Tactical Ops: Assault on Terror - Test, Shooter, PC

Tactical Ops: Assault on Terror
07.08.2002, Marcel Kleffmann

Test: Tactical Ops: Assault on Terror

CounterStrike war das erste Spiel, das es von der Modifikation bis hin zu einer Verkaufsversion gebracht hat - nun ziehen die Entwickler von Tactical Ops nach. Ob die beliebte Unreal Tournament-Modifikation eine Chance gegen die übermächtige Konkurrenz hat, erfahrt Ihr in unserem Test.

Lang ist es her, da grassierte eine UT-Modifikation mit dem Namen SWAT im Internet. Da Sierra aber ein gleichnamiges Spiels vertreibt, wurde der Titel kurzum in Tactical Ops umbenannt. Nach zahlreichen, immer besser gewordenen Versionen, hat sich der Publisher Infogrames (Vertrieb von Unreal Tournament) das Entwickler-Team einverleibt und die Kamehan Studios eröffnet. Im Mai ist bereits die US-Kaufversion unter dem Titel Tactical Ops: Assault on Terror (ab 34,99€ bei kaufen) erschienen und im August wird die leicht verbesserte deutsche Version herauskommen. Das Spiel ist mittlerweile eine Stand-Alone-Version und benötigt Unreal Tournament nicht.

Das Spielprinzip bei Tactical Ops ist fast identisch mit CounterStrike, weist aber viele kleine Änderungen auf, die sich auf de ersten Blick nicht sofort offenbaren. Im Grunde genommen kämpft eine Gruppe einer bestimmten Spezialeinheit (SWAT etc.) gegen ein anderes Team, z.B. Terroristen. Je nach Level kommt es darauf an, als Terrorist eine Bombe zu platzieren oder als Mitglied der Spezialeinheit eine bestimmte Anzahl an Geiseln zu befreien. Das jeweils andere Team muss versuchen, die Konkurrenten von der Erfüllung dieser Ziele abzuhalten. Doch meist treten die Aufgaben in den Hintergrund und das Spiel entwickelt sich zu einem Team-Deathmatch.

Worum geht es?

Die beiden Teams treten, genau wie bei CounterStrike, rundenweise gegeneinander an. Fällt ein virtueller Kämpfer, muss erst das Ende der Runde abgewartet werden. Danach geht es wieder von vorne los. Zu Beginn jeder Runde müsst Ihr Waffen und entsprechende Ausrüstung kaufen. Am Anfang reicht die Knete gerade für eine Pistole mit Munition, die komfortabel aus einem Kauf-Menü ausgewählt werden kann. Neues Geld bekommt Ihr für erledigte Gegner, erfüllte Missionsziele oder auf der Karte sichergestellte Drogen bzw. Lösegeldpakete. Bei Letzteren müsst Ihr allerdings bis zum Ende der Runde durchhalten, sonst ist das Geld verloren. Besiegten Gegnern können nicht nur die Waffen stibitzt werden, sondern auch immer ein wenig Bargeld.

CounterStrike in Grün

Das Waffenarsenal kann sich durchaus sehen lassen und umfasst zahlreiche auf realen Vorbildern basierende Schießprügel. Auf Originalnamen der Knarren wurde jedoch verzichtet, daher heißt die SiG 551 schlicht und einfach Commando. Weitere Waffen lassen sich in die Kategorien Pistolen, Schrotflinten, leichte und schwere Maschinengewehre sowie Scharfschützengewehre einteilen. Vier verschiedene Granaten (Blend-, Rauch-, Splitter-, HE-Granten) erweitern das Arsenal. Genau wie bei Counterstrike unterscheiden sich die Waffen im Kampf. Manche haben dickere Magazine, andere treffen selbst auf drei Metern ein Scheunentor nicht oder schießen grottig langsam. Die Ausbalancierung der zahlreichen Knarren ist aber einwandfrei gelungen. Viele Schießprügel verfügen über mehrere Schussmodi und bieten neben Auto-, Burst- und Einzelschuss auch Laserpointer oder ein Zielfernrohr.

