Team Factor - Test, Shooter, PC

Team Factor
14.06.2002, Sebastian

Test: Team Factor

Mit Team Factor (ab 2,65€ bei kaufen) bringt eine weitere Softwareschmiede aus Osteuropa ein ambitioniertes Spiel auf den Markt. 7FX möchte das Genre der Online-Teamshooter aufmischen. Dazu setzten sie auf Bewährtes und versuchen gleichzeitig neue Ideen einzubinden. Für viel Neues lässt das Genre aber nicht mehr Platz und so kommt es auf die Umsetzung der Ideen an. Was 7FX für Euch in Team Factor alles eingebaut hat und ob sie damit überzeugen können erfahrt Ihr in unserer Review.

Mit Team Factor bringt eine weitere Softwareschmiede aus Osteuropa ein ambitioniertes Spiel auf den Markt. 7FX möchte das Genre der Online-Teamshooter aufmischen. Dazu setzten sie auf Bewährtes und versuchen gleichzeitig neue Ideen einzubinden. Für viel Neues lässt das Genre aber nicht mehr Platz und so kommt es auf die Umsetzung der Ideen an. Was 7FX für Euch in Team Factor alles eingebaut hat und ob sie damit überzeugen können erfahrt Ihr in unserer Review.

Team Factor ist nicht der erste First-Person-Shooter und will auch nicht das Rad neu erfinden. Einige Dinge haben sich in Spielen wie Half-Life, CounterStrike und der Beben-Serie einfach bewährt und 7FX hat gut daran getan, diese zu übernehmen. Die grundlegende Steuerung und die Aufteilung des HUD sind klassisch und übersichtlich. Auf einen Blick sind die wichtigen Informationen erreichbar. Gesundheit, Ausdauer und Treffergenauigkeit bilden eine Einheit. Verbleibende Zeit und Teamradar befinden sich groß genug in der oberen linken Ecke und unten rechts auf dem Bidlschirm finden sich die Informationen über Waffe und restliche Munition.

Bewährtes und Neues

Neu ist bei Team Factor, dass sich die Spieler in bis zu drei Teams aufteilen können. Damit entflieht Team Factor dem üblichen gegeneinander, denn ein drittes Team vergrößert die taktischen Möglichkeiten um ein Vielfaches. Da jedes Team eine eigene Aufgabe zu erfüllen hat, ist das Besetzen von strategisch wichtigen Punkten nicht ausreichend. Viel mehr ist man fast ständig in Bewegung, denn die Chance überrascht zu werden ist viel zu groß.

Wer sich mit ähnlichen Spielen beschäftigt hat, der wird Steuerung und Handhabung von Waffen und Ausrüstung schnell verinnerlicht haben. 7FX hat gut daran getan, nicht alles ändern zu wollen, was möglich gewesen wäre, nur um sich von anderen Spielen zu unterscheiden. Etwas schade ist allerdings, dass die klassischen Spielvarianten bei Team Factor fehlen: Es gibt keine Capture the Flag-, Deathmatch- oder TeamDeathmatch-Varianten zur Auswahl.

Eines der neuen Features von Team Factor sind die klaren Aufgaben, die den Teams gestellt werden. So muss zum Beispiel das blaue Team ein Labor verteidigen, während es die Aufgabe des schwarzen Teams ist, ins Labor einzudringen und dort Daten von einem Computer runterzuladen. Das rote Team hingegen soll sowohl das Labor als auch die Daten in die Luft jagen. Somit kämpfen alle drei Teams um das Labor, gegeneinander und gegen die Zeit.

Klare Aufgaben und Spezialisten

Die Aufgaben erfordern oft, dass mindestens ein Mitglied des Teams eine bestimmte Klasse übernimmt. Im Beispiel oben wäre das rote Team ohne einen Spezialisten für Sprengstoff aufgeschmissen, während das schwarze Team ohne einen Scout schlecht dastehen würde. Ob Soldat, Scharfschütze, Scout oder Spezialist, jede der Klassen hat andere Waffen und Ausrüstung. Insgesamt stehen Euch 52 Feuerwaffen, drei Granaten, zwei Messer und ein Klappspaten zur Auswahl. Allerdings kann nicht jedes Team auf jede Waffen zurück greifen, denn die Waffen sind fair auf die Teams und dort auf die einzelnen Klassen verteilt.

Absolut neu ist die Rollenspiel-Funktion bei Team Factor: Hier wird Euer Alter Ego automatisch in einer zentralen Datenbank gespeichert und immer anhand des Namen und des CD-Keys identifiziert. Alleine durch das Spielen ändern sich die grundlegenden Werte Eurer Spielfigur. So können durch die Bewertung am Ende jeder Runde Eigenschaften wie Stärke, Tarnung und Atemkontrolle steigen. Je nachdem wie Ihr spielt, steigen (oder sinken) die Eigenschaften und damit entwickelt sich nach und nach ein einzigartiger Charakter. Diese Funktion ist allerdings nur bei Spielen im Internet und auf Servern mit der Einstellung "Realistisch" möglich.

