NASCAR 06: Total Team Control - Test, Rennspiel, PlayStation2, XBox

NASCAR 06: Total Team Control
27.10.2005, Benjamin Schmädig

Test: NASCAR 06: Total Team Control

Gute Simulation, vor allem für die schnelle Runde zwischendurch.

Electronic Arts melkt die Kuh nach dem bekannten Schema: Auch in diesem Jahr dürft ihr euch in eine leicht veränderte Version des lizenzierten Cockpits aus dem Vorjahr quetschen und bekommt zudem die Kontrolle über eure Teamkollegen in die Hand. Fahren Konsolenpiloten auch in diesem Jahr gewohnt solide über den Speedway? Und was bringt das neue Teamfeature?

"Faszination NASCAR" - das ist für viele schon ein Widerspruch in sich. Da jagen sich aufgemotzte Straßenschlitten im Kreis, ohne dass gute Überholmanöver oder flotte Tankstopps bis kurz vor Rennende wenigstens eine gute Platzierung bedeuten würden. Langeweile pur? Mitnichten!

Kopf an Kopf – zu jeder Zeit

Versucht es mal so zu sehen: Die Fahrer haben im Gegensatz zur Formel 1 zu jedem Zeitpunkt mehrere Gegner um sich herum und drehen oft sogar im dichten Pulk ihre Runden. Das bedeutet: Radkappenduelle am laufenden Band! Und da die NASCAR-Wagen im Gegensatz zu den schnittigen Geschossen der Open-Wheel-Serien schwerfällige Biester sind, müssen Überholmanöver lange vorbereitet werden. Einfach vorbei geht es hier nirgendwo, stattdessen zahlt sich beharrliches Windschattenfahren aus. Ohne das verliert ein einzelner Pilot auf dem Superspeedway Runde um Runde an Boden, denn sobald sich

Die Craftsman-Boliden aus der Cockpit-Perspektive.
zwei Fahrer abwechselnd die Führung in die Hand geben, profitieren beide vom Geschwindigkeitsüberschuss des jeweils Überholenden. Ein kleiner Fahrfehler kann dagegen schon den Anschluss kosten. Dadurch entwickelt ein NASCAR-Rennen vielleicht nicht die Rasanz, die ihr aus der Formel 1 kennt, baut aber eine ungeheure Spannung auf, wenn ihr nach zwei bis drei Stunden vorne mitfahren wollt.

Reißt euch das alles nicht vom Hocker, seid ihr bei EAs diesjährigem Simulationsupdate (diesmal übrigens nicht mehr auf PC, dafür auch hierzulande auf PS2 und Xbox) natürlich falsch, für alle anderen stellt sich dafür Frage: Setzt das Programm den Nerven aufreibenden Rennzirkus spannend um und wird NASCAR 06 den selbst gesteckten Ansprüchen an eine Simulation auch gerecht? Um es gleich vorweg zu nehmen: EA will einmal mehr Realitätsnähe und Kurzweilcharakter unter einen Hut bringen und präsentiert ein sehr zweischneidiges Schwert.

Karrieregeil?

Zunächst einmal habt ihr die Wahl zwischen einer Karriere, wo ihr eure Sporen in den kleinen Flitzern der Whelen- und den Pick Ups der Craftsman-Cups verdient, bevor ihr in die prestigeträchtigen NASCAR-Wagen der NNS- und Nextel-Serien einsteigen dürft. Zu Beginn der Laufbahn fahrt ihr auf kürzeren Pisten und werdet erst später auf die großen Speedways losgelassen. Leider spiegeln sich die Unterschiede zwischen den Klassen nicht im Geschwindigkeitsgefühl wider, was daran liegt, dass die Grafik den Rausch einer Fahrt mit mehr als 300 Sachen kaum wiedergibt. Ihr habt bestenfalls das Gefühl, euch mit 150 km/h fortzubewegen, von knapp 200 Meilen pro Stunde ganz zu schweigen. Seltsam klein erscheinen auch einige der Strecken und es wirkt fast so, als wären die Kurse um ein Stück ihrer Größe beraubt worden, um bei der langsameren Fahrt trotzdem realistische Rundenzeiten sicherzustellen.

