Dancing Stage: Fusion - Test, Musik & Party, PlayStation2

Dancing Stage: Fusion
12.11.2004, Jens Bischoff

Test: Dancing Stage: Fusion

Test: Tanzmatten raus und los - Konami macht das heimische Wohnzimmer zum Dancefloor!

Mit Dancing Stage: Fusion (ab 35,14€ bei kaufen) hat Konami neues Futter für alle tanzbegabten Bemani-Fans im Angebot. Für knapp 30 Euro bekommt ihr Clubeintritt auf Lebenszeit für zwei Personen inklusive Track-Editor, Fitness-Assistent und EyeToy-Support. Ein erstklassiges Party-Angebot, wie wir finden!

Was im Preis natürlich nicht mit inbegriffen ist, ist eine Tanzmatte. Die sollte aber ohnehin jeder tanzbegeisterte PS2-Besitzer sein Eigen nennen, denn ohne macht auch Dancing Stage: Fusion nur halb so viel Spaß!

Musikalische Grüße aus Silent Hill: Auch die hauseigenen Songs begeistern.
Zwar ist bei fast jedem Spielmodus auch eine Controller-Steuerung möglich, aber von einer Pad-optimierten Bedienung kann trotz verschiedener Tastenbelegungen nicht die Rede sein. Mit dem passenden Zubehör klappt aber alles wunderbar. Jetzt noch eine zweite Tanzmatte sowie Sonys EyeToy-Kamera eingestöpselt, und ihr verwandelt jede Party in eine spaßige Tanzorgie.

Das nötige Partyzubehör

Die Songauswahl ist sehr umfang- und abwechslungsreich, auch wenn aktuelle Dancefloor-Hits eher Mangelware sind und Jamelias Superstar noch zum Aktuellsten gehört, was Dancing Stage: Fusion zu bieten hat. Ansonsten tummeln sich vorwiegend lizenzierte Pop-Klassiker der letzten Jahre bzw. mehr oder weniger ohrwurmige Remixe und Eigenkompositionenin der insgesamt über 50 Songs umfassenden Trackliste (siehe Tabelle).

Praller Plattenkoffer

Doch egal, ob DJ Bobo, die Pet Shop Boys, Kylie Minogue,  The Darkness oder Silent Hill, die Tanzvorgaben sind meist optimal auf die jeweiligen Songs zugeschnitten,



Persönliches Fitnessprogramm

in verschiedenen Schwierigkeitsstufen abrufbar und überraschen sogar mit dynamischen Tempowechseln, optionalen Karaoke-Texteinblendungen sowie schweißtreibendem Doppelmodus, bei dem man nicht nur im Duett, sondern auch allein auf zwei Tanzmatten gleichzeitig herumzappeln darf. Wer will kann sogar noch die verbrannten Kalorien berechnen und in einem persönlichen Fitness-Tagebuch abspeichern lassen!

Trackliste (Lizenzsongs):

DJ Bobo - Chihuahua 2002

Kylie Minogue - Come Into My World

Electric Six - Danger! High Voltage

Moloko - Familiar Feeling

Sugababes - Freak Like Me

Pet Shop Boys - Go West

Basement Jaxx - Good Luck

Daniel Beddingfield - Gotta Get Thru This

Pop! - Heaven And Earth

The Darkness - I Believe In A Thing Called Love

Geri Halliwell - It's Raining Man Almighty Mix

Kim Wilde - Kids in America

Toni Basil - Mickey

Junior Senior - Move Your Feet

Big Brovaz - OK

Kylie Minogue - Promises

Sugarhill Gang - Rappers Delight

Mint Royale - Sexiest Man In Jamaica

Atomic Kitten - Somebody Like You

DJ Sammy - Sunlight

Jamelia - Superstar

Natürlich kann man aber auch herkömmliche Tanzduelle bestreiten und gegeneinander antreten, was vor allem mit EyeToy-Zuschaltung und anfeuerndem Publikum eine Mordsgaudi ist. Je nach Spielmodus lassen sich aber auch virtuelle Cel-Shading-Tänzer einblenden, die euch eine EyeToy-Blamage ersparen. Sonys Kamera wird aber auch anderweitig genutzt und sorgt mit interaktiven Minispielen wie Breakout oder Kokosnusssammeln selbst bei Tanzmuffeln für körperliche Betätigung. Alle anderen nutzen die USB-Kamera hingegen für Dancefloor-Action mit Händen und Füßen oder gleichzeitiges Tanzen und Fensterputzen. Doch auch ohne EyeToy sind skurrile Minispiele wie Hinderniswettläufe oder Tierwettfüttern möglich.        

