Super Bust-A-Move 2 - Test, Logik & Kreativität, PlayStation2

Super Bust-A-Move 2
10.10.2002, Jens Bischoff

Test: Super Bust-A-Move 2

Während die meisten Spiele auf immer aufwändigere Grafik und immer komplexeres Gameplay setzen, zeigt sich Taito davon völlig unbeeindruckt und hält auch mit Super Bust A Move 2 auf der PS2 an der einfachen Spielbarkeit und bewährten 2D-Optik der Erfolgsserie fest. Warum auch nicht, ist das Konzept doch ähnlich zeitlos wie das von Tetris. Aber wie viel Bust A Move braucht der Mensch? Welche Neuerungen bietet der jüngste Teil? Oder wurde letztendlich alles nur verschlimmbessert?

Allzu viel hat sich in den knapp zwei Jahren seit Super Bust-A-Move nicht getan. Im Hauptmenü erwarten Euch insgesamt vier Spielmodi in diversen Variationen, die alle schon einmal irgendwo in der siebenjährigen Bust-A-Move- alias Puzzle-Bobble-Vergangenheit aufgetaucht sind. Im direkten Vergleich zum PS2-Vorgänger bekommt Ihr zwar nun erstmals einen Story-Modus sowie einen Puzzle-Editor vorgesetzt - völlig neu sind diese beiden Features allerdings nicht.

Alles schon da gewesen

Während Ihr Euch also nach wie vor im Duell-Modus gegen die CPU oder einen zweiten Mitspieler versucht, gilt es im Puzzle-Modus im Alleingang vorgegebene Blasenkonstellationen abzuräumen. Für Abwechslung sorgen dabei jeweils drei Spielvarianten: So können Duelle nur mit herkömmlichen Blasen und einfachen Mustern, mit zahlreichen Spezialblasen und komplexeren Mustern oder mit zusätzlichem Kettenreaktions-Feature ausgetragen werden. Der Puzzle-Modus bietet hingegen Anfänger-Puzzles, Puzzle-Klassiker aus früheren Bust-A-Move-Titeln sowie eine Reihe völlig neuer Puzzles, die wie gewohnt über ein alphabetisches Raster ausgewählt werden können.

Der Story-Modus ist letztendlich auch nur eine Mischung aus Puzzles und CPU-Duellen, die in einer für jeden Charakter individuellen Mini-Story um das Geheimnis eines mysteriösen Turms eingebettet sind. Während die in knappen Cel-Shading-Sequenzen erzählte Story aber ohnehin nur schnödes Beiwerk ist, bekommt Ihr für jeden der zehn Hauptcharaktere immerhin unterschiedliche Puzzlevariationen geboten, die Euch einige Zeit beschäftigen sollten.

Vermeintlich Neues

Breit gefächert ist auch das Angebot im Puzzle-Modus, wo Euch insgesamt knapp 300 verschiedene Blasenkonstellationen erwarten. Im Duell-Modus wird es ohnehin nicht so schnell langweilig und dank eines komplexen Editors können sich Fans untereinander auch ständig mit neuen Eigenkreationen herausfordern, die aus bis zu 25 aufeinanderfolgenden Bildschirmen bestehen können. Freispielbare Extras halten sich hingegen in Grenzen. Neben zwei Bonuscharakteren gibt es lediglich noch einen weiteren Schwierigkeitsgrad, der Euch schwierigere Puzzlevarianten und cleverere Gegner beschert. Wirklich fordern werden Euch die CPU-Rivalen aber ohnehin kaum und Schadensfreude kommt sowieso nur gegen menschliche Kontrahenten auf.

Dem Spielprinzip ist Taito auch bei Super Bust A Move 2 konsequent treu geblieben. Nach wie vor gilt es, farbige Luftblasen auf vorgegebene Blasenkonstellationen abzufeuern, um mindestens drei gleichfarbige Blasen zu verbinden, die sich sodann auflösen. Kommen dadurch auch andere Blasen zu Fall kassiert Ihr entweder zusätzliche Punkte oder fügt selbige der Bildschirmhälfte Eures Gegners hinzu. Im Kettenreaktions-Modus können herunterfallende Blasen sogar eine ganze Vernichtungsserie starten, mit der sich dann Euer Gegenüber ebenfalls herumplagen muss.