Immerhin glänzt die Xbox-Version mit einem flüssigen Ablauf, nur auf der PS2 sieht die Sache anders aus: Slowdowns an den immer gleichen Stellen und ein Rückspiegel, der gefühlte zehn Bilder pro Sekunde liefert wirken wie eine Notbremse und senken den Spielspaß enorm. Selbst das Abschalten des Spiegels bringt keine Besserung, zumal das Programm kein Umschalten auf den Blick nach hinten bietet. Ohne den funktioniert aber kein modernes Rennspiel zufrieden stellend und ehrlich gesagt wirkt NASCAR 06 auf der Sony-Konsole daher unfertig und schludrig programmiert. In beiden Fassungen sind selbst die Menüs während eines Rennens ausgesprochen zäh und langsam. Mein persönliches Plädoyer für die Zukunft daher: Weniger Details, mehr Speed! Im Gegenzug erwarten euch immerhin eine detaillierte Umgebung, atmosphärische Nachtrennen sowie schicke Licht-, Schatten- und Raucheffekte. Auf PS2 wird bei Remplern außerdem das Bild verzerrt.

Optisch mau, akustisch wow

Die Akustik zeigt sich dafür nahezu lupenrein, denn es ist schon cool, wenn ihr vom Boxenfunk gesagt bekommt, dass euch Dale Earnhardt Jr. statt einer gesichtslosen "Nummer acht" auf die Pelle rückt oder ihr Mark Martin auf den Versen seid. EA macht wie üblich das Beste aus der teuren Lizenz. Leider reiht sich auch das diesjährige NASCAR brav in die Gruppe seiner Verwandten ein und sagt nicht immer rechtzeitig Bescheid, wenn sich ein Fahrzeug neben euch befindet. Ich kenne allerdings kein einziges Konkurrenzprogramm, das diesen Aspekt perfekt umsetzt. Ansonsten fährt der Sound auf angenehm hohem Niveau mit, bekam aber eine

Selbst spektakuläre Unfälle haben leider kaum Auswirkungen auf das Fahrverhalten.
seltsame Kuriosität spendiert: Fahrt ihr im Windschatten der Vordermänner, hört ihr ein Geräusch, als würdet ihr euch mitten im Windkanal befinden. Das sorgt zwar für einatmosphärisch dichtes Fahrgefühl, trägt aber dazu bei, dass sich Simulationspuristen mitunter in der Spielhalle wähnen.

Überhaupt merkt man dem Spiel deutlich an, dass es Gelegenheitsraser ebenso unterhalten will wie Profipiloten. Habt ihr euch für den "Fight to the Top"-Modus entschieden, könnt ihr z.B. keine kompletten Rennen fahren, sondern dürft höchstens an auf ein Viertel ihrer ursprünglichen Länge reduzierten Veranstaltungen teilnehmen. Verdammt schade, dass ein so banales Feature einfach fehlt, denn wenn ich mich schon auf vier Rädern austobe, erhebe ich Anspruch auf Vollständigkeit. Und da gehören Rennen mit einer Länge von zwei Stunden nun mal an die Tagesordnung! Außerhalb des Karrieremodus dürft ihr aber so lange fahren, wie ihr wollt, weshalb ich lieber eine unabhängige Saison absolviere statt meine Karriere zu verfolgen.

Abwechslung am fahrenden Band

Letztere gewinnt immerhin durch spezielle Ereignisse an Reiz, die das Geschehen immer wieder auflockern. Zum einen erhaltet ihr regelmäßig Angebote für Testfahrten, bei denen ihr mit flotten Runden die Sponsoren beeindrucken und Verträge für eine schnellere Rennserie einheimsen könnt. Zum anderen werden Größen wie Jeff Gordon auf euch aufmerksam und bitten gelegentlich zum Privatduell. Andere Kontrahenten wollen während eines regulären Rennens sehen, ob ihr sie schlagen könnt.              

