Vampire Night - Test, Arcade-Action, PlayStation2

Vampire Night
02.07.2002, Mathias Oertel

Test: Vampire Night

Wenn sich mit Sega und Namco zwei Schwergewichte der LightGun-Shooter-Szene zusammensetzen, um ein neues Spiel zu präsentieren, kann man einiges erwarten. Und Vampire Night (ab 33,53€ bei kaufen) gibt sich auch alle Mühe, diesen Erwartungen gerecht zu werden. Ob dies aber reicht, um Referenzen wie House of the Dead 2 vom Thron zu stoßen, könnt Ihr in unserem Test erfahren.

Wenn sich mit Sega und Namco zwei Schwergewichte der LightGun-Shooter-Szene zusammensetzen, um ein neues Spiel zu präsentieren, kann man einiges erwarten. Und Vampire Night gibt sich auch alle Mühe, diesen Erwartungen gerecht zu werden. Ob dies aber reicht, um Referenzen wie House of the Dead 2 vom Thron zu stoßen, könnt Ihr in unserem Test erfahren.

"Wenn die Untoten auf Erden wandeln, wird niemand ruhen und niemand schlafen - außer im Grab. Zwei jedoch werden kommen, um die Unsterblichen zu vernichten. Sie alleine können dem Blutvergießen ein Ende bereiten, denn nur, wer seine Feinde kennt, kann sie besiegen."

Vampirjäger

Mit diesem kleinen Ausschnitt aus dem Handbuch ist die grundlegende Story von Vampire Night schnell erzählt.

Simpel aber effektiv bieten Hetzjagden gegen Untote nicht erst seit House of the Dead und der Resident Evil-Serie immer wieder den Hintergrund für stimmungsvolle Bildschirmgefechte.

Zielen und abdrücken

So bewährt wie die Story präsentiert sich auch das Spielprinzip: Alleine oder vorzugsweise zu zweit seid Ihr schwer bewaffnet unterwegs, um den zahlreichen Untoten und ihren Anführern die letzte Ölung zu geben.

Dabei wird Euch, wie man es von Spielen dieser Art gewohnt ist, der Weg vom Programm vorgegeben - nur an gewissen Punkten könnt Ihr durch bestimmte Aktionen den Ablauf beeinflussen.

Ansonsten heißt es: Ballern was das Zeug hält.

Obwohl sich Vampire Night auch weitestgehend problemfrei mit Pad spielen lässt, ist die Benutzung einer Lichtpistole (vornehmlich Namcos GCon oder GCon 2) angeraten.

Denn bereits im Training bemerkt man, dass Pad-Besitzer im Gegensatz zu Gun-Shootern schnell das Nachsehen haben: So schnell, wie akkurate Schüsse gefordert sind, kommt man mit dem etwas trägen Pad nicht hinterher.

Schneller, genauer und vor allem mit einem höheren Spaßfaktor versehen geht es mit der Lightgun, die entsprechend konfiguriert, pixelgenau jeden Gegner in die Hölle zurückschickt.

Arcade oder Special

Neben dem Trainingsmodus warten zwei Spielmodi auf Euch: Arcade und Spezial.

Der Arcade-Modus stellt ein Ebenbild des Spielhallenbruders dar und bietet keine großen Überraschungen.

Abwechslung kommt dennoch in Form eines Belohnungssystems: Mit der Erfüllung bestimmter Aufgaben und der Zerstörung von bestimmten Gegenständen habt Ihr die Gelegenheit, Silber aufzusammeln, das Ihr später gegen Items wie neue Waffen usw. eintauschen könnt.

Wer allerdings hofft, dass im Modus "Spezial" innovative Änderungen zu erwarten sind, wird enttäuscht sein: Die Abschnitte, die Ihr hier durchspielt, entsprechen denen der Arcade-Versionen - es sind keine zusätzlichen Levels zu finden.

Doch so löblich diese Idee auch ist, bleibt dabei ein schaler Nachgeschmack. Denn anstatt Euch die Gelegenheit zu geben, Euch zumindest nach Abschluss eines Levels im Shop neu ausstatten zu können, müsst Ihr damit warten, bis Ihr ein neues Spiel beginnt.

Grafisch stellt Vampire Night die momentan ausgereifteste Variante der Sparte Lightgun-Shooter dar. Umgebungen und Gegner können mit einer stattlichen Anzahl Polygonen überzeugen und sich auch ansprechend texturiert präsentieren; auch die gelegentlichen Licht- und Spezialeffekte wissen zu gefallen.

Dadurch wird die insgesamt recht kurze Spielzeit unnötig gestreckt - auch wenn es anfänglich Spaß macht, mit der gerade gekauften Schrotflinte die Vampire zu bekämpfen.

Aber letztlich wird man es doch leid, sich wieder und immer wieder durch die sechs Abschnitte zu schießen - ein bisschen mehr Abwechslung wäre sicherlich sinnvoll gewesen.

Solide Technik

Doch so stimmig sich Vampire Night auch präsentiert, ist sicherlich noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht, wenn es um Grafik geht: ein vernünftiges Anti-Aliasing wäre sicherlich wünschenswert, um die grelle Optik ein wenig atmosphärischer zu gestalten und die unschönen Ausfransungen aufzufangen.

Auch soundmäßig liefert die Sega/Namco-Kollaboration ein solides Bild ab: Stimmungsvolle, saubere, wenn auch englische Sprachausgabe, passende Musik und gute Soundeffekte runden ein spaßiges, wenn auch viel zu kurzes Spielerlebnis ab.

Pro

  • ausgereifte technische Umsetzung


  • sehr gute Kollisionsabfrage


  • interessanter Special-Modus


  • zu zweit äußerst spaßig


  • angenehmer Schwierigkeitsgrad


  • Kontra

  • zu kurz


  • Items im Special-Modus nur beim Neustart einsetzbar


  • keine neuen Abschnitte im Special-Modus


  • nur bedingt mit Pad spielbar


  • Vergleichbar mit: <4PCODE cmd=DGFLink;name=Time Crisis 2;id=1866>

    Fazit

    Auf den ersten Blick kann Vampire Night uneingeschränkt überzeugen: technisch in sich stimmig -wenn auch nicht das Maß aller Dinge- und spielerisch angenehm unkompliziert, macht die Vampirjagd eine Menge Spaß.
    Zumindest bis man sich das erste Mal durch die mageren sechs Abschnitte gewühlt hat. Denn auch der Special-Modus kann die äußerst kurze Spielzeit nur unwesentlich verlängern. Zwar prinzipiell mit guten Ideen ausgestattet, verleidet die komplizierte Umsetzung des Item-Systems den Spielspaß auf lange Sicht - zumal es auch keine neuen Abschnitte oder gar Gegner zu sehen gibt. Und nur, um sich eine Schrotflinte leisten zu können, werden die wenigsten das Spiel wieder und wieder durchspielen.
    Trotz allem der bisher beste Lightgun-Shooter für die PS2.

    Wertung

    PlayStation2