Tanzen und mehr

Wer gerade keine Mittänzer zur Hand hat, perfektioniert seine Tanzkünste im Trainingsmodus, wo man sich das Tänzerdasein mit allen möglichen Optionen erschweren oder erleichtern kann. So lassen sich beispielsweise Taktgongs oder Klatschhilfen aktivieren sowie die Geschwindigkeit,

Anschauungsunterricht: Beim Schwierigkeitsgrad "Anfänger" wird stets die korrekte Tanzmattennutzung als Hilfe eingeblendet.
Scroll-Richtung und Darstellung der Schritteinblendungen verändern. Spätestens nach dem Freischalten des Missionsmodus zahlen sich eure Übungsstunden aus, denn wer hier bestehen will, muss ganz spezielle Aufgaben und Handicaps meistern. Manchmal werdet ihr sogar gezwungen blind oder absichtlich schlecht, aber nicht zu schlecht zu tanzen.

Übung macht den Meister

Konventioneller, aber nicht weniger fordernder geht es im Herausforderungsmodus zu, wo bestimmte Songfolgen möglichst fehlerfrei bewältigt werden müssen. Anfänger freuen sich hingegen über die zwei Dutzend Lektionen des Unterrichtsmodus, wo einem die Grundlagen und wichtigsten Stepps schrittweise beigebracht werden. Wer hingegen lieber selbst zum Choreografen avancieren oder seinen Freunden ganz persönliche Herausforderungen vorsetzen möchte, startet den Editiermodus und kreiert sich eigene Schrittfolgen.

Ab in die Tanzschule!

Die allgemeine Präsentation ist eher zweckmäßig und Videoclips sind nur bei manchen Songs verfügbar. Ansonsten gibt‘s neben den tanzenden Cel-Shading-Charakteren lediglich animierte Hintergründe und Grafikspielereien, die allerdings oft von der Move-Koordinierung

EyeToy-Bonus: Gleichzeitiges Tanzen und Unkrautjäten bei DJ Bobo-Klängen ist nicht jedermanns Sache...
ablenken und teils zu Fehltritten führen. Das Menüdesign ist hingegen eher nüchtern, Sprachausgabe Mangelware und die Lokalisierung ziemlich schwach. Manche Übersetzungen sind sogar regelrecht irreführend - zumindest erschrickt man anfangs, wenn man eine gemeisterte Aufgabe als "gelöscht" (im Original: "cleared") angezeigt bekommt...

Alles "gelöscht"

Auch wie man die vielen Extras wie zusätzliche Songs, Charaktere, Outfits und Spielmodi freispielt, ist nirgends ersichtlich. Aber wenigstens wird man über jede Errungenschaft informiert und kann seine Fortschritte bequem per Autosave auf Memory Card bannen. Überhaupt gibt es für ein Tanzspiel eine Menge zu entdecken und zu meistern, so dass auch Einzeltänzer ausreichend unterhalten werden Trotzdem wird‘s allein irgendwann langweilig. Mit weiteren Mitspielern erweist sich Dancing Stage: Fusion aber immer wieder als leicht zugängliche und selbst bei weiblichen Gästen beliebte Stimmungskanone, die man immer wieder gerne hervorkramt, wenn man das nötige Equipment und ausreichend Platz hat.    

Motivierende Extrahatz

Fazit

Dancing Stage: Fusion bietet Tanzmatten-Junkies eine Menge Spaß fürs Geld. Egal, ob allein oder zu zweit, das Angebot an Spielmodi lässt so schnell keine Langeweile aufkommen und die vielschichtige Songpalette reicht von DJ Bobo und Kylie Minogue über die Sugarhill Gang und The Darkness bis hin zu tanzbaren Remixen bekannter Spiele-Soundtracks wie Silent Hill. Vor allem in geselliger Runde kommt schnell Partystimmung auf - auch wenn immer nur zwei Tanzwütige gleichzeitig aufs virtuelle Parkett dürfen. Einzeltänzer perfektionieren ihre Schritte hingegen im facettenreichen Trainingsmodus oder stellen in den fordernden Challenge- und Missionsmodi Können und Durchhaltevermögen unter Beweis, während sich Tanzmuffel abseits der Dancefloor-Action an einer Reihe (EyeToy-)Minispiele versuchen dürfen. Der variable Schwierigkeitsgrad befriedigt dabei Anfänger und Profis gleichermaßen und der handliche Track-Editor lässt die wildesten Choreografien zu. Wer eine oder besser zwei Tanzmatten sein Eigen nennt, sollte unbedingt zugreifen!

Pro

  • günstiger Preis
  • genialer Partyspaß
  • handlicher Track-Editor
  • viele freispielbare Extras
  • praktischer Kalorienzähler
  • fordernde Spezialaufgaben
  • spaßige EyeToy-Unterstützung
  • anpassbarer Schwierigkeitsgrad
  • optionale Karaoke-Einblendungen
  • absolut unkompliziertes Gameplay
  • über 50 abwechslungsreiche Songs
  • facettenreiche Trainingsmöglichkeiten

Kontra

  • dürftige Lokalisierung
  • kaum aktuelle Songs vorhanden
  • Songauswahl Geschmackssache
  • nur mit Tanzmatte optimal spielbar
  • nicht als Tanzmatten-Bundle erhältlich
  • verhältnismäßig schlichte Präsentation

Wertung

PlayStation2

Umfang- und abwechslungsreiche Dancefloor-Action mit EyeToy-Unterstützung.