein Dreamcast-Spiel hat einen solchen Kult-Status erlangt wie <4PCODE cmd=DGFLink;name=Space Channel 5;id=1326>. Die Abenteuer der tanzenden Reporterin Ulala im Kampf gegen die außerirdischen Marolianer haben trotz oder gerade wegen des erfrischend simplen Spielprinzips unzählige Dreamcastler vor den Bildschirm gebannt. Jetzt ist Ulala zurück - auf der PS2. Wir haben mit Ulala das Tanzbein geschwungen und verraten Euch in unserem Test, ob die Umsetzung gelungen ist.

Kaum ein Dreamcast-Spiel hat einen solchen Kult-Status erlangt wie Space Channel 5 (ab 24,90€ bei kaufen). Die Abenteuer der tanzenden Reporterin Ulala im Kampf gegen die außerirdischen Marolianer haben trotz oder gerade wegen des erfrischend simplen Spielprinzips unzählige Dreamcastler vor den Bildschirm gebannt. Jetzt ist Ulala zurück - auf der PS2. Wir haben mit Ulala das Tanzbein geschwungen und verraten Euch in unserem Test, ob die Umsetzung gelungen ist.

So abgehoben, wie sich die Story anhört, so einfach präsentiert sich das Gameplay und dürfte allen bekannt vorkommen, die schon einmal Spiele wie die Dschungelbuch Groove Party oder Dance Dance Revolution gespielt haben: Auf ihrer waghalsigen Reporter-Tour wird Ulala immer wieder mit Aliens konfrontiert.

Tanzen zur Weltrettung

Im 25.Jahrhundert steht die Erde vor einer globalen Katastrophe. Morolianer sind einmarschiert und beschießen die Bevölkerung mit Strahlen, die eine verheerende Wirkung haben: Die Opfer beginnen, vollkommen unkontrolliert zu tanzen.

Doch nur der zweitrangige Fernsehsender Space Channel 5 berichtet anfangs über dieses Ereignis. Vor Ort befindet sich Ulala, die einzige Reporterin, die nicht den Strahlen der Aliens verfallen ist.

Nun liegt es an Ulala, die Einschaltquoten in die Höhe zu treiben, und den Marolianern zu zeigen, dass sie sich den falschen Planeten für ihre Tanz-Party ausgesucht haben.

Um diese zu besiegen und gegebenenfalls mitgeführte Geiseln zu befreien, muss unsere Reporterin die Tanzschritte der Außerirdischen nachahmen.

Dazu drückt Ihr einfach im vorgegeben Rhythmus die entsprechende Richtungstaste. Gelegentlich müsst Ihr auch -natürlich im Takt- auf die Aliens schießen bzw. die Geiseln befreien.

Tja, und das war es auch schon.

Einigen mag das vielleicht etwas zu wenig sein, doch man darf nicht vergessen, dass Space Channel 5 "nur" ein Rhythmus-Spiel ist - ein hervorragendes noch dazu.

Denn der Trash-Charakter, der auch schon in der Dreamcast-Version aus allen Bits und Bytes strömte, wurde ohne Kompromisse auf die PS2 übertragen.

Während sich das Spielprinzip problemlos auf die PS2 gerettet hat, muss die Grafik im Vergleich zur Dreamcast-Version Abstriche hinnehmen. Die knallbunten Umgebungen sind zwar schön wie eh und je, die Figuren sind jedoch nicht so glatt wie auf der Dreamcast und fransen an den Rändern ein wenig aus.

Dazu kommt, dass auch der Schwierigkeitsgrad stimmt: Um weiter zu kommen, müsst Ihr eine bestimmte Einschaltquote erreichen.

Und die stimmt nur, wenn Ihr möglichst fehlerfrei den Tanzanforderungen der Aliens gegenübertreten könnt.

Gelegentliche Bosskämpfe, die besonders komplexe Kombinationen fordern, runden das spaßige Spielerlebnis ab, bei dem nur ein Multiplayer-Modus schmerzlich vermisst wird.

Rhythmus-Profis werden die Erde zwar recht schnell von den Morolianern befreit haben, doch auf die warten dann noch zahlreiche Secrets (z.B. in Form von Michael Jackson, der mit Ulala eine heiße Sohle aufs Parkett legt).

Knallbunt

Wie es sich für ein Spiel gehört, in dem die Musik im Mittelpunkt steht, gibt es an der Sound-Untermalung wenig auszusetzen: Die funkige Musik geht sofort ins Ohr und in die Beine und wird selbst Hasser dieser Musik-Richtung in ihren Bann ziehen können.

Die Animationen sind im Großen und Ganzen auch ohne Qualitätsverlust übernommen worden und sind schön anzuschauen. Bei schnellen Kombinationen werden die Positionen jedoch gelegentlich sehr abrupt gewechselt und wirken dadurch abgehackt.

"Up - Up - Shoot - Shoot - Shoot"

Die englische Sprachausgabe (deutsch untertitelt) kann dank hoher Qualität ebenfalls überzeugen.

Pro

  • Umsetzung des Dreamcast-Kult


  • gnadenlos einfaches Spielprinzip


  • motivierender Schwierigkeitsgrad


  • gelungene Steuerung


  • klasse Soundtrack


  • zahlreiche Secrets


  • Kontra

  • "nur" ein Rhythmus-Spiel


  • grafisch schwächer als Dreamcast-Version


  • nicht jedermanns Geschmack


  • im Prinzip schon eineinhalb Jahre alt


  • Vergleichbar mit: <4PCODE cmd=DGFLink;name=Dschungelbuch Groove Party;id=1501>, Dance Dance Revolution

    Fazit

    Trotz leichter grafischer Abstriche im direkten Vergleich zur Dreamcast kann Ulalas erstes PS2-Abenteuer voll und ganz überzeugen. Der kultige Charakter wurde nahtlos übernommen, das Spielprinzip könnte nicht einfacher und dennoch fordernd sein und die Sounduntermalung ist nicht von dieser Welt. Einzig die kurze Spieldauer und der fehlende Multiplayer-Modus sprechen gegen Space Channel 5. Wer überhaupt nichts mit Rhythmus am Hut hat, sollte die Finger von den Kurven Ulalas lassen; Abwechslung Suchende sollten einen gefälligen Blick auf die futuristische Tanzmaus werfen und Spieler, denen Musik im Blut liegt, werden schon nach wenigen Sekunden dem Charme der Hüften wiegenden Reporterin verfallen - zumindest bis Teil 2 erscheint.

    Wertung

    PlayStation2