Puyo Pop Fever - Test, Geschicklichkeit, XBox, NDS, GameCube, PSP, PlayStation2

Puyo Pop Fever
12.03.2004, Mathias Oertel

Test: Puyo Pop Fever

Tetris dürfte wohl jedem ein Begriff sein. Insofern ist es auch kaum verwunderlich, dass Puyo Pop Fever (ab 4,99€ bei kaufen), der Puzzle-Ausflug des Sonic Teams, sich vom Gameplay her stark an den Klassiker aus Mütterchen Russland anlehnt. Im Test klären wir, ob das für Spiele dieses Genres so wichtige Prädikat "suchterzeugend" erobert wird!

Im weitesten Sinne kann man Puyo Pop Fever als gut gelungenen Tetris-Klon bezeichnen. Die Kästchen wurden ausgetauscht und mit Blasen (den so genannten Puyos) ersetzt, die in verschiedenen Farben und Formen von oben nach unten auf dem Bildschirm wandern.

Bläschen statt Kästchen

Wer vorausschauend plant, ist klar im Vorteil. Doch ihr könnt dem Gegner mit großen Kombos auch in die Hand spielen, wenn er darauf vorbereitet ist!

Aber es gibt auch ein paar dezente Unterschiede zu dem Puzzle-Klassiker. So wird es niemals die gefürchteten Leerstellen geben, die bei Tetris schnell zum Spielende führten; ist rechts oder links ein Überhang, trennen sich die Puyos und fallen so lange weiter nach unten, bis sie auf ein Hindernis stoßen.

(PS2)

Wie man es kennt, müssen die Farben zusammengeführt werden, damit sie verschwinden und die darüber liegenden Puyos eine Etage tiefer fallen.

Grafisch hält es Puyo Pop Fever wie alle Puzzle-Games: spartanisch, aber effektiv. Doch die Akustik ist einfach nur nervig.

So ist noch etwas mehr strategisches Vorgehen gefordert, wenn man die Puyos so legen will, dass sie riesige Abräum-Kombos ergeben.

Ein zweiter wesentlicher Unterschied, der sich in der Einzelspieler-Kampagne über drei Schwierigkeitsgrade und im Zwei-Spieler-Duell äußert, ist die Möglichkeit, seinem Kontrahenten neutrale Puyos zu schicken. Dies passiert jedes Mal, wenn ihr eine große Kette bzw. eine schöne Kombo auf die Beine stellen könnt.Nun hat der Gegner seinerseits wenige Züge Zeit, die drohende Gefahr abzuwenden, bevor sich die Blasen auf seinem Bildschirm breit machen. Dazu muss er (bzw. ihr in einer jeweiligen Situation) einfach nur ganz normale Ketten verschwinden lassen, um die Störpuyos zu neutralisieren.

(GameCube)

You give me Fever

Puyo Pop Fever bietet unterhaltsamen Puzzle-Spaß in grafisch biederem Gewand.

Auf diese Weise steigt auch das Fieber-Meter an, das komplett gefüllt für gewaltige Gefahr und Sorgenfalten beim Kontrahenten sorgt.

Denn im Fieberwahn schaltet das Spiel in einen etwas anderen Modus, in dem ihr unter Zeitdruck so große Kombos wie möglich schaffen müsst. Dies führt dazu, dass sich eine Menge Störpuyos auf den Weg zum Gegner machen.

Klingt kompliziert? Keine Panik, bereits nach kurzer Zeit hat man das Prinzip verinnerlicht und befindet sich fortan im permanenten Zwist zwischen strategischer Planung, Panik und purer Schadenfreude, die man sowohl einzeln als auch zu zweit in diversen Spielmodi auskosten kann. Und viel mehr kann man von einem Puzzler, der zudem noch günstig zu haben ist, nicht verlangen.

(Xbox)

Dass Puyo Pop Fever wie alle Genretitel dem Prinzip treu bleibt, den Spielspaß vor die Grafik zu stellen, ist sicherlich nicht überraschend. Knallbunte Hintergründe, auf denen sich Charaktere und Puyos mit Minimalanimationen bewegen, sind zwar keine Freude für die Augen, passen aber insgesamt, aber so kann man sich voll und ganz auf das Spiel konzentrieren.

Bonbonbunt und quietschfidel

Die Akustik ist allerdings ist gewöhnungsbedürftig, denn der vor sich hin dudelnde Japano-Soundquark geht nach kurzer Zeit genau so auf die Nerven wie die Quakstimmen der Figuren.

Fazit

Entgegen aller Erwartung macht Puyo Pop Fever eine Menge Spaß. Das für Puzzle-Spiele so typische einfache Gameplay wird von einer kinderleichten Steuerung und (zumindest auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad) beinharten Gegnern unterstützt, so dass auch Einzelspieler in der Kampagne und mit den Missionen durchaus ein paar spannende Stunden mit dem Tetris-Klon verbringen können. Auch Anhänger fordernder Mehrspieler-Duelle werden mit dem Puzzle-Game aus dem Hause Sonic Team gut bedient. Vor allem mit zwei gleichwertigen Gegnern jagt ein Duell das andere, so dass die knapp 30 Euro gut angelegt sind. Grafisch und vor allem akustisch ist Puyo Pop Fever allerdings weniger geeignet, um Freunde von den Qualitäten der Konsole zu überzeugen. Gute Puzzle-Unterhaltung zu einem fairen Preis – nicht mehr aber auch nicht weniger.

Pro

  • kinderleichte Bedienung
  • stimmige Grafik
  • gelungener Multiplayer-Spaß
  • diverse Einzelspieler-Modi
  • günstiger Preis
  • Charaktere mit unterschiedlichen Fähigkeiten
  • 60 Hz-Modus

Kontra

  • dröge Akustik
  • spartanische Präsentation
  • auf Dauer wenig Herausforderung

Wertung

XBox

GameCube

PlayStation2