Dancing Stage: Unleashed 2 - Test, Musik & Party, XBox

Dancing Stage: Unleashed 2
17.05.2005, Jens Bischoff

Test: Dancing Stage: Unleashed 2

Bemani-Junkies aufgepasst: Konami liefert mit Dancing Stage Unleashed 2 frisches Futter für eure Tanzmatte(n). Freut euch auf über 60 Songs, eine Vielzahl an Spielmodi und fordert über Xbox Live Spieler aus aller Welt zum Tanzduell heraus. Mit dem Track-Editor lassen sich auch eigene Choreografien erstellen und online tauschen, wobei bis zu vier Tänzer gleichzeitig auf den digitalen Dancefloor dürfen. Besser geht‘s fast nicht mehr!

Mit dem neusten Ableger der Dance Dance Revolution- bzw. Dancing Stage-Serie trumpft Konami mit massig Songs und Spielmodi auf. Zwar sind viele der über 60 verfügbaren Tracks eher skurrile Exoten, aber trotzdem ist die Musikpalette abwechslungsreicher denn je.

Erste Schritte: Für Einsteiger gibt es ein Tutorial plus diverse Hilfestellungen.
Neben Pop-Klassikern von Blondie, Donna Summer oder The Jam, findet ihr auch aktuelle Dance- und Elektro-Hits von Fatboy Slim, Groove Armada oder Paul Oakenfold sowie spezielle Titel von Spiele-Soundtrack-Guru Jesper Kyd und vielen anderen. Selbst Samba-, Ska-, HipHop- oder Rock-Fans kommen teilweise auf ihre Kosten. Klar im Vordergrund stehen allerdings die zahlreichen Dancefloor-Stücke, die auch ein paar Klassiker der Serie enthalten.

Enormer Umfang

Neue Titel könnt ihr euch dank Xbox Live-Unterstützung übrigens auch via kostenpflichtigem Content-Download auf eure Platte ziehen, das Herunterladen zusätzlicher Tanzcharaktere ist hingegen kostenlos möglich. Schade nur, dass man nicht auch eigene Lieder importieren und via integriertem Track-Editor mit individuellen Choreografien versehen kann. So müssen sich Tanzschritttüftler darauf beschränken, die bereits enthaltenen Songs in den Editor zu laden und mit eigenen Schrittfolgen zu verzieren. Diese dürft ihr dann aber dafür über Xbox Live auch anderen Usern zugänglich machen.

Liedernachschub gegen Aufpreis

Wer will oder gerade keine Mittänzer zur Hand hat, kann über Xbox Live aber auch jederzeit zum direkten Tanzduell laden, was während unseres Tests reibungslos funktionierte und dank Ranglisten, Gastmitspielern und Turnieroptionen so schnell nicht langweilig werden sollte.Einzige Voraussetzung: Jeder Mitspieler muss den aktuell gewählten Song auf seiner Platte haben,

Nette Boni: Über Xbox Live könnt ihr euch neue Songs und Charaktere runterladen.
was hin und wieder zu Inkompatibilitäten zwischen Besitzern der japanischen, europäischen oder US-Version bzw. Besitzern von kostenpflichtig heruntergeladenen Bonus-Tracks führen kann.

Dance around the World

Wer auf Nummer sicher gehen will, lädt sich aber einfach bis zu vier tanzfreudige Kollegen nach Hause ein und steppt im Party-Modus so richtig ab. Wer über das notwendige Equipment verfügt, kann sogar vier Tanzmatten gleichzeitig in die Xbox stöpseln und im Quartett tanzen. Sogar kooperative Spielmodi sind mit von der Partie. Besonders lustig sind jedoch die Varianten Bomb und Attack, wo ihr euch durch erfolgreiche Combos gegenseitig explosive Game Over-Bomben zuschiebt oder den Bildausschnitt des Tanzrivalen Tetris-ähnlich zusammenschrumpfen lasst. Schön, dass diese Spielmodi zusätzlich auch über Xbox Live zur Verfügung stehen.         

Let‘s Party

Ansonsten könnt ihr im Trainingsmodus mit persönlicher Konfiguration und kleinen Hilfestellungen besonders schwierige Choreografien einstudieren,im Workout-Modus einen praktischen Kalorienzähler zuschalten,im Battle-Modus spannende Punkte- und Präzisionsduelle austragen

Partyspaß: Im Attack-Modus lasst ihr den Bildausschnitt eures Gegners schrumpfen.
oder im klassischen Game-Modus auf Highscore-Jagd gehen. Besonders gelenkige Solisten können sich auch am Challenge-Modus versuchen, wo ihr in 30 Spezialaufgaben all euer Können unter Beweis stellen dürft. Letzterer ist allerdings nichts für Anfänger, auch wenn es hier insgesamt fünf Schwierigkeitsstufen gibt, denn bereits auf der leichtesten Stufe warten einige fiese Stolpersteine auf euch, die mangels Quick Retry-Funktion ziemlich an den Nerven zehren können.