Apropos Kollegen: Das Zusammenspiel zwischen der Action auf der Strecke und dem Verhalten der KI hängt wie im Vorgänger direkt mit eurem Verhalten zusammen. Rempelt ihr im Verkehr rücksichtslos in alle Richtungen, werdet ihr zum "Villain", also zum Bösewicht, und die KI reagiert darauf mit ebenso rabiaten Manövern. Was das bringt? Bis auf den Kick des Augenblicks absolut gar nichts. In der schwersten Einstellung werfen euch selbst kleine Fahrfehler mehrere Plätze zurück und der Weg nach vorne gestaltet sich deutlich schwieriger als das Durchreichen nach hinten. Seid ihr hingegen mit Rücksicht auf eure Mitfahrer unterwegs, machen die gerne mal Platz zum Überholen oder lassen euch in ihrem Windschatten cruisen. Dem Rennzirkus tut es gut, denn NASCAR 06 wirkt dank der intelligent reagierenden Gegner und trotz der genannten Einschränkungen sehr lebendig.

"From Zero to Hero"

Mit einem anderen Feature kann ich mich allerdings auch in diesem Jahr nicht anfreunden, denn damit wird jedem Bezug zur Realität der Garaus gemacht: Die Rede ist vom Teilen des Windschattens und dem so genannten Intimidator. Es klingt zwar spannend, wenn ich den Wagen vor mir einschüchtern kann, indem ich einfach dicht genug auffahre oder Geschwindigkeit in seinen Windschatten "tanke", aber dass ich beide

Jeff Gordon im DuPont-Wagen: Eine Koryphäe auf dem Speedway.
Varianten erst per Knopfdruck aktivieren muss, sorgt für Kopfschütteln. Welcher Button dieser Welt macht eine sowieso vorhandene Luftverwirbelung bitte noch mal stärker?

Aber damit nicht genug. Richtig nervig wird die Prozedur, falls ihr in Positionskämpfe verwickelt seid und sich die Situation von Runde zu Runde ändert. Wenn ihr dann das wichtige Windschattenfahren praktizieren wollt, bleibt euch nichts anderes übrig, als den Finger permanent am "Abzug" zu halten und mitunter alle paar Sekunden den richtigen Knopf zu drücken – eine echte Spaßbremse! Von fehlendem Realismus und der Ablenkung vom Geschehen ganz zu schweigen.

In punkto Fahrwerk zeigt sich NASCAR 06 in ähnlich guter Form wie die Vorjahresversion und bietet ein solides Fahrmodell, das ohne nennenswerte Lernkurve in Fleisch und Blut übergeht. Selbst im Grenzbereich sind die Wagen noch erfreulich schwierig zu beherrschen, besonders wenn ihr gegen starke Gegner und ohne Fahrhilfen unterwegs seid. Dann braucht es schon präzise Streckenkenntnis, ein gutes Setup und nicht zuletzt viel Erfahrung, um unfallfrei durch's Pulk zu kommen – Simulationspuristen freut es. Nur die gelegentliche Schlitterpartie geht selbst bei Ausflügen über den Rasen zu leicht von der Hand, da sich die Vehikel ohne große Mühen abfangen lassen. Tatsächlich kann es sogar von Vorteil sein, den Wagen einfach quer zu stellen und im Rallyestil durch die Kurven zu heizen. Feinfühliges Korrigieren mit Lenkung, Gas, Bremse und Kupplung wird leider nicht verlangt.

Realer Untersatz?

