Ford Racing 2 - Test, Rennspiel, PC, PlayStation2, XBox

Ford Racing 2
05.11.2003, Marcel Kleffmann

Test: Ford Racing 2

Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum des Automobil-Großkonzerns Ford schickt Empire Interactive nun das Rennspiel Ford Racing 2 (ab 17,00€ bei kaufen) in das heiß umkämpfte Duell um die Pole Position. Ob dem Titel schon vor dem Start der Motor absäuft, oder Freude am Fahren aufkommt, klärt unsere Testfahrt!

Bereits Anfang 2001 schickte Razorworks euch mit verschiedenen Vehikeln aus dem Hause Ford über einige Rennstrecken. Das Spiel konnte allerdings nur zu einem durchschnittlichen Arcade-Raser avancieren, denn Gameplay und Technik waren allesamt Mittelklasse.

For(d)tfahren

Razorworks konnte für Ford Racing 2 insgesamt 32 verschiedene Fahrzeuge lizenzieren, die alle mit dem blauen Oval und dem markanten Schriftzug des Automobilherstellers gesegnet sind. Im Fuhrpark stehen echte Klassiker, bekannte aktuelle Modelle und einige Zukunftskutschen bereit.

Einer fuhr Ford...

Aber nicht mit allen Fahrzeugen könnt ihr von Beginn an über die 20 Strecken brettern. Denn in sieben verschiedenen Challenges müsst ihr viele Ford-Vehikel erstmal freispielen. Dazu müsst ihr bestimmte Aufgaben der extrem einfachen Natur lösen. So sollt ihr manchmal einfach nur ein Rennen gewinnen, den Windschatten des Gegners eine festgelegte Zeit lang nutzen oder gar auf einer grässlich bunten LSD-Idealline fahren.

Ihr dürft hinter dem Steuer des 49er Ford, des 55. Thunderbird, des 1968 Mustang, der Starsky & Hutch-Karre von 1976, bis hin zum aktuellen Mustang GT, der 2004 Mustang Concept Car, dem Taurus Stock Car und natürlich des Ford Focus Platz nehmen.

Herausforderungen

Weitere Gameplay-Varianten der Marke "Duell" und "Verfolgungsjagd" lockern die eintönigen Platzjagden auf den teilweise unspektakulären Rennstrecken auf. Während einige Strecken vor Belanglosigkeit nur so "Bleifuss! Gib Vollgas!" schreien, gibt es aber auch einige Kurse, auf denen ihr zeigen müsst, wie gut ihr mit der Lenkung und den Bremsen umgehen könnt.

Die Steuerung der Boliden präsentiert sich ziemlich einsteigerfreundlich. Mit Tastatur oder dem Gamepad lassen sich die Ford-Wagen mit guter Präzision über die Strecken lenken. Ein Lenkrad ist nicht unbedingt nötig. Einzig und allein die fehlende Maus-Steuerung in den Menüs wird schmerzlich vermisst. In Zusammenhang mit der Fokussierung der Steuerung auf das Gamepad ist das Konsolengefühl schon zu erkennen, das später bei der Grafik noch intensiviert wird.

Lenkung

Alleine auf der Strecke herumzugurken wäre ungefähr so spannend, wie mit einer Pinzette die Grashalme in einem Fußballstadion geradezubiegen. Und deshalb gibt es natürlich auch einige KI-Fahrer, gegen die ihr antreten könnt. Diese Gegner zu bezwingen ist allerdings keine große Herausforderung, denn sämtliche computergesteuerten Fordjunkies fahren gemütlich der Reihe nach hintereinander weg. Fahrfehler oder sonstige "menschlichen" Eigenschaften sind überhaupt nicht vorhanden.

Polonäse

Richtig schwer sind die Rennen allerdings nicht, da die KI eher gemütlich über die Strecken tuckert als eine Kampflinie zu fahren. Deswegen könnt ihr euch sogar einige kleine Fahrfehler leisten, die durch flottes Maximalbeschleunigen auf einer langen Geraden locker wieder wettgemacht werden.

Die Herkunft bzw. die Parallelentwicklung der Konsolenversionen lassen sich nicht nur bei der einfach gehaltenen Steuerung und der fehlenden Maus im Menü erkennen, sondern auch bei der Grafik: die schwammigen Landschaftstexturen überzeugen längst nicht mehr.

Grafik & Sound

Der Sound gestaltet sich so durchschnittlich und unauffällig wie die Grafik. Die Motoren klingen zwar relativ nett und jedes Auto verfügt über einen individuellen Klang, die weiteren Soundeffekte könnten jedoch deutlich besser sein. Dasselbe gilt für die gelangweilte und zugleich nervende Sprecherin sowie die im Hintergrund düdelnde Musik.

Dafür gibt es neben der Strecke einiges zu erkennen. Mehr Details hätten ebenfalls die plumpen Fahrzeuge verdient und auch ein Schadensmodell wäre sicherlich nicht schlecht gewesen.

Einen LAN oder Online-Modus gibt es nicht! Warum die Entwickler diesen Evolutionsschritt in der PC-Geschichte versäumt haben, ist total unverständlich. Stattdessen, sozusagen als Mikro-Entschädigung, gibt es einen Split-Screen-Modus. Hier könnt ihr mit einem weiteren Ford-Fahrer an einem Bildschirm um die Wette fahren; richtiger Multiplayer-Spaß stellt sich nicht ein.

Multiplayer

Fazit


Ford Racing 2 ist ein brauchbares Arcade-Rennspiel für eine Partie zwischendurch. Für den günstigen Preis von 19,99 Euro geht auch der Umfang in Ordnung, obwohl das Spiel im Vergleich zu World Racing wie ein kleines Sparpaket wirkt. Ansonsten sorgen die einfache Steuerung, die mäßige künstliche Intelligenz sowie die netten Strecken für unterhaltsame Rennen, die allerdings durch die schwache technische Umsetzung im Vergleich zur Konkurrenz stark an Boden verlieren. Wer auf der Suche nach einem preiswerten Arcade-Racer ist und zugleich noch ein Ford-Fan ist, könnte sich das Spiel mal näher anschauen. Alle anderen sollten zu World Racing greifen.

Pro

  • <li>einfacher Einstieg</li><li>gute Steuerung</li><li>32 lizenzierte Ford-Fahrzeuge</li><li>20 nette Strecken</li><li>einige Details neben den Kursen</li><li>preiswert (19,99 Euro)</li><li>Split-Screen-Modus</li>

Kontra

  • <li>keine Meisterschaft vorhanden</li><li>wenig Spielmodi</li><li>kaum herausfordernde Gegner-KI</li><li>kein Schadensmodell</li><li>überholte Grafik</li><li>Fahrzeuge könnten mehr Details vertragen</li><li>flacher Sound und nervige Sprachausgabe</li><li>schwacher Mehrspieler-Part</li>

Wertung

PC