Viel Platz zum Austoben

In den anderen Spielmodi haben hingegen auch Grobmotoriker und Reaktionsschwache eine Chance,da jeder Song auf verschiedene Schrittmuster setzt und zudem in vier allgemeinen Schwierigkeitsgraden anwählbar ist.Zur Not dürft ihr euch natürlich auch mit dem Joypad auf den virtuellen Dancefloor begeben,

Schweißtreibend: Wer mag, kann auf vier Tanzmatten gleichzeitig herumhopsen.
aber ein Pad-optimiertes Gameplay sucht ihr leider vergebens. So müsst ihr bei gleichzeitig eingeblendeten Unten- und Oben-Pfeilen zwangsläufig in A- und Y-Knöpfe umdenken oder die leider etwas übersensible Analogstick-Steuerung wählen. Zudem fällt das Fehlen einer Pause-Funktion etwas negativ auf. Wenn das Telefon klingelt oder euch die Puste ausgeht, müsst ihr also zwangsläufig noch mal von vorne beginnen oder einen auf unabkömmlich machen.

Auch Anfänger bekommen ihre Chance

Etwas durchwachsen präsentiert sich auch die deutsche Lokalisierung. So wurden die Bildschirmtexte nur teilweise übersetzt und die Sprachausgabe komplett auf Englisch belassen. Auch spezielle Songs für den deutschen Markt sucht ihr vergebens, was aber angesichts des Online-Modus womöglich zu noch gravierenderen Kompatibilitätsproblemen geführt hätte.Ein paar deutschsprachige Songs, die man selbst im angetrunkenen Zustand im Party-Modus aber noch hätte mitgrölen können,

Persönliche Tanzschule: Mit dem Track-Editor könnt ihr eigene Choreografien erstellen.
wären aber sicher nicht falsch gewesen. Auch Karaoke-Einblendungen wie bei Dancing Stage Fusion auf der PS2 sucht ihr leider vergebens.

Mangelnde Marktanpassung

Die optische Präsentation ist zwar genrebedingt etwas schlicht, passt aber gut zum Spielgeschehen. Während bei manchen Lizenz-Tracks im Hintergrund ein etwas verwaschener Videoclip mitläuft, setzen andere auf mehr oder weniger gelungene Grafikspielerein. Zusätzlich könnt ihr euch aber auch einen knuffigen Cel-Shading-Tänzer aussuchen, der auf dem Bildschirm kräftig mittanzt und im Anfängermodus sogar die idealen Schrittfolgen auf der Tanzmatte vorführt. Einsteiger können zudem ein Metronom aktivieren oder bei Pad-Steuerung leistungs- bzw. eingabeabhängige Rumble-Effekte zuschalten. Obendrein steht auch noch ein selbstlaufendes Tutorial bereit, das euch mit den Grundlagen vertraut macht, während Bewegungskünstler im Alleingang über bis zu vier Tanzmatten hüpfen, um jedem Joypad-Akrobaten die Show zu stehlen.      

Schlicht, aber passend

Fazit

Dancing Stage Unleashed 2 lässt fast keine Wünsche offen und bietet eine Vielzahl an Songs und Spielmodi. Per Content-Download könnt ihr den DJ sogar mit neuen Songs versorgen oder neue Charaktere auf den Dancefloor holen, während ihr mit dem Track-Editor im Handumdrehen eigene Choreografien erstellt. Schade nur, dass man keine eigenen Tracks importieren und mit persönlichen Schrittfolgen versehen kann. Auch die Qualität der Songauswahl hängt ziemlich von eurem Musikgeschmack ab. Wer nicht gerade auf skurrile und exotische Dance-Acts steht, wird einen Großteil der Songs wohl gar nicht erst auflegen - hier hätte man sich vielleicht eine etwas hochkarätigere Auswahl gewünscht. Trotzdem reicht die Palette von Pop-Klassikern wie Blondie über Elektrogrößen wie Fatboy Slim bis hin zu Ohrwurm-Remixen von Supergrass. Dank des unkomplizierten Gameplays, des anpassbaren Schwierigkeitsgrads sowie der Anschlussmöglichkeit von bis zu vier Tanzmatten ist die Partytauglichkeit aber ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Und wer mal keine Mittänzer zur Hand hat, löst einfach ein Ticket für den immer geöffneten Xbox Live-Club.

Pro

  • genialer Partyspaß
  • herunterladbare Inhalte
  • handlicher Track-Editor
  • gelungener Online-Modus
  • praktischer Kalorienzähler
  • fordernde Spezialaufgaben
  • viele kurzweilige Spielmodi
  • variabler Schwierigkeitsgrad
  • absolut unkompliziertes Gameplay
  • über 60 abwechslungsreiche Songs
  • bis zu vier Tanzmatten anschließbar
  • facettenreiche Trainingsmöglichkeiten

Kontra

  • halbgare Lokalisierung
  • keine eigenen Songs importierbar
  • nur mit Tanzmatte optimal spielbar
  • sehr viele unbekannte Dance-Tracks
  • verhältnismäßig schlichte Präsentation
  • keine Pause
  • oder Quick Retry-Funktion

Wertung

XBox

Umfang- und abwechslungsreiche Dancefloor-Action mit Online-Unterstützung.