Ihr habt aber sowieso keine Lust auf den ganzen simulierten Stress? Dann geht doch einfach gegen langsamere Konkurrenz an den Start, knipst die Fahrhilfen an und schon bewegt ihr euern Untersatz dank Bremshilfe, ABS und Traktionskontrolle mit traumwandlerischer Sicherheit um den Kurs. An dieser Stelle eine dickes Lob an die Entwickler: Viel zu selten bedient eine Simulation Anfänger wie Profis in Sachen Steuerung dermaßen zielsicher! Anlass zur Kritik bietet erneut nur die PS2-Version, denn wo die Schulterknöpfe der Xbox-Controller ein genaues Dosieren von Gas und Bremse erlauben, verhindern die Buttons der Dual-Shock-Pads das präzise Korrigieren der Geschwindigkeit.

Fahrt ihr ohne zuschaltbare Unterstützung, braucht ihr ohne ein ausgewogenes Setup selbstverständlich gar nicht erst gegen die starke KI antreten. Also heißt es vor jedem Lauf: Runden drehen und die richtigen Einstellungen finden. NASCAR 06 macht es euch dabei denkbar einfach, denn im Gegensatz zu anderen Programmen seht ihr im Menü sofort, welche Auswirkungen die geplanten Änderungen auf Beschleunigung, Handling, Reifenabnutzung usw. haben. Da braucht es kein dickes Handbuch mehr, denn EA nimmt euch an die sichere Hand. Profis vermissen allerdings diverse Möglichkeiten, das Setup abzustimmen und suchen vergeblich

NASCAR-Rennen sind vielleicht weniger rasant als die Formel 1, dafür gibt es Zweikämpfe en masse.
nach Grill Tape, Dämpfern, Bremsbalance und anderen Optionen. Auch könnt ihr die Einstellungen nicht separat speichern, weshalb beim Testen verschiedener Varianten Zettel und Stift griffbereit liegen sollten.

Magere Möglichkeiten

Überhaupt offenbart das Boxenprogramm klare Mängel: Macht euch z.B. mal den Spaß, den Tank leer zu fahren und mit letzter Kraft in die Box zu rollen: Sobald der Wagen dahin einbiegt, dröhnt der Motor plötzlich in alter Stärke auf. Auch die Reifen reagieren höchst ungewöhnlich auf anstehende Stopps, denn egal wie sorgsam ihr mit ihnen umgeht, die Pneus bauen kurz vor einem notwendigen Halt rapide ab, was euch in ungewollte Rutschpartien zwingt.

Zauberhafter Reservetank

Während der Stopps dürft ihr wie gehabt Reifen wechseln, Sprit nachfüllen und Schäden reparieren lassen. Wobei es an ein Wunder grenzt, wenn ihr eurem Gefährt mehr als kleine Kratzer zufügen solltet, denn so ansehnlich das Schadensmodell auch dargestellt wird, so gering sind die Auswirkungen auf das Fahrverhalten. Selbst wenn der Wagen die Bande mit fetten Schmatzern küsst, rollt ihr wie auf Schienen die Ideallinie entlang; verschrotten lässt sich der Bolide nur mit größter Mühe.                

Physik also gut, Gegner-KI ausgewogen und Technik teilweise mangelhaft, aber was soll NASCAR 06 von der Konkurrenz abheben? Electronic Arts preist hierfür die "Total Team Control" an, also die vollständige Kontrolle über eure Kollegen. Was bringt das Feature und wie gut vermittelt es den Eindruck des Zusammenhalts im Team? Ich hatte mich jedenfalls sehr darauf gefreut, den befreundeten Mitfahrern im Rennen Befehle zu geben, die vom Blocken der Hintermänner über das gemeinsame Vorkämpfen durch das Feld bis zum Freimachen des Weges reichen. Und die Umsetzung wirkt zunächst auch sehr gelungen.

