Back to Gaya - Test, Action-Adventure, PC

Back to Gaya
04.05.2005, Bodo Naser

Test: Back to Gaya

Dem computeranimierten Film Back to Gaya (ab 3,69€ bei kaufen), der letztes Jahr Premiere feierte, blieb der ganz große Erfolg versagt. Auch bekannte deutsche Synchronstimmen konnten nicht darüber hinweg täuschen, dass es dem Streifen made in Germany an Atmosphäre fehlte. Ob es dem Mix aus Jump&Run, Action-Abenteuer und Rennspiel von 4Head Studios gelingt, mehr Feeling zu zaubern, erfahrt ihr im Test.

Die Handlung entspricht exakt der des Films:

In der Welt der Menschen fühlt ihr euch wie Winzlinge, die manchen Umweg machen müssen.
Hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen liegt das Ländchen Gaya - abgesehen vom ständigen Clinch mit den Schlurks ein Ort des Glücks und der Eintracht. Allerdings wohnen dort nicht Gimlis bärtige Brüder, sondern die pelzohrigen Gayaner, die liebenswerten Kobolden gleichen. Doch dann ist es mit der Idylle vorbei, denn plötzlich ist der magische Stein der Gayaner verschwunden. Scheinbar hat ihn der bitterböse Professor N. Icely in die seltsame Welt der Menschen verfrachtet. Der pfiffige Erfinder Buu und der mutige Haudrauf Zino begeben sich zusammen mit der schönen Altana auf die Suche nach dem Dalamit.

Geheimnisvolles Verschwinden

Zu ihrer Überraschung müssen sie feststellen, dass in der 3D-Welt der Menschen die Dinge viel größer sind als bei ihnen zu Hause. Die Suche nach dem richtigen Weg wird für die Helden so zu einem Abenteuer, bei dem Kämpfen, Springen und Klettern gleichermaßen gefragt sind. Dabei müsst ihr auch Schalter betätigen oder Schlüssel finden, was aber alles recht machbar ist. Buu gibt euch außerdem Tipps, wo es weitergeht. Immer wieder könnt ihr auch Pokale, Kristalle und Heiltränke einheimsen, die am Wegrand rumliegen.

Welt der Riesen?

Außerdem ist es auch möglich, Gegenstände wie Dosen, Koffer oder Kartons zu bewegen, um so Übergänge zu schaffen. Wer auf eine Kiste gelangen will, muss beispielsweise zuerst ein Brett umkippen, um hinaufklettern zu können. Da immer wieder neue Aufgaben anstehen, werden die insgesamt 16 Levels auch nie eintönig. Die Steuerung per Maus und Tastatur funktioniert einfach, aber nicht immer akkurat, so dass ihr schon mal daneben springt.

Eigentlich sind die Gayaner ein friedliches Völkchen, weshalb das Spiel auch ab 6 Jahren freigeben ist.Trefft ihr auf Getier wie Spinnen, Frösche oder Vögel, heißt es aber Knüppel aus dem Sack. Zino heizt den Viechern im Kampf ein, der betont simpel abläuft: Ihr drückt auf den Mausknopf und es setzt Hiebe, wobei es keine Kombinationen gibt. Ihr könnt aber zur Seite springen, um auszuweichen. Der Stock eignet sich auch fürs Zerschlagen von Kisten, in denen sich allerhand Dinge verbergen. Wer möchte kann auch seinen magischen Armreif verwenden, um die Feinde einzufrieren. Ein weiteres Gadget ist die Mehrzweckarmbrust, mit deren schusskräftiger Hilfe ihr schwingend Abgründe überwinden könnt.

Kimme und Korn

             

Ab und an steht auch mal ein von fetziger Musik untermaltes Rennen mit dem rumpelnden Holzauto an, das sich nicht leicht in der Spur halten lässt. Da die Steuerung ruckartig reagiert, fliegt schnell aus der Bahn. Leider funktionieren die Beschleunigungskristalle auf der Strecke nicht, weshalb der Turbobooster ausfällt. Trotz aller Widrigkeiten ist es eigentlich kein Problem, die Schlurks auf die Plätze zu verweisen. Ein Gegner fährt immer voraus, so dass die Goldmedaille nicht einfach zu holen ist. Derartige Prüfungen lassen sich jederzeit wiederholen, da ihr jedes Kapitel so oft spielen könnt, wie ihr wollt.

Seifenkistenrennen

Obwohl die dünne Story immer wieder durch originale Filmszenen in einer Gesamtlänge von ca. 30 Minuten weitererzählt wird, ist es recht schwierig, ihr zu folgen.

Die Kisten könnt ihr zerschlagen und so nachsehen, was drin ist.
Zwar klappert das Spiel alle aus dem Kino bekannten Stationen ab, es fehlt aber irgendwie der innere Zusammenhang wie beim Film.

Kino-Flair

Ansonsten bewegt ihr euch in Schulter-Perspektive durch die 3D-Spielwelt, deren Größenverhältnisse bisweilen nicht stimmen, da manch ein Gegenstand wie etwa Dosen oder Kloschüsseln zu klein geraten ist. Die oft groben und unscharfen Texturen können leider nicht mit der gestochenen Optik des Films mithalten, was auch an der Auflösung von 800x600 liegt, die sich nicht verändern lässt.

Auch die Animationen der 3D-Figuren wirken bisweilen etwas steif, woran auch die Veränderung des Detailgrades nichts ändern kann.

Die Sprachausgabe lehnt sich an das an, was aus dem Film bekannt ist: Auch hier sorgen professionelle Sprecher wie Bully Herbig oder Ex-No-Angel Vanessa Petruo für eine überzeugende Vorstellung.

Alle Texte könnt ihr im Untertitel nachlesen. Auch die orchestrale Musik stammt natürlich größtenteils aus dem Film und passt so wunderbar in das märchenhafte Abenteuer.

        

Fazit

Back to Gaya ist ein recht belangloses kleines Spielchen, bei dem sich niemand ernsthaft verausgaben muss. Trotz der bisweilen recht ungenauen Steuerung macht es Spaß, sich kletternd, hüpfend und schwingend seinen Weg durch die an ein Jump&Run erinnernden Parcours zu bahnen. Die Rätsel und Aufgaben sind allesamt kinderleicht, was einen raschen Erfolg garantiert. Für kampferprobte Spieler, die in ihrem Leben vielleicht schon das eine und andere echte Actionspiel gespielt haben, sind die simplen Kämpfe allerdings keine große Herausforderung. Auch die Rennen sind nicht wirklich schwierig zu gewinnen. Ein wenig Kinoflair zaubern die originalen Filmszenen, die Musik und die Stimmen, auch wenn die nur leidlich spannende Story kaum zum Weiterspielen animiert.

Pro

  • familientaugliches Abenteuer
  • Abwechslung bei den Jump&Run-Levels
  • Renneinlagen
  • einfache Rätsel
  • simple Bedienung
  • tolle Filmsequenzen
  • bekannte Sprecher

Kontra

  • Story kaum zu verstehen
  • ungenaue Steuerung
  • Kämpfe keine Herausforderung
  • Größenverhältnisse stimmen nicht
  • nur eine Auflösung
  • Beschleunigungskristalle gehen nicht

Wertung

PC

Nettes kleines Jump&Run-Spielchen.