Biathlon 2004 - Test, Sport, PC

Biathlon 2004
06.01.2004, Marcel Kleffmann

Test: Biathlon 2004

Sportspiele gibt es viele für den heimischen PC: Egal ob Fußball, Eishockey, Skispringen oder Basketball - nahezu überall könnt ihr selbst sportliche Höchstleistungen virtuell vollbringen. Nur Schlammcatchen und Biathlon fristeten bislang ein Schattendasein. Zumindest bei Letzterem schafft UbiSoft jetzt Abhilfe und schickt euch bewaffnet auf die Schneepiste.

Langeweile pur - auf den öden Strecken.
Gesteuert wird der Biathlet mittels einer Maus/Tastatur-Kombination. Gefahren wird dabei mit dem Keyboard; ihr könnt Gas geben, bremsen sowie die Richtung bestimmen - wildes Tasten-Hauen wie damals bei Wintergames gibt es nicht - eure Finger und die Tastatur werden es UbiSoft danken.

Biathlon ist einfach...

Der Einstieg in Biathlon 2004 (ab 7,89€ bei kaufen) gestaltet sich erfreulicherweise ziemlich simpel, solange ihr euch für den einfachen der beiden Schwierigkeitsgrade entscheidet.

Denn so könnt ihr erstmal nicht auf die Klappe fliegen, durch gegnerische Athleten "durchlaufen" und auch sonstige kleine realistische Details sind bei diesem Modus deaktiviert. Demnach könnt ihr so die ersten Schritte auf den Skiern besser erlernen.

Seid ihr schließlich zum ersten Schießstand geschlittert, dürft ihr die Maus ölen, denn gezielt wird nur mit dem kleinen treuen Nager. Besonders hierbei haben die Entwickler auf den Realismus geachtet und viele Kleinigkeiten mit umgesetzt. Schade ist nur, dass die Steuerung allgemein irgendwie sehr sonderbar und schwammig ist, daher sind Volltreffer selbst bei genauem Zielen schwer möglich und ein Ausritt in den Tiefschnee neben der Strecke kann ebenso schnell passieren.

Bevor ihr die Karriere eines Biathleten im Geiste der Cover-Figur Frank Luck startet, müsst ihr zunächst einen Charakter erstellen und diesen mit verschiedenen Eigenschaften wie Schließen oder Laufen nach euren Wünschen konfigurieren. Danach geht es direkt in die Wettbewerbe, die sich je nach Austragungsort entweder als Sprint- oder Verfolgungswettbewerb präsentieren. Der einzige Unterschied ist, dass ihr beim Sprint nur zweimal zur Schießanlage braucht, während ihr beim Verfolgungswettbewerb gleich viermal zum Gewehr greifen müsst. Jeder Schießfehler wird übrigens mit einer Strafrunde von 150 Metern bedacht. Geht ihr als Sieger bei diesen Wettstreiten hervor, dürft ihr euch über ein bisschen Knete freuen, die ihr in Trainingsstunden stecken könnt, um damit eure Fertigkeiten zu verbessern.



Karriere machen

So muss ein Spiel aussehen, dann klappt es auch mit der Keller-Wertung!

Die neue Fire-3D-Engine versucht ein optisches Feuerwerk zu entfachen, doch das Resultat ist ein Mini-Schneesturm im Gefrierkühlfach, denn die Biathleten sehen verdammt eckig aus und von flüssigen sowie realistisch anmutenden Animationen kann man nur träumen. Aber es kommt noch schlechter, da alle Texturen grob verwaschen und total unscharf aussehen. Von den detailarmen Streckenverläufen und dem miserablen Design der Umgebung fange ich erst gar nicht an. Ebenfalls schwach auf der Brust klingt der Sound. Zwar kann Fernsehkommentator Wilfried Hark hier einigermaßen punkten und auch die Schussgeräusche sind relativ gut, aber die nervende Musik und die sonstigen durchschnittlichen Sound-Effekte jagen die Wertung in Richtung Keller.

Technik

Fazit

Um es kurz zu machen: Biathlon 2004 ist ein schlechtes Spiel. Schon allein die total in den Schnee gesetzte Steuerung reißt die Wertung in den Keller und auch die rundum miserable Grafik sowie die dürftige Soundkulisse bringen nicht den gewünschten Anreiz, das Spiel erneut zu starten. Zwar ist der Karriere-Modus leidlich interessant und komplex geraten, aber aufgrund der eben genannten Defizite finden wohl nur Hardcore-Biathleten überhaupt Interesse an dieser virtuellen Umsetzung des Wintersports. Ich kann von diesem Spiel jedoch nur abraten.

Pro

  • einfache Steuerung
  • offizielle IBU-Lizenz
  • zwei Schwierigkeitsstufen
  • netter Karriere-Modus

Kontra

  • ungenaue, schwammige Steuerung
  • schwaches Streckendesign
  • langatmige und langweilige Karriere
  • nur zwei Wettbewerbsarten
  • schlechte Grafik
  • grässliche Animationen
  • schwache Soundkulisse

Wertung

PC