Knockout Kings 2001 - Test, Sport, PlayStation, PlayStation2

Knockout Kings 2001
26.04.2001, Mathias Oertel

Test: Knockout Kings 2001

Knockout Kings war auf der PSOne das meistverkaufte Box-Spiel und konnte sich dank ausgefeilter Steuerung und guter Grafik eindrucksvoll gegen die vergleichsweise schwachbrüstig wirkende Konkurrenz durchsetzen. Mit Knockout Kings 2001 (ab 18,98€ bei kaufen) geht das Boxspektakel auch auf der PlayStation 2 in die nächste Runde. Wir haben uns mit Boxgrößen wie z.B. Lennox Lewis und Muhammed Ali in den virtuellen Ring begeben und schildern Euch in einem Test die Kampferlebnisse.

Knockout Kings war auf der PSOne das meistverkaufte Box-Spiel und konnte sich dank ausgefeilter Steuerung und guter Grafik eindrucksvoll gegen die vergleichsweise schwachbrüstig wirkende Konkurrenz durchsetzen. Mit der Auflage 2001 geht das Boxspektakel auch auf der PlayStation 2 in die nächste Runde. Wir haben uns mit Boxgrößen wie z.B. Lennox Lewis und Muhammed Ali in den virtuellen Ring begeben und schildern Euch in einem Test die Kampferlebnisse.

Für Schaukämpfe und spannende Zwei-Spieler-Duelle stehen Euch mehr als 40 Boxer in drei Gewichtsklassen zur Verfügung. Selbst weibliche Boxer inklusive Stefan-Raab-Schreck Regina Halmich können ausgewählt werden. Und natürlich sind auch klassische Box-Größen vertreten, so dass Ihr auch einen Kampf zwischen z.B. Muhammed Ali und Frank Bruno Wirklichkeit werden lassen könnt.

Gameplay

Kernstück von Knockout Kings 2001 ist jedoch der Karrieremodus: Hier könnt Ihr Euch einen eigenen Boxer erstellen und dann durch die Weltrangliste zu Weltmeister-Ehren führen.

Vor jedem Kampf habt Ihr die Möglichkeit, ins Trainingslager zu gehen, wo Euch der Trainer neue Bewegungen und Tricks erklärt, die Ihr dann nachmachen müsst.

Dabei reicht das Repertoire von Sandsack-Übungen bis hin zu nachgestellten Situationen, die auch in den richtigen Kämpfen vorkommen können.

Nach erfolgreichem Abschluss erhaltet Ihr zur Belohnung ein paar Fähigkeitspunkte, die Ihr auf die verschiedenen Eigenschaften wie z.B. Kraft oder Kondition verteilen könnt.

Doch Vorsicht: Es ist nicht angeraten, die Punkte für die nächste Session zurückzuhalten, denn solltet Ihr den Bildschirm -eventuell auch ungewollt- verlassen, wird der Punkte-Pool auf Null gesetzt.

Beschäftigen wir uns nun ein wenig mit dem Kampf: Nach einem fernsehreifen Einmarsch in eine der zahlreichen Arenen, und einer ebenso eindrucksvollen Vorstellung der Boxer, ertönt der Gong zur ersten Runde: Die Boxer bieten -je nach individuellem Stil- eine ganze Reihe an Schlagmöglichkeiten, die allesamt intelligent auf den Knöpfen verteilt sind.

Dass hier keine Warnung an den Spieler auftaucht, lässt sich nur als grobe Fahrlässigkeit deuten, die auch beim Beta-Test durchgerutscht zu sein scheint.

Doch sei´s drum. Nach ein bis zwei dieser selbst verursachten Schwächungen hat man seine Lektion gelernt.

Und dank der hier zum Einsatz kommenden Dynamic Punch Control könnt Ihr auch -wiederum abhängig vom Stil des Boxers- eine der fast zahllosen Kombinationen wirkungsvoll und von der Steuerung her höchst einfach auf den Gegner niederprasseln lassen.

Auch die gut gelöste Verteidigung und die wahlweise Auto-Kombo gehen nach minimaler Gewöhnungszeit in Fleisch und Blut über.