Waffen und Ausrüstung

Stolze 33 Karten sind enthalten und spielen sich vom Szenario her ziemlich abwechslungsreich. Mal kämpft Ihr in einer alten Fabrik, auf Bohrinseln, in der Wüste, dann auf einer kleinen Pazifik-Insel oder in einer chinesischen Stadt, aber die Levels sind immer fair für beide Parteien. Mann-gegen-Mann-Kämpfe in engen Gängen sind auf den Karten ebenso möglich wie spannende Sniper-Duelle auf großen Plätzen. Für jeden Spieler ist etwas dabei. Viele der Karten sind in der Mod-Version nicht enthalten.

Die Karten

Obwohl Tactical Ops: Assault on Terror hauptsächlich für den Mehrspieler-Modus ausgelegt ist, könnt Ihr im Einzelspieler-Modus mit oder gegen einigen computergesteuerten Kollegen spielen. Diese Bots stellen sich im Prinzip recht clever an und auch das Teamplay klappt einigermaßen, doch nach einigen Runden kennt Ihr die Laufrouten der Feinde und der Gegner wird berechenbar. Deswegen ist der Einzelspieler-Modus zur Erkundung der Karten sowie zum spielerischen Einstieg durchaus zu gebrauchen.

Spielmodi

Tactical Ops basiert auf der "alten" Unreal Tournament-Engine und kann im direkten Vergleich zu Counterstrike knapp gewinnen. Denn sowohl die Levelarchitektur als auch die Texturen sind deutlich besser als bei CS. Die Spieler- und Waffenmodelle sind ebenso gelungen. Abstriche sind bei den Animationen zu machen, die bei der Konkurrenz deutlich komplexer und realistischer ausfallen. Wird Tactical Ops mit aktuellen Spielen verglichen, so kann das Actionspiel keinen Blumentopf mehr gewinnen. Medal of Honor: Allied Assault, Return to Castle Wolfenstein und sogar C&C: Renegade sehen einfach in nahezu jedem Belang besser aus.

Grafik & Sound

Vom Sound her ist kaum etwas zu bemängeln, aber auch nichts richtig Positives zu nennen; außer einigen halbwegs lustigen Kommentaren der Terroristen. Egal ob Soundeffekte, Sprachausgabe, Klang der Waffen - alles befindet sich im Durchschnittsbereich, ist in anderen 3D-Shootern aber besser umgesetzt worden. Die Musik untermalt das Spielgeschehen ganz gut, wirkt aber irgendwie blass und von schwacher Qualität.

Fazit

Tactical Ops erscheint zwar auf den ersten Blick wie ein langweiliger Counterstrike-Klon, doch nach einigen Spielrunden fällt ein deutlich schnelleres Gameplay auf, bei dem nicht so viel Wert auf Realismus gelegt wurde. Dafür machen die teambasierenden Kämpfe mit den größtenteils ausgewogenen Waffen auf den 33 toll gemachten Karten wirklich Spaß. Optisch und vom Sound her sind zwar einige Abstriche zu verzeichnen, dennoch kann das Spiel alles in allem rundum überzeugen. Wenn Ihr also eine Alternative zum überlaufenen Counterstrike sucht, solltet Ihr Euch Tactical Ops: Assault on Terror mal näher anschauen.

Pro

  • <li>spannende Team-Kämpfe</li><li>fordernde Taktik</li><li>verschiedene Spielmodi und Sekundärziele</li><li>hervorragende Steuerung</li><li>gute Ausbalancierung</li><li>sinnvolle Features </li><li>verbesserte Bots</li><li>33 hervorragende Karten </li><li>tolles Level-Design</li><li>zahlreiche realistische Waffen</li><li>UT-Vollversion wird nicht gebraucht</li>

Kontra

  • <li>nicht mehr zeitgemäße Grafik</li><li>langweilige Musik</li><li>durchschnittlicher Sound</li><li>keine echten Namen der Waffen</li><li>leichte Abstriche beim Realismus</li>

Wertung

PC