New Legends - Test, Action-Adventure, XBox

Martial Arts-Kämpfe, Schwerter, Schusswaffen und Gegner bis zum Abwinken verspricht THQs New Legends und hört sich damit verdächtig nach einem äußerst interessanten Titel an - zumal die ersten Videos Atmoshphäre pur verbreiten konnten. Ob der actionreiche Ausflug nach Fernost wirklich zu einem Pflichttitel für Action-Fans geworden ist, könnt Ihr in unserem Test erfahren.

Das grundlegende Spielprinzip lässt sich am ehesten mit der Dynasty Warriors-Serie für die PS2 vergleichen: Ihr seid mit Eurer Figur, dem Kronprinzen Sun Soo, unterwegs und kämpft auf großräumigen Schlachtfeldern gegen eine Übermacht an Gegnern.

Tradition vs. Technik

China, irgendwann zwischen klassischer Kampfkunst und industrieller Revolution: Geplänkel und Fehden zwischen rivalisierenden Stämmen haben das Land zerrissen.

Hoffnung naht in der Person von Roa Khan, der das Land wieder vereinen konnte und ein Zeitalter des Friedens in Aussicht stellte.

Aber diese Zuversicht sollte nur kurze Zeit dauern, denn der verbitterte Xao Gon geht ein Bündnis mit Dämonen ein, exekutiert Roa Khan und beansprucht China für sich, um es mit eiserner Hand und Unterstützung aus dem Jenseits zu regieren.

Einzig das Königreich Soo widersetzt sich...

Es ist Zeit für neue Legenden.

Dynasty Legends?

Doch da hören die Gemeinsamkeiten noch nicht auf: Hier wie da unterstützen Euch Gefolgsleute bei Eurem Kampf gegen das Böse, wobei Ihr jedoch keine Befehle geben könnt - die Alliierten folgen Euch und greifen automatisch Gegner an, die in ihre Reichweite kommen.

Denn so angenehm diese Idee mit den zwei Waffen auch ist -zumal auch eine Kombination aus Nahkampfwaffen wie Schwertern und Schusswaffen erlaubt ist- wird das Kampfgeschehen nach kurzer Zeit überraschend monoton - und das, obwohl insgesamt 15 verschiedene Waffen aufgesammelt werden können.

Selbstredend habt Ihr aber den Großteil der Kampfaktionen zu übernehmen. Und damit Ihr gegen die Armeen des Bösen auch eine Chance habt, dürft Ihr in jeder Hand eine Waffe führen.

Dies und die sporadisch eingestreuten Rätsel sind die einzigen wesentlichen Veränderungen des bewährten Spielprinzips, können aber auch nicht dazu beitragen, ein im Endeffekt eher durchwachsenes Spielerlebnis zu verhindern.

Kleine und große Mankos

Das weitestgehend triste Leveldesign bietet ebenfalls keine Überraschungen und kann nur mit ein paar sporadisch gesetzten Schalterrätseln für eine willkommene Abwechslung von dem größtenteils monotonen Kampfablauf ablenken, der wenig Ansprüche an Eure Fähigkeiten stellt.

Zwar habt Ihr jederzeit eine ideale Kontrolle über die Figur und ihre Aktionen, doch die Angriffs-Schemata und -Kombinationen wiederholen sich sehr schnell und reduzieren die anfängliche Motivation merklich.

Auch die KI kann nicht wirklich überzeugen: Die Gegner -so zahlreich sie auch sein mögen- lassen nicht die geringste Kooperationsbereitschaft erkennen und greifen Euch und Eure Gefährten ohne Umschweife an, sobald Ihr in ihren Einzugsbereich kommt.

Aber gerade angesichts der enormen Überzahl, die der Gegner meistens hat, würde man doch eher ein taktisches Kalkül erwarten als ein blindes Losstürmen.

Die zugegebenermaßen angenehm großen Levels können nicht gerade mit üppigen Texturen überzeugen und wirken genau so trist wie die Charaktere. Die sind zwar akzeptabel animiert, aber die Texturen wirken so spröde wie eine Porzellanpuppe und erinnern eher an die Debütphase der Dreamcast denn an eine Next-Generation-Konsole.

Grafischer Nachholbedarf

Um ein eher dürftiges Spielerlebnis zu übertünchen, versuchen viele Entwickler die Spieler mit Grafikpracht ans Pad zu binden - leider findet dies hier nicht statt.

Was sich mit Gameplay und Grafik angekündigt hat, findet mit der akustischen Untermalung seine Vollendung. Durchschnittliche Musik-Kompositionen gehen einher mit zwar sauberer, aber nicht gerade motivierter Sprachausgabe, und eher faden Soundeffekten.

Einzig die gelegentlichen Spezialeffekte reizen das Auge ein wenig.

Zudem ist auch die Kameraführung nicht optimiert: Viel zu häufig wird der Blick auf Eure Figur von irgendeinem Pfeiler, einer Mauer oder Ähnlichem blockiert.

Und zu alledem geht die Engine an vollkommen unverständlichen Momenten vollkommen in die Knie und legt ein deutlich sichtbares Ruckeln an den Tag - das in Momenten mit vielen Figuren auf dem Bildschirm nicht gerade kleiner wird.

Akustische Durchschnittsware

Dass der Soundbrei dennoch den Höhepunkt von New Legends darstellt, stimmt nicht gerade freudig...

Pro