In den meisten Fällen -egal ob als Einzelspieler oder im spannenden und emotionsgeladenen Duell gegen einen menschlichen Kontrahenten- reicht es meistens, wild die Knöpfe zu drücken und gelegentlich eine der auch vorkommenden unerlaubten Attacken wie Nieren- oder Tiefschlag einzusetzen.

Doch trotz der zahlreichen Möglichkeiten im Hinblick auf Angriff und Verteidigung kommt die in den Boxkämpfen normalerweise vorherrschende Taktik im Spiel leider etwas zu kurz.

Der Schwierigkeitsgrad der Gegner im Karrieremodus reicht von Kanonenfutter bis "ganz schön übel", wobei trotzdem meistens gilt: Ohne Rücksicht auf die Energieleiste voll in den Angriff gehen und den Gegner mit Schlägen eindecken, bis der umfällt.

Habt Ihr es schließlich nach zahlreichen Kämpfen geschafft, den Gürtel in der Hand zu halten, fordern Euch weitere Größen des Boxsports wie z.B. Evander Holyfield zu einem weiteren Duell.

Doch andererseits zählt in erster Linie das Geschehen im Ring, das mit einer TV-reifen Präsentation -inklusive Pausengirls und gelegentlichen Wiederholungen der Runden-Highlights- punkten kann. Dass in den Wiederholungen gelegentlich die Kollisionsabfrage zu wünschen übrig lässt und dazu noch hier und da Clipping-Fehler auftauchen, mindert den ansonsten guten grafischen Eindruck, den Knockout Kings 2001 hinterlässt.

Grafik

Die Animationen der Boxer sind dank Motion Capturing gut eingefangen und werden auch auf dem Bildschirm ansprechend präsentiert.

Auch die Kampfarenen, die von Dortmund (!) über Las Vegas bis hin zum Madison Square Garden in New York reichen, sind durchaus sehenswert.

Einzig das Publikum sticht doch etwas negativ heraus, da sich hier nur Bitmaps mit wenigen Animationsphasen die Mühe geben, den Hauch einer Zuschaueratmosphäre zu vermitteln.

Schöne Musik, die unaufdringlich die Menüs untermalt säuselt sich in die Gehörgänge, während die lobenswerterweise deutsche Sprachausgabe eigentlich eher zum Abschalten auffordert. Zwar bringen die Ringsprecher und Ringrichter mit Ihren Ankündigungen und Kommentaren einiges an Atmosphäre ins Spiel ein; die wird jedoch durch die gähnend langweiligen -scheinbar abgelesenen- Kommentare des Moderatorenteams Tobias Drews und Boxerin Regina Halmich sofort wieder im Keim erstickt.

Sound

Da hilft es auch nicht, wenn die Kommentare vom Text her in den meisten Fällen wunderbar zur Situation passen.

Die übrigen Soundeffekte überzeugen jedoch wieder auf ganzer Linie und machen wieder einiges an verlorenem Boden gut.

Pro

  • durchdachte Steuerung


  • große Boxerauswahl


  • zahllose Schlagmöglichkeiten


  • Kontra

  • wenig Spielmodi


  • Kampf-Kommentare störend langweilig


  • leichte grafische Schwächen


  • Vergleichbar mit

    Ready 2 Rumble Boxing Round 2

    Fazit

    Man merkt Knockout Kings 2001 deutlich an, dass es außer Haus -von Black Ops- programmiert wurde.
    In vielen Punkten eine durchaus ansprechende Box-Simulation, können vor allem die durchdachte Steuerung und die gelungenen Animationen der Boxer überzeugen.
    Es fehlt dem Spiel jedoch einfach an Substanz, um in einem Zug mit Referenztiteln für andere Sportarten aus dem Hause EA genannt zu werden. Zwar wird man die Knockout Kings immer mal wieder für ein spannendes Zwei-Spieler-Duell herauskramen, doch auch hier schafft es das Spiel nicht, den Fun-Faktor von Ready 2 Rumble zu erreichen, das einfach überall einen Tick besser ist. Wem jedoch die Rumble-Boxer zu abgefahren sind, wird von Electronic Arts´ Box-Einstand auf der PS2 auf keinen Fall enttäuscht werden. Und mit konsequenter Weiterentwicklung hat die Auflage 2002, die sicherlich kommen wird, Chancen, sich endlich den Titel zu schnappen.

    Wertung

    PlayStation2