Midnight Club 3 DUB Edition Remix - Test, Rennspiel, PlayStation2, XBox

Midnight Club 3 DUB Edition Remix
03.04.2006, Mathias Oertel

Test: Midnight Club 3 DUB Edition Remix

Es ist üblich, Spielehits etwa ein Jahr nach Release als so genannte Platin- oder Classic-Edition zu einem günstigen Preis zwecks Zweitverwertung auf den Markt zu werfen. Unüblich ist allerdings, dass das Spiel für den erneuten Release einer Generalüberholung unterzogen wird. Mit dem stark erweiterten Remix der Midnight Club 3 DUB Edition unterstreicht Rockstar wieder einmal, dass die New Yorker immer für eine Überraschung gut sind.

Nur so viel sei gesagt: auch in Zeiten von Need for Speed Most Wanted, Burnout Revenge und wie sie alle heißen mögen,

Willkommen in Tokyo! Rockstar gibt Gas und präsentiert zur Wiederveröffentlichung u.a. eine neue Stadt!
gibt es immer noch haufenweise Gründe, die für das DUBbing aus dem Hause Rockstar sprechen.

Jetzt schon Kult



Über die grundlegenden spielerischen Qualitäten, die uns vor gut einem Jahr einen fetten Platin-Award waren, wollen wir an dieser Stelle nicht viele Worte verlieren, sondern verweisen auf den Test von damals.

Und mit der schlicht "Remix" untertitelten neuen Budget-Version gibt es sogar noch mehr. Mehr Geschwindigkeit, mehr Rennen, mehr Musik, einfach nur mehr. Denn für die Wiederveröffentlichung hat sich Rockstar nicht lumpen lassen und den Inhalt gewaltig aufgestockt: Mit Tokyo kommt z.B. eine neue Stadt hinzu. Dazu kommen über 20 neue Musikstücke, die das Repertoire auf weit über 100 Songs aufstocken, gut zwei Dutzend neue fahrbare Untersätze (u.a. von namhaften Herstellern wie Lamborghini) und natürlich neue Tuning-Teile.

Das beginnt bei den umfangreichen Städten, in denen ihr ohne starre Streckenbegrenzungen und vollkommen offen von Kontrollpunkt zu Kontrollpunkt rast, immer auf der Suche nach der besten Abkürzung.

Das geht weiter bei umfangreichen Tuning-Optionen mit haufenweise Original-Teilen, einem feinen Soundtrack und einer schönen Steuerung.

Und das hört erst mit einem famosen Geschwindigkeitsgefühl und einem fetzigen Online-Modus wieder auf.

Gib mir mehr

Auch die Anzahl der fahrbaren Untersätze wird aufgestockt: Gut zwei Dutzend neue Boliden warten auf ihren Einsatz.
Der Clou: Die so genannte "Tokyo Challenge" ist eine in sich abgeschlossene Serie von Wettbewerben, die jederzeit zugänglich ist, vollkommen unabhängig, ob ihr gerade erst eine Karriere begonnen habt, mittendrin seid oder vollkommen frisch einsteigt.

Dabei hat es das Team aus San Diego geschafft, die japanische Metropole so einzubauen, dass sowohl MC3-Veteranen (ganz gleich wie weit euer Fortschritt ist) als auch Neueinsteiger umgehend auf ihre Kosten kommen.

Dass die Optik der DUB Edition mittlerweile schon ein Jahr auf dem Buckel hat, sieht man dem Raser durchaus an – zumal die Engine unverändert übernommen wurde: Kleinere Slowdown-Probleme auf der PS2 sind genau so zu finden wie damals und auch die im Detail eher durchschnittlichen Umgebungstexturen sind heute immer noch so existent wie vor einem Jahr. Und dennoch: In der Summe aller Einzelteile ignoriert man kleinere Unzulänglichkeiten, da sich Midnight Club 3 auch heute noch sehen lassen und mit einer imposanten Geschwindigkeit und detaillierten Fahrzeugen punkten kann.  

Restriktionen kommen automatisch durch Rennen, die nur für bestimmte Fahrzeugklassen usw. vorgesehen sind, die ihr erst in der Kampagne des "regulären" MC3 freispielen müsst.

Technik und der Zahn der Zeit

Fazit

Es ist ungewöhnlich, dass wir zu einer Budget-Wiederveröffentlichung eines etwa ein Jahr alten Spieles einen Test machen. Doch wenn wie im Falle Midnight Club 3 DUB Edition Remix der Titel so massiv aufgestockt wird, kommt man um eine Empfehlung nicht herum: eine zusätzliche Stadt, mehr Autos, mehr Musik, mehr, mehr, mehr…
Zugegeben: In der NextGen-Dämmerung und angesichts von Burnout Revenge ist die Grafik nicht mehr die absolute Sahneschnitte, überzeugt aber nach wie vor mit einer wahnwitzigen Geschwindigkeit, detaillierten Boliden sowie enorm großen und offenen Arealen. Bislang hat schon kaum ein Weg an dem Vorzeige-Arcade-Raser aus dem Hause Rockstar vorbei geführt. Und mit der günstigen und aufgewerteten Wiederneuveröffentlichung noch viel weniger – auch wenn die anderen kleineren Mankos des "Semi-Vorgängers" nicht behoben wurden. Kaufen, einsteigen, Spaß haben!

Pro

  • über 80 lizenzierte Fahrzeuge
  • offene Spielwelt
  • hochklassiges Geschwindigkeitsgefühl
  • weitreichendes Tuning mit Originalteilen
  • gute KI
  • 3D-Streckeneditor
  • pures Arcade-Racing vom Feinsten
  • klasse Soundtrack mit über 100 Songs
  • optisches Schadensmodell
  • vier Städte (Tokyo, San Diego, Atlanta, Detroit)
  • klasse Steuerung
  • spürbare Unterschiede bei den Fahrzeugen
  • durchgestylte Benutzerführung
  • stark belebte Städte
  • eigene Soundtracks möglich (Xbox)

Kontra

  • im Detail schwache Umgebungstexturen
  • vergleichsweise schwaches Performance-Tuning
  • kein Tuning-Feedback
  • Slowdown-Probleme (PS2)
  • Online-Duelle ohne Gegenverkehr
  • kein 16:9-Modus (PS2)

Wertung

PlayStation2

XBox