Project Justice: Rival Schools 2 - Test, Prügeln & Kämpfen, Dreamcast

Project Justice: Rival Schools 2
03.05.2001, Mathias Oertel

Test: Project Justice: Rival Schools 2

Neben den hinlänglich bekannten und die Spielergemeinschaft in zwei Lager spaltenden StreetFighter-Spielen hat Capcom mit den Edelprüglern Capcom vs. SNK und Marvel vs. Capcom 2 den Ruf als Prügelspielexperte weiter zementiert. Mit Project Justice - Rival Schools 2 soll die Erfolgsstory fortgesetzt werden. Und die Chancen stehen nicht schlecht, wenn man sich die Erfolge der PSOne-Vorgänger anschaut. Mehr dazu in unserem Test.

Neben den hinlänglich bekannten und die Spielergemeinschaft in zwei Lager spaltenden StreetFighter-Spielen hat Capcom mit den Edelprüglern Capcom vs. SNK und Marvel vs. Capcom den Ruf als Prügelspielexperte weiter zementiert. Mit Project Justice - Rival Schools 2 soll die Erfolgsstory fortgesetzt werden. Und die Chancen stehen nicht schlecht, wenn man sich die Erfolge der PSOne-Vorgänger anschaut.

Die Rival Schools-Reihe hat auf der PSOne zahlreiche Fans begeistert. Das mag zu einem großen Teil daran liegen, dass -eigentlich untypisch für Capcom- mit einer 3D-Grafik experimentiert wurde, wie sie auch bei den Spielen Street Fighter EX Plus Alpha oder SF EX 2 zum Einsatz kam.

Gameplay

Während des Kampfes ist zwar nur ein Charakter aktiv, doch wenn sich die Anzeige für Special Moves langsam füllt, kann man die zusätzlichen Kämpfer zu Team-Attacken herbeirufen, die teilweise verheerende Folgen für die Gegner haben und dazu noch optisch einiges bieten.

Glücklicherweise wurde auch bei der Dreamcast-Fassung von Rival Schools 2 nicht von dem Prinzip 3D abgewichen, d.h. Figuren und Hintergründe sind voll polygonal und man kann sich auch im Raum bewegen.

Alleine dadurch hebt sich Project Justice wohltuend von der 2D-Konkurrenz à la StreetFighter oder Capcom vs. SNK ab.

Zwar auch kein neues Element, aber hervorragend umgesetzt, ist die Tatsache, dass Ihr immer mit einem Team aus drei Kämpfern antretet.

Denn in welchem Spiel treten z.B. schon Volleyballer gegen Tennisspieler an oder versuchen Geigenvirtuosen mit ihrem Bogen Fotografen zu vermöbeln, die sie mit Ihrem Blitzlicht ausknocken können? Doch gerade daraus bezieht Project Justice einen großen Reiz und geizt in diesem Zusammenhang auch nicht mit Humor.

Die insgesamt 22 Kämpfer, von denen sechs neu zu den rivalisierenden Schulen gestoßen sind, werden Prügelspiel-Fans anfänglich sicher befremden.

Neben dem Training und den Turnier- und Liga-Kämpfen ist das Kernstück von Rival Schools 2 der Arcade- bzw. Story-Modus. Die Geschichte wird dabei immer durch comic-artige Standbilder mit Sprechblasen weiter erzählt und richtet sich auch jeweils nach dem ausgewählten Charakter. Teilweise wirken die Erzählschnipsel zwar