Mace Griffin - Bounty Hunter - Test, Shooter, GameCube, XBox, PC, PlayStation2

Mace Griffin - Bounty Hunter
24.11.2003, Marcel Kleffmann

Test: Mace Griffin - Bounty Hunter

Ego-Shooter für den PC gibt es so viele, wie schlechte Witze bei TV Total. Egal ob Ein-Mann-Armee im Weltkrieg, Anführer einer Spezialeinheit oder Zukunftsfragger - sämtliche nur erdenklichen Szenarien wurden bereits durchlaufen. Vivendi Universal versucht nun mit einer Mischung aus 3D-Shooter und Weltraumschlachten etwas frischer aufzutrumpfen. Ob es gelingt, erfahrt ihr im Test!

Wir befinden uns 28. Jahrhundert und richten unser Augenmerk auf Mace Griffin, einen ballerwütigen Soldaten in einer Spezialeinheit der intergalaktischen Regierung. Als bei einem scheinbar normalen Einsatz so ziemlich alles daneben geht, und nur Mace überlebt, wird er nach einer umstrittenen Gerichtsverhandlung zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Space: The Boring Frontier

Auge um Auge, Projektil um Projektil...

Im Laufe seiner Karriere muss er insgesamt 13 umfangreiche Missionen auf verschiedenen Planeten absolvieren. Mit Hilfe eines handelsüblichen Raumgleiters mit Hyperantrieb fliegt der Held von Mission zu Mission und muss sich des Öfteren auch mit Raumschlachten in 3D abgeben.

Seiner Meinung nach wurde er zu Unrecht bestraft und sinnt nach seiner Entlassung auf Rache. Genau deshalb schließt sich der Intelligenzbolzen einem schmierigen, geldgierigen Trupp aus Kopfgeldjägern an...

All-Tag

Wesentlich länger müsst ihr euch nämlich in Ego-Perspektive durch die Missionen kämpfen. Dort ballert ihr euch in simpelster Manier von Raum zu Raum, ohne dabei die Freiheit zu genießen, auch mal einen anderen Weg zu nehmen oder gar Geheimräume aufzuspüren - linearer geht es kaum. In den Einsätzen müsst ihr bestimmte Schlüsselobjekte finden, Kontaktpersonen aufstöbern oder auch mal eine Person gefangen nehmen; mehr Abwechslung gibt es nicht.

Die Weltraumduelle gestalten sich sehr einfach und sind von der Steuerung her nicht gerade anspruchsvoll. Dennoch schaffen es diese kleinen actionreichen Ausflüge, vom eigentlichen Shooter-Alltag abzulenken.

Jäger der verlorenen Missionsziele

Zerfurchte Canyons, abgelegene Fabriken - Hauptsache, die Waffe sitzt und die Munition hält.


Besonders nervig ist, dass ihr nach erfolgreicher Mission zurück zum Raumschiff laufen dürft – ein furchtbarer Fauxpas, denn es handelt sich um weite Levels ohne Gegner.

Während der Missionen laufen euch allerdings verdammt viele Feinde vor die Flinte. Dabei reicht das Gegner-Repertoire von feindlichen Söldnern über hässliche Aliens, bösen Mutanten bis hin zum Abschaum des Universums.

Egal wie hässlich euer Gegenüber auch ist, die künstliche Intelligenz ist eigentlich recht gut gelungen: Eure ballerfreudigen Feinde nehmen Deckung hinter bestimmten Objekten und geben sich untereinander Feuerschutz. Wie aber auch in so vielen anderen Spielen, sind gelegentliche Totalausfälle ebenfalls keine Seltenheit.

 

 

Der Schein der bunten Neonwerbung trügt: überall lauern Feinde!


Zu den Waffen

Mit insgesamt 17 verschiedenen Waffen dürft ihr dem Abschaum des Universums die Leviten lesen, davon sind allerdings sieben Knarren den Raumschiffen vorbehalten.

Das Gesundheits- und Schadenssystem hat Mace Griffin von Halo übernommen, da ein Energieschild die ersten Schüsse auffängt und erst danach wird an der Lebensenergie gezogen. Nach einiger Zeit lädt sich das Schild dann automatisch wieder auf. Solltet ihr aber dennoch mal verletzt werden, müsst ihr nach Medipacks Ausschau halten.

Per Pedes darf der Held die typischen menschlichen Projektilspucker wie Automatikpistolen, Schrot- und Maschinengewehre, Scharfschützengewehr, Plasmakanone oder den Raketenwerfer einsetzen. Auch Granaten sind natürlich mit von der Partie.

Mace Griffin steuert ihr mit einer Maus/Tastatur-Variante, die teilweise etwas schwammig und ungenau geraten ist, was das Zielen nicht immer einfach macht. Daran könnt ihr euch allerdings gewöhnen. Aber in den Weltraumduellen wird die Möglichkeit zur Invertierung der Y-Achse schmerzlich vermisst.

Steuern & Speichern



Die gleichzeitige Entwicklung von Mace Griffin für die Konsolen ist nicht nur bei der Optik zu merken, auch das Checkpoint-Speichersystem ist leider recht unbefriedigend, da nicht alle Save-Punkte gut platziert wurden.

Dadurch wird der ohnehin schon recht angehobene Schwierigkeitsgrad weiter in die Höhe geschraubt. Eine Option, das Spiel leichter zur stellen, gibt es auch nicht.

Grafik

Besonders die Optik verrät die gleichzeitige Entwicklung für PlayStation 2 und Xbox, denn hässliche Texturen, ziemlich mager ausgestattete Innenräume und monotone Korridore lassen die Power des PC´s total vermissen.

Geredet wird ohnehin wenig, Verräter lauern überall - also können wir auch gleich den Oberarm anvisieren.


Im Weltraum gehts mit HUD und Raketen zur Sache - eine nette Abwechslung zum Shooter-Alltag.

Besonders der Shooter-Part schwächelt grafisch enorm; der Weltraum-Modus hingegen wartet mit einigen Lichtblicken auf.

Vom Sound her ist Mace Griffin gut gelungen. Die Effekte sind in sich stimmig und klingen besonders mit einer 5.1-Anlage richtig klasse. Auch die komplett deutsche Synchronisation ist gut, während der orchestrale Soundtrack sich zu sehr in den Vordergrund spielt und dank Endlosschleife schnell nervt.

Sound

Fazit

Mace Griffin Bounty Hunter hätte eigentlich ein richtig gutes Spiel werden können: Die Geschichte ist nett, die Mischung aus Shooter und Weltraumaction eine prima Idee und die vorbildliche Synchronisation sollten sich andere Publisher ruhig zu Herzen nehmen. Aber das Spiel krankt an zu vielen Gameplay-Macken: Die schwammige Steuerung in Zusammenhang mit dem miesen Speichersystem und dem einzigen Schwierigkeitsgrad lassen die Wertung gehörig in Richtung Keller rasseln. Hinzu kommt noch das langweilige Leveldesign, das ihr nach erfolgreicher Mission noch einmal rückwärts durchlaufen müsst – eine absolute Frechheit. Auch grafisch kann das Actionspiel nicht überzeugen. Daher bleibt Mace Griffin Bounty Hunter weit hinter den Erwartungen zurück und entpuppt sich als pures Durchschnittspiel mit verschenktem Potential.

Pro

  • nette Story
  • Shooter/Weltraum-Mix
  • gute KI
  • vorbildliche Synchronisation
  • guter Sound

Kontra

  • <P>
  • verkorkste Steuerung
  • armseliges, liebloses Leveldesign
  • Abschnitte wiederholen sich
  • nur ein Schwierigkeitsgrad
  • erneutes Durchlaufen des Levels nach dem Ende
  • nerviges Speichersystem
  • keine neuen Ideen
  • nur Standard-Waffen
  • zu wenig Gegnertypen
  • total überholte Optik
  • langweilige Texturen</P>

Wertung

PC