Unverwüstliches Spielprinzip

Für zusätzliche Abwechslung sorgen eine ganze Reihe von Spezialblasen, die angrenzende Blasen umfärben oder explodieren lassen, alle gleichfarbigen Blasen auf einmal verschwinden lassen usw. Die Steuerung ist gewohnt simpel und pixelgenau. Zudem lässt sich bei wiederholtem Scheitern auch eine Hilfslinie zuschalten, die selbst das Zielen über mehrere sowie unebene oder bewegliche Banden zum Kinderspiel macht. Dank unbegrenzter Continues wird das Ganze allerdings fast schon zu einfach. Ansonsten ist der Schwierigkeitsgrad jedoch gut ausbalanciert und Profis verzichten sowieso auf jegliche Zielhilfen.

Technisch reizt Super Bust A Move 2 die PS2 natürlich nicht ansatzweise aus, aber die skurrilen Charaktere sind witzig animiert, die knallbunte Bonbon-Optik gehört mittlerweile zum Markenzeichen der Serie und mit grafischen Effekten und Spielereien wird nicht gegeizt. Manchmal ist das optische Beiwerk allerdings fast zuviel des Guten, denn die animierten Hintergründe lenken teils ziemlich ab, während blendende Feuerwerke und quer über den Bildschirm fliegende Charaktere das muntere Blasenschießen auch mal völlig zum Stillstand bringen.

Bunt, bunter, Bust-A-Move

Ansonsten stört höchstens das mal mehr, mal weniger starke Interlace-Flimmern. Da aber gerade zu zweit meist eine Revanche die andere jagt, nehmen Eure Augen das Flimmern sowieso bald nicht mehr wahr, wenn aus ein paar vergnüglichen Minuten wieder einmal mehrere Stunden geworden sind, weil keiner die letzte Niederlage hinnehmen wollte. Akustisch wird das Geschehen mit simplem, aber irgendwie hervorragend passendem Synthie-Gedudel, satten Sound-FX und englischen Sprachfetzen untermalt, aus denen im Story-Modus ganze Dialoge werden. Bildschirmtexte, Menüs und Untertitel sind hingegen auch auf Deutsch verfügbar.

Fazit

Zwar bietet Super Bust A Move 2 nichts grundlegend Neues, aber das unverwüstliche Spielprinzip weiß auch im zigsten Aufguss immer noch zu begeistern. Wer einen der Vorgänger besitzt, kann sich die Neuanschaffung trotz netter Erweiterungen jedoch sparen, während Neueinsteiger nicht nur aufgrund des günstigen Preises bedenkenlos zugreifen dürfen – auch wenn es den Vorgänger mittlerweile noch günstiger gibt. Wie Tetris wurde auch Bust-A-Move oft kopiert, aber nie erreicht und gehört einfach in jede vernünftige Geschicklichkeitsspiel-Sammlung. Schade nur, dass es keinen 4-Spieler- oder Turnier-Modus gibt, aber auch zu zweit kennt der Spielspaß kaum Grenzen und selbst für Solisten wird einiges geboten. Vor allem der komplexe Puzzle-Editor dürfte Fans lange bei Laune halten, was man von den schwachen CPU-Gegnern leider nicht behaupten kann. Gegen einen menschlichen Herausforderer ist die Schadensfreude aber sowieso viel größer.

Pro

  • <li>günstiger Preis</li><li>exakte Steuerung</li><li>komplexer Puzzle-Editor</li><li>exquisiter 2-Spieler-Modus</li><li>zeitlos fesselndes Spielprinzip</li><li>ausgeglichener Schwierigkeitsgrad</li>

Kontra

  • <li>kaum Neuerungen</li><li>Interlace-Flimmern</li><li>schwache CPU-Gegner</li><li>Sicht beeinträchtigende Animationen</li>

Wertung

PlayStation2