Law & Order 2: Intrigen auf der Spur - Test, Adventure, PC

Mitten in Manhattan wird die blutüberströmte Leiche eines berühmten Arztes gefunden, der offensichtlich in seinem Wagen erschossen wurde. Da er angeblich an einem geheimen Klon-Forschungsprojekt arbeitete, könnte ein neidischer Kollege der Mörder gewesen sein. Andererseits hatte der Wissenschaftler auch Affären mit seinen Mitarbeiterinnen, die nicht nur für seine betrogene Ehefrau ein Motiv gewesen wären, ihn umzubringen. Oder ist dem Forscher gar sein dubioses Geschäftsgebaren zum Verhängnis geworden?

Der tote Wissenschaftler

Wieder einmal ein vertrackter Kriminalfall für das Ermittlerteam um den erfahrenen Polizeidetektiv Lennie Briscoe, das einigen vielleicht noch aus der gleichnamigen TV-Serie bekannt ist, die hierzulande ohne all zu großen Erfolg unter dem vielsagenden Titel "Die Aufrechten" lief. Nun ist es an euch, Spuren zu sammeln, diese auszuwerten sowie Verdächtige zu verhören, um so den Täter zu überführen.

Bekanntes Spielprinzip

Wenn ihr euch hier etwa für die Spurensicherung entscheidet, findet ihr ganz sicher alle Hinweise, da sich der Mauszeiger in eine Lupe verwandelt, wenn ihr ihn über ein mögliches Beweisstück bewegt. Immerhin gibt es kein nerviges Zeitlimit mehr, so dass ihr euch nicht mehr wie beim ersten Teil automatisch fürs Zeitmanagement entscheiden müsst.

Wer gerne die Nase in anderer Leute Habseligkeiten steckt, der wird bei Law & Order 2 wohl auf seine Kosten kommen. Ein Hauptbestandteil des Spiels sind nämlich die Hausdurchsuchungen, die allerdings immer irgendwie ähnlich ablaufen. Zuerst müsst ihr dafür einen Durchsuchungsbefehl beantragen, was nicht ganz einfach ist, da nur die richtige Kombination von Verdächtigen, Zeugen und Hinweisen zum Erfolg führt. Hier hilft die passende Spezialfähigkeit weiter. Ein neues Journal sorgt für mehr Übersicht bei der Polizeiarbeit.

Schnüffler bei der Arbeit

Dennoch besitzt das Krimi-Adventure seine Längen, da die verwirrende Story nicht gerade vor Spannung strotzt. Ebenfalls elementar wichtig sind die Zeugenbefragungen, die stets im Stile eines Multiple-Choice-Dialogs ablaufen und die ihr jetzt problemlos wiederholen könnt. Was die Zeugen so von sich geben, ist aber auch nicht gerade nervenaufreibend.

Die Hand voll echter Rätsel sind allesamt in die Krimihandlung eingebunden, was grundsätzlich natürlich erfreulich ist. Leider ist es meistens nur die Suche nach dem passenden Schlüssel, die von euch gefragt wird. Klassische Rätsel, wie etwa die spannende Entzifferung einer verschlüsselten E-Mail, sind hingegen Mangelware und wenn vorhanden auch recht schnell gelöst. Das ist auch eigentlich kein Wunder, da Law & Order eben kein astreines Point&Click darstellt. Gefragt ist eher die richtige Überführung des Täters.

Eingebundene Rätsel

Die angestaubte Render-Grafik kann auch dieses Mal leider keinen Blumentopf abstauben. Die steife Aufmachung des Justiz-Abenteuers wirkt immer noch irgendwie antiquiert, was auch daran liegt, dass ihr die viel zu geringe Auflösung von 640x480 Bildpunkten nicht verändern könnt. Da hilft es auch nicht viel, dass die dreidimensional wirkenden Zeugen einige Schattierungen mehr im Gesicht tragen. Auch die vielen Filme, die immer wieder die Krimihandlung vorantreiben, können am insgesamt negativen Gesamteindruck der Optik nichts ändern.

Altbackene Grafik

Beim Test des Vorgängers hatten wir noch die unprofessionelle Sprachausgabe mit dem teilweise seltsamen US-Akzent kritisiert. Auch das wurde geändert: Law & Order 2 verfügt also über eine professionell aufgenommene Sprachausgabe, die auch einen Vergleich mit anderen Adventures nicht zu scheuen braucht.

Bessere Sprachausgabe

Auch Lennie Briscoe hat eine neue Stimme verpasst bekommen, die aber leider nicht mehr so gut zu seinem fortgeschrittenen Alter und seinem staubtrockenen Humor passt.