Befehlsgewalt

Um einen Verbündeten anzusprechen, drückt ihr während der Fahrt einfach den rechten Analogstick in Richtung der Nummer des gewünschten Piloten und wählt anschließend eine von vier Optionen. Seid ihr zu weit vom angesprochenen Fahrer entfernt, funktioniert die Zusammenarbeit natürlich nicht, ansonsten führt er die Order aber brav aus und hilft, so gut es geht. Jetzt fangen die Probleme allerdings erst an, denn das Kommandieren bringt irgendwie nichts. Da fahren eure Kollegen zum einen meist im vorderen Mittelfeld mit, weshalb ihr auf deren Unterstützung nur zugreifen könnt, falls ihr ebenfalls so weit hinten (oder vorne) herumgurkt. Auch dass ihre Position nicht auf der Streckenkarte dargestellt wird, ist mir ein Rätsel, denn so wisst ihr sowieso nicht, welchen der drei Helfer ihr ansprechen könntet. Aber selbst, wenn ihr nah beieinander seid, wird euch die teaminterne Hilfe bestenfalls einen Kommentar ala "Netter Versuch" entlocken.

Ob sie blocken, euch hinterher fahren oder Windschatten

Im Pulk braucht es höchste Konzentratrion, wenn ihr nicht das Schlusslicht bilden wollt.
spendieren sollen: Im Detail bringt die Zusammenarbeit zwar minimale Ergebnisse, Positionen gewinnt oder haltet ihr nur damit allerdings kaum. Dazu kommt, dass eure Kumpel lahme Enten sind und bei guter Fahrweise eurerseits sowieso nicht mit euch mithalten können. Pustekuchen also. Auf jeden Fall seid ihr wesentlich besser dran, solange ihr euch auf das eigene Rennen konzentriert oder gleich die Kontrolle über die teameigene KI übernehmt. Denn ihr dürft auch in den anderen Cockpits Platz nehmen. Hier könnt ihr wenigstens den Weg frei boxen oder einem Hintermann den Heckspoiler in den Kühler rammen. Das bringt kurzzeitig Spaß, lenkt aber vom eigentlichen Geschehen ab. Außerdem gefährdet ihr durch rüpelhafte Fahrweise auch euer eigenes, momentan vom Computer gelenktes Vehikel. Mal ganz abgesehen davon, dass die KI im Vergleich zu einem erfahrenen Piloten eine Niete am Steuer ist.

Enttäuschende Kontrolle

Aber es kommt noch dicker: Der Witz ist nämlich, dass es deutlich mehr Kommandos gibt, als ihr auf die vier Richtungen des Analogsticks legen könnt. Entweder beschränkt ihr euch also vor den Veranstaltungen auf vier Befehle oder geht während der Rennen ins Menü, um die Zuweisungen zu ändern. Dass eine solche Vorgehensweise keine zeitgemäße Alternative darstellt, ist klar. Zumal ihr im Verlauf der Karriere auch ein Team kaufen und managen dürft, wo die furchtbar umständliche Möglichkeit zur Kommunikation mit euren Fahrern ein zentrales Element darstellen soll – so fällt es leider flach und hat zumindest bei mir kaum Verwendung gefunden. Abhilfe kann zwar die angebotene Sprachsteuerung schaffen, aber die vielen englischen Befehle dürften die meisten deutschsprachigen Raser vor ein unlösbares Problem stellen. Alles in allem bleibt ein wahnsinnig enttäuschendes Feature, das mit einem auf zwei Ebenen verteilten Befehlssatz und geschickteren Mitfahrern im nächsten Jahr vielleicht doch noch Spaß macht.

Ist ein Lauf beendet und seid ihr erschöpft in der Lehne eures Sofas gestrandet, bleibt noch eine Hand voll Details, die teils mehr, teils weniger gut zu unterhalten wissen. Zum einen gibt es nach Rennende das so genannte Highlight Reel, welches euch die Höhepunkte nochmal vorführt. Ärgerlich nur, dass hier vielleicht ein, zwei gute Szenen gezeigt werden, echte Highlights aber fehlen. Das ist besonders schade, da es keine Replays gibt. Besonders gelungene Aktionen verschwinden damit für immer in der Versenkung.

Verhelft den Stars zum Sieg!