Ein wenig Rollenspiel

Damit die Abwechslung größer wird, können verschiedene Gameplay-Varianten eingestellt werden. Im Modus Arcade kann man seine Teammitglieder nicht verletzten und kann auch innerhalb einer Runde wieder ins Spiel einsteigen. Im realistischen Modus fehlen die ID-Tags, die helfen, Freund und Feind zu trennen; und einmal Tod, muss man auf den Anfang der neuen Runde warten. Damit bietet Team Factor auch noch einiges an Herausforderungen für geübte Spieler.

Arcade bis Realismus und die Bots dazu

Team Factor ist ein Online-Spiel, obwohl es die Möglichkeit gibt, das Spiel auch alleine zu genießen. Allerdings ist man dort auf die Mithilfe von computergesteuerten Mitspielern - so genannte Bots - angewiesen. Und trotz aller Bemühungen von 7FX sind diese weit entfernt davon, eine Herausforderung zu sein. Teils scheinen sie vernünftig vorzugehen, nur um im nächsten Moment gegen eine Mauer zu laufen, und dort die nächsten Minuten hängen zu bleiben. Gegner rennen oft auf einen zu und beachten einen nicht, obwohl man unbewaffnet einen Meter vor ihnen steht.

Die Grafik von Team Factor schwankt zwischen sehr schön und passabel. Die Waffen sind hervorragend abgebildet und man erkennt jederzeit den Waffentyp. Etwas verwischt wirken dagegen die Spielfiguren. Sie sehen immer etwas unscharf aus und ihnen fehlen die klaren Umrisse. Allerdings muss man den Entwicklern zugestehen, dass die Tarnkleidung der Spielfiguren teils wirklich realistisch wirkt. Die Umgebung, Gebäude und Objekte sind alle sehr abwechslungsreich und detailliert geraten.

Grafik und Sound

Schade ist, dass die Bewegungen der Figuren nicht sehr gut gelungen sind. Die Waffenhaltung ändert sich zum Beispiel nicht: Ein Scharfschütze rennt mit seinem großen Gewehr im Anschlag durch die Gegend. Ein paar mehr Animationsphasen wären da besser gewesen. Die Models wirken so ein wenig steif und unbewegt.

Etwas langweilig sind zum Teil die Maps geraten, die zwar immer wieder mit schönen Details aufwarten (Flugzeuge, Traktor, Kistenstapel, etc.) aber teils fehlen mehr Möbel in Häusern. Taktisch sind die Karten aber gut gestaltet und sie sind eigentlich nie unfair für eines der Teams.

Von den Geräuschen her ist Team Factor sehr zweckmäßig. Wenn Schüsse durch die Nacht peitschen oder es in nahen Büschen raschelt, ist der Puls schnell auf 180. Die verschiedenen Waffen klingen zwar ähnlich, aber mit etwas Übung kann man auch hier Freund von Feind und die Waffentypen von einander unterscheiden. Musik sucht man bei Team Factor vergeblich, aber wozu auch? Bei diesem Spiel reicht es nicht, nur seine Augen offen zu halten, sondern man muss sich auch auf Ohren und Gefühl verlassen.

Pro:

  • taktische Vielfalt im Spiel durch drei Teams


  • Rollenspiel-Funktion


  • viele unterschiedliche Waffen


  • detaillierte Grafik


  • realistische Spielphysik


  • Kontra:

  • kleine Maps


  • nur ein Spielmodus


  • mäßige Bot-KI


  • unschöne Spieleranimationen


  • Vergleichbar mit:

    CounterStrike, Global Operations, Ghost Recon

    Fazit

    7FX hat mit Team Factor sicher nicht das Rad neu erfunden, aber sie haben ihr Ziel nicht all zu weit verfehlt. Schade ist eigentlich nur, dass die Models nicht begeistern können und dass klassische Spielvarianten wie Capture the Flag fehlen. Ansonsten bietet Team Factor gerade mit der Rollenspiel-Funktion einiges, das Langzeitmotivation verspricht. Gesamt betrachtet bietet Team Factor ein gutes Paket an Spielspaß, Atmosphäre und Spannung. Es gibt einiges an Konkurrenz auf dem Markt, aber Team Factor ist für alle, die sich für Online-Teamshooter begeistern, mehr als nur einen Blick wert. Team Factor ist ein Multiplayer-Spiel, auch wenn man es alleine spielen könnte. Unsere Gesamtwertung bezieht sich nur auf den Mehrspielersmodus.

    Wertung

    PC