Zoo Tycoon: Dinosaur Digs - Test, Taktik & Strategie, PC

Zoo Tycoon: Dinosaur Digs
24.07.2002, Bodo Naser

Test: Zoo Tycoon: Dinosaur Digs

Vor fast einem Jahr erschien Microsoft`s Management-Simulation Zoo Tycoon, die - obwohl grafisch unspektakulär - sogleich zum Kassenschlager avancierte. Da verwundert es schon ein wenig, dass der Expansionspack Zoo Tycoon: Dinosaur Digs doch einige Monate auf sich warten ließ. Was das Dinosaurier-Add-On im Vergleich zum Hauptprogramm bringt, ob sich grafisch was verbessert hat und ob eine Anschaffung sich lohnt, wisst Ihr sicher nach unserem Test...

Das Add-On Zoo Tycoon: Dinosaur Digs umfasst 20 prähistorische Kreaturen, von denen die meisten Dinosaurier sind: Neben den Urzeitriesen Velociraptor, Iguanodon, T-Rex & Co. gibt es aber auch behaartes Getier aus der Eiszeit wie Säbelzahntiger, Wollnashorn oder Mammuts. Die Urzeittiere möchten natürlich in ihrer gewohnten Umgebung leben. Daher gibt es auch Urzeitpflanzen und neue Dino-Gehege, in denen sich mit Hilfe von elektrischen Zäunen sogar die wildesten Viecher im Zaum halten lassen. Ein anschauliches Tutorial führt Euch in den Aufbau Eures Zoos ein.

Urige Kreaturen

In den sechs neuen Szenarien dürft Ihr Euch als Direktor eines Dino-Zoos versuchen. Die Missionen sind im Vergleich zu Hauptspiel recht anspruchsvoll, was vor allem auf die Bedürfnisse der Dinos zurückzuführen ist. Gerade die Gehege der Urzeitechsen sind besonders kostspielig, da diese extrem viel Auslauf brauchen. Leichter zufrieden zu stellen, ist da schon eine genügsame, behäbige Riesenschildkröte. Natürlich lockt die auch niemanden wirklich hinterm Ofen hervor! Neben den festen Szenarien gibt es auch wieder einen freien Modus, dort dürft Ihr sogar Raubsaurier mit friedlichen Säugern zusammen in einen Käfig einsperren - ob das gut geht?

Erwähnt sei noch kurz, dass Ihr, um in den Genuss des Add-Ons zu kommen, das Grundspiel Zoo Tycoon besitzen müsst.

Neue Herausforderungen

Wohl wichtigste Neuerung ist das Einfang-Team für entflohene Dinosaurier. Sollte Euch nämlich einer der Dinos unerwartet entwischen, verfolgt das Team per Helikopter das Tier, betäubt es und Ihr könnt es in einer Kiste verpackt wieder in den Käfig zurückbringen. Da etwa ein marodierender Allosaurus ein ganz schönes Blutbad unter Besuchern und Personal anrichten kann, ist die Anschaffung zu empfehlen. Billiger ist es jedoch, wenn Ihr Euch einige Wartungsarbeiter anstellt, die regelmäßig die Gehege auf Stabilität kontrollieren.

Neue Einrichtungen

Darüber hinaus gibt es einige Ausbauten, die in keinem Dino-Zoo fehlen sollten. So sorgt etwa ein Stand mit teuren Dino-Souvenirs dafür, dass die Besucher auch richtig abgezockt werden. Denn die Summen, die Ihr zum Aufbau des Zoos erhaltet, sind zumeist schneller verbraten, als Ihr "Papp" sagen könnt. Die witzigen Attraktionen und selbst entworfenen Parcours aus Rollercoaster Tycoon oder Dino Island sucht man hier leider vergebens. Einzig eine Dinosaurier-Rutsche sorgt für Abwechslung.

Auch neue Mitarbeiter findet Ihr in Dinosaur Digs - statt der üblichen Tierpfleger versorgen Forscher die heiklen Tiere. Die "Luxuspfleger" kümmern sich leider nur ums leibliche Wohl der Tiere und räumen deren gigantische Häufchen weg. Die richtige Forschung findet weiter in einem recht schmucklosen Interface statt, dort könnt Ihr neue Forschungsoptionen wie Gebäude, Futtermittel oder Dinosaurier einstellen. Wer einen T-Rex sein Eigen nennen möchte, muss hier erst einmal dessen Genom erforschen lassen, was natürlich Geld kostet. Dann erst steht das Tier zum Kauf bereit. Klonen lassen sich die Dinos übrigens nicht.

Neues Personal

Damit sind die spärlichen inhaltlichen Neuerungen des Add-Ons schon abgehakt. Die Erweiterung ist aber auch etwas komfortabler zu bedienen als noch das Hauptprogramm. Besucher, Gebäude und Pflanzen dürft Ihr beispielsweise nun ausblenden, was für deutlich mehr Übersicht sorgt. Leider gilt das nicht für die neuen Zäune, die sich bisweilen recht undurchsichtig geben. Auch die längst überfällige Beschleunigungstaste für die Zeit hat Entwickler Blue Fang immer noch nicht eingebaut.

Neuer Bedienkomfort

Auch bei dem Add-On sucht man 3D-Effekte natürlich vergebens. Es wäre auch verwunderlich, wenn Dinosaur Digs über eine wesentlich andere Grafik als das Grundspiel verfügte. Die gewohnt biedere Iso-Optik verströmt so den Charme der Altvorderen, besonders grobkörnig wird die Ansicht nach wie vor beim Zoomen. Insgesamt sind die Dinos samt Pflanzen und Teergruben noch befriedigend dargestellt, können aber nicht mit dem viel bunteren Dino Island mithalten. Bleibt zu hoffen, dass Blue Fang bei einer möglichen Fortsetzung von Zoo Tycoon endlich im Geforce 4-Zeitalter ankommt.

Gewohnte Iso-Optik

Fazit

Wie man zum Add-On Dinosaur Digs steht, wird wohl direkt vom persönlichen Verhältnis zu Zoo Tycoon bestimmt. Wer das Hauptprogramm mag, wird deshalb auch die Erweiterung mögen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis des Add-Ons geht hingegen nicht mehr in Ordnung: Vor allem die sechs neuen Szenarien sind für ca. 30,- Euro eigentlich zu wenig. Daher kann man Zoo Tycoon: Dinosaur Digs trotz des relativ hohen Suchtpotenzials auch nur wirklichen Fans empfehlen. Mir jedenfalls macht es großen Spaß, möglichst perfekte Gehege für meine kleinen Dinos zu basteln.

Pro

  • <li>hoher Suchtfaktor</li><li>sechs neue Szenarien</li><li>freier Modus</li><li>erhöhte Schwierigkeit</li><li>20 prähistorische Arten</li><li>neue Gebäude</li><li>neue Gehege</li><li>Forscher</li><li>neue Forschungsoptionen</li><li>Einfang-Team</li><li>bessere Bedienbarkeit</li>

Kontra

  • <li>geringer Umfang</li><li>kaum wirkliche Neuerungen</li><li>veraltete Iso-Grafik</li><li>pixelige Nahansicht</li><li>kaum Geräusche</li><li>kaum Attraktionen</li><li>kein Multiplayer</li>

Wertung

PC