An Asphaltaction bietet das Programm neben den genannten Möglichkeiten noch Dodge Challenge und Dodge Speedzone. Letztere dient als eine Art Tutorial, in dem ihr verschiedene Manöver gegen ein knappes Zeitlimit meistern müsst, während die Challenge eine Sammlung von Situationen aus NASCAR-Rennen der vergangenen Jahre sind. Hier übernehmt ihr unterschiedliche Cockpits und führt brenzlige Lagen zu einem besseren Ausgang als er den realen Vorbildern vergönnt war. Witzig sind die Einführungen, da die Racingstars in einem gestellten Interview die Ausgangssituation höchstpersönlich vorstellen.

Gelungen ist auch der Onlinemodus, allerdings werdet ihr dort mit rücksichtslosen Kontrahenten konfrontiert, die den Spielspaß oft ins kaum Wahrnehmbare drücken. Mit diesem Problem hat zwar jeder populäre Renntitel zu kämpfen, gerade bei einer NASCAR-Simulation kommen anständige Rennen aber nur mit ausreichend Disziplin zustande. PS2-Rasern bleiben davon immerhin verschont: Ihnen bleibt der Zugang zum Internet nämlich komplett verwehrt.         

Fazit

Da war mehr drin! NASCAR 06 sieht die karierte Flagge zwar nicht als Erster, rast aber im guten Verfolgerfeld über die Ziellinie. Total Team Control ist eine ausgewachsene Simulation, die hohen Ansprüchen gerecht wird und trotz kleiner Mängel wie dem zu einfachen Beherrschen von rutschenden Boliden und eingeschränkten Möglichkeiten beim Setup überzeugen kann. Schade, dass der Karrieremodus mit Extras gestreckt wird, die den Puristen kaum interessieren und dass das nervige Anschalten von Windschattenfahren und Intimidator den konzentrierten Ablauf stören. Dafür entschädigen ein mit wenigen Handgriffen einstellbarer Schwierigkeitsgrad sowie ganze vier Rennserien. Nahezu perfekt werden vor allem Anfänger und Freunde gepflegter Kurzweil unterhalten, die sich über Bremshilfe und langsamere Gegner sowie die unterschiedlichen Herausforderungen und ihren Status als "Hero" oder "Villain" freuen. Eine Schelte haben die Entwickler für die kaum brauchbare Teamkontrolle sowie die miese Präsentation auf PS2 verdient, denn mit nur etwas Feintuning wären die ständigen Slowdowns vermeidbar gewesen. Wer die Wahl hat, sollte, auch wegen der besseren Steuerung, dringend auf Xbox seine Runden drehen, wo es außerdem auch im Internet zur Sache geht. Für Sony-Piloten wurden die Spaßdämpfer ein Stück zu hart eingestellt. Simulationsfreaks entscheiden am besten nach einer Proberunde, ob sie die Zugeständnisse an den Arcadecharakter stören oder nicht.

Pro

  • gute Fahrphysik
  • sinnvolle Fahrhilfen
  • starke Computergegner
  • vier Rennserien
  • umfangreicher Karrieremodus
  • Managen des eigenen Teams
  • einfacher Setup-Vorgang
  • Herausforderungen bringen Abwechslung
  • lebendiger Boxenfunk
  • detailreiche Grafik mit schicken Effekten
  • Spracherkennung
  • (gestellte) Interviews mit NASCAR-Fahrern
  • Gegner reagieren auf Verhalten des Spielers

Kontra

  • <P style="MARGIN-BOTTOM: 0cm">
  • Slowdowns auf PS2
  • Teambefehle teilweise nur über Optionsmenü
  • Total Team Control ohne spürbaren Nutzen
  • keine Lokalisierung
  • kein Onlinemodus für PS2
  • fehlende Setup-, Speichermöglichkeiten
  • ständiges Knopfdrücken für Windschatten/Intimidator
  • kaum spürbares Schadensmodell
  • mangelndes Geschwindigkeitsgefühl
  • "Highlight Reel" fast ohne Highlights</P>

Wertung

PlayStation2

XBox