Theseus - Test, Arcade-Action, PC

Theseus
05.03.2006, Paul Kautz

Test: Theseus

Kennt jemand »Alien Shooter«? Ein knapp zwei Jahre altes Billigspiel, in dem man reihenweise Alien-Feinde niedermähen konnte. Auftritt Theseus: Ein neues Billigspiel, in dem man reihenweise Alien-Feinde niedermähen kann – allerdings in einem neuen Szenario!

Eine typische Spielminute in Theseus: Oh, ein Alien - bumm! Oh, zwei Aliens - bumm! Oh, 17 Aliens - bummbummbumm! Oh, 394 gelbe und 173 rote Aliens - bummbummbummrabbatababumm! Oh, viele große Aliens -

Hundertschaften in Anmarsch: Kurze Zeit später gibt es ebenso viele rote Flatschen auf dem Boden.
RONZ!! Moment, ich muss mal eben zwei Meter nach vorn laufen... Oh, ein Alien - bumm! Oh, zwei Aliens - etcetc. Ihr seht schon, das Spielprinzip lässt nicht viel Raum für Phantasie oder Persönlichkeitsentfaltung. Aber wozu auch, wenn man viele Waffen und einen überdeutlichen Verwendungszweck dafür hat? Neben der unendlich munitionierten, aber auch entsprechend schwächlichen Standard-Knarre warten noch Kaliber wie Granatwerfer, Schrotgewehr oder Laser auf ihren Auftritt - die ihr entweder aufsammelt oder zwischen den Missionen für durchs Abknallen verdientes Geld kauft.

Millionen Kerben auf der Waffe

Und hahaaa, geballert wird massig: Painkiller? Schnickschnack! Serious Sam? Kein Vergleich! Hier gibt es gleich Dutzende, teils Hundertschaften von Gegnern, und zwar ausschließlich der »Jenseits von hirnlos«-Sorte - von denen schon nach einigen Kugeln nicht viel mehr übrig bleibt als ein dicker roter Flatschen sowie die schlaffe Hülle, die fortan den Boden ziert. Schon nach wenigen Sekunden bedeckt also ein dicker roter (oder für zart besaitete Spieler alternativ grüner) Resteteppich den Spielboden. Das Ganze zieht sich über zehn Missionen, zwischen denen ihr nicht nur besagte Waffen erwerben, sondern auch euren

Zwischen den Missionen könnt ihr neue Waffen kaufen und eure Figur aufmotzen.
Charakter aufmöbeln dürft. Danach zieht ihr weiter durch Farmen, Großstädte oder Wälder, und ballert und ballert und ballert und ballert.

Während euch im Hauptmenü schwere Gitarren entgegen schrammeln, wäre der im Spiel vor sich her tröpfelnde, tarantinoeske Soundtrack gerne cool und groovig, ist aber tatsächlich nur belanglos und abwechslungsarm. Immer noch besser als die Iso-2D-Grafik: Serious Sams blöder Bitmap-Bruder stapft, ebenso grauenhaft animiert wie seine Widersacher, durch die düsteren, detailarmen und völlig leblosen Render-Szenarien, die immerhin einen netten Tag-/Nacht-Übergang bieten - mehr aber auch nicht.       

Quentin was here

Fazit

Theseus kostet nur zehn Euro – juhu! Und enorm niedrige Hardwareanforderungen hat’s auch noch! Toll – allerdings war’s das auch schon mit den positiven Aspekten. Der Rest, namentlich die öde Grafik, die fummelige Steuerung, der schlaffe Soundtrack und das schon nach wenigen Minuten rotzlangweilige Spielprinzip bemüht sich redlich, einem den Spielspaß möglichst gründlich zu versauen. Ein fleisch- und hirnloser Shootout jenseits des Spaßes der Vorbilder Serious Sam und Alien Breed. Finger weg!

Pro

  • sehr preiswert
  • intellektuell nicht übermäßig beanspruchend
  • hektoliterweise Alien-Blut

Kontra

  • grottige Grafik
  • ödes Spielprinzip
  • Geldverschwendung in Reinkultur

Wertung

PC

Hirn- und spaßlose Alien-Metzelei.