Snowboard Kids - Test, Sport, NDS

Snowboard Kids
04.06.2006, Paul Kautz

Test: Snowboard Kids

Mit dem Snowboard einen Berg hinab – nicht eben das kreativste Credo einer Spieleentwicklung, auch wenn es Vergleichbares auf dem DS bislang nicht gibt. Wenn aber noch Waffen und Tricks mit ins Spiel kommen, wird der von Mario Kart und SSX verwöhnte Redakteur hellhörig: Sollte es möglich sein, all die Vorzüge dieser Games miteinander zu kombinieren?

Der größte Vorteil der Snowboard Kids (ab 35,04€ bei kaufen) ist der Mehrspielermodus: In dem dürfen sich bis zu vier Pistengötter mit lediglich einem Modul die Berge hinunterstürzen, sich abgefahrene Waffen wie 1000kg-Gewichte, Fallschirme (um das Gegenüber auszubremsen), selbstlenkende Raketen, Riesen-Shurikens oder Nebelwände um die Ohren schmeißen, dicke Trick-Kombos zünden und die flotte Grafik genießen. Alleine erwartet euch das zwar auch, allerdings kommen noch unfaire Computergegner dazu, die sich basisdemokratisch gegen euch verschworen haben, und damit das im Grunde ziemlich kurze Spiel etwas unfair strecken. Um ihnen dennoch die Siegerfaust entgegenzustrecken, könnt ihr wenige Spin- Flip- und Grabtricks machen, extra-coole Manöver werden über das Touchpad ausgelöst – dazu ist kein Stylus-Gefummle nötig, die zu drückenden Regionen sind groß genug für alle Wurstfinger dieser Welt. Gelegentlich wird auch das Mikro benutzt, um z.B. den Effekt einer Schlafwaffe abzuschütteln.



Der Berg ruft!

Ob Welttour, in der ihr über drei immer schwerer werdende Ligen aufs Siegertreppchen rast, Slalom, wo ihr innerhalb eines Zeitlimits so viele Tricks wie möglich machen müsst, oder Mehrspielermodus – stets ist die Präsentation ansehnlich: Der Berg zischt in flottem 3D an euch vorbei, die Animationen der Comic-Figuren im Cel-Shading-Stil sind gelungen, die Sichtweite ist angenehm hoch. Ihr dürft euer Alter Ego mit neuen Brettern ausrüsten, außerdem werden nach und nach weitere der sieben Gipfel freigeschaltet. Während ihr die hinabdüst, geht es akustisch hinab: Der Techno-Sound ist etwas zu fröhlich, die englisch-japanische Sprachausgabe ist ebenfalls leicht nervig.

Und ab dafür

Go, Snowboard Kid: die wenigen Tricks werden über Tastenkombinationen ausgelöst.
   

Fakten:

- Multi- und Singlepak-Mehrspielermodus für bis zu vier Spieler

- acht Charaktere, zwei davon freizuspielen

- 13 Waffen und Items

- sieben Pisten

Pro / Kontra:

+ flotte 3D-Grafik

+ einfache Steuerung

+ nette Extras

+ putziger Comic-Look

- leicht nervende Musik

- geringer Umfang

- unfairer Extras-Einsatz

- wenig Tricks möglich

Fazit

Das Ding ist putzig, spielt sich locker-flockig, steuert sich leicht und hat einige nette Ideen – klingt prinzipiell nach einem guten Zeitvertreib, aber auf die Snowboard Kids trifft das nur teilweise zu. Der geringe Umfang und die leicht nervige Musik sind ja noch okay, nicht aber die harsche Bevorzugung der KI-Pistenleros: egen gegnerische Waffen kann man sich praktisch kaum verteidigen, die ganze Bande arbeitet geschlossen gegen einen – das ist nicht sehr fein. Snowboard Kids wird weder dem Andenken seiner N64-Vorgänger, noch den großen Vorbildern Mario Kart bzw. SSX gerecht. Ein nettes Game, aber nicht mehr. Nur nett.

Wertung

NDS