Carcassonne: Die Jäger und Sammler - Test, Taktik & Strategie, PC
Auf das Mammut!
Bevor es losgeht, müsst ihr wir üblich ein Spielerprofil anlegen, in welchem sorgfältig Buch über eure bisherigen Siege und Niederlagen geführt wird. Darüber hinaus könnt ihr euch ein Wappen aussuchen (oder selbst eins pinseln) und an den Spielregeln schrauben, bevor es endlich ins Getümmel geht. So dürft ihr z.B. ein Zeitlimit pro Zug
einstellen oder den »Hardcore-Modus« aktivieren, der ohne Kartenvorschau und einblendbare Hilfen noch am ehesten der Brettspiel-Erfahrung gleicht.Carcassonne - Die Jäger und Sammler ist ein rundenbasiertes Strategiespiel, in dem ihr gegen maximal vier Gegner antreten dürft. Zum Üben sollten das die zehn bereits fixfertig konfigurierten Bots sein, die sowohl Kartenleger-Anfängern als auch Wiesenbauer-Cracks eine passende Herausforderung bieten. Ihr dürft auch eigene Computerspieler erschaffen, und sie sogar in die Schlacht gegen andere KI-Feinde schicken. Doch natürlich bleibt das Duell gegen menschliche Gegner die eigentliche Herausforderung: Entweder könnt ihr das an einem PC nacheinander machen (wobei man in diesem Fall natürlich auch einfach zum Brettspiel greifen könnte), euch via LAN die Kartenstapel um die Ohren werfen oder per Internet die ertragreichsten Wiesen errichten.
Allein in der Wildnis?
Die Technik des Spiels verdient, wie schon beim Vorgänger, die Bezeichnung »zweckmäßig«. Ihr spielt entweder aus einer klassischen
Vogelperspektive oder einer Iso-Ansicht, jeweils entweder mit dem Original-Kartenset oder einem alternativen Deck. Dazu gibt es noch drei verschiedene Figurendesigns und Symbolvariationen, so dass die Einstellungsmöglichkeiten nicht mehr ganz so ausufernd wie früher sind. Ihr könnt die Auflösung sehr hoch schrauben, Nettigkeiten wie transparente Karten beim Zug oder Kantenglättung aktivieren oder das praktische Autozoom benutzen, das das Spielfeld automatisch der Bildschirmgröße anpasst - doch natürlich dürft ihr auch manuell zoomen und scrollen. Die Bedienung funktioniert ebenfalls wie gehabt, hauptsächlich über die Maus, die Tastatur wird nur selten gebraucht.Klicke-di-Klack
Echte Fortschritte gibt es dagegen an der Soundfront: Die drei neuen Musikstücke passen mit chilligen Grooves und sanften Tönen viel besser zum Spiel als die Kakophonien des Vorgängers. Falls ihr jedoch trotzdem lieber zu Metallica Kärtchen legen wollt, könnt ihr auch eigene MP3-Files nutzen. Ansonsten bestimmen leise Klicklaute das Spiel.
Fazit
Carcassonne - Die Jäger und Sammler ist genauso gut oder schlecht wie der Vorgänger: Technisch gibt es bis auf kleinere Verbesserungen praktisch keinen Unterschied, was natürlich auch seine positiven Seiten hat: Die Bedienung ist super-simpel, die Hardwareanforderungen bescheiden. Das Spielprinzip wurde gekonnt auf den Monitor gerettet, das Spiel gegen Online-Gegner ist spannend wie eh und je. Aber: Es kann immer noch nicht den gemütlichen Abend mit Freunden ersetzen, denen man bei einer erfolgreichen feindlichen Wiesenübernahme unterm Tisch gegen das Schienbein tritt. Doch wer gerne mal eine gemütliche Runde am PC entweder gegen die guten Bots oder Internet-Gegner antreten will, macht auch dieses Mal mit dem preiswerten Spiel keinen Fehler.
Pro
- fesselndes Spielprinzip
- schön übersichtlich
- viele Komfortfunktionen
- einstellbare Bots
- preiswert
- simple Bedienung
- guter Mehrspielermodus
- eigene Musik verwendbar
- geringe Hardwareanforderungen
Kontra
- nur zweckmäßige Grafik
- allein auf Dauer wenig reizvoll
- magere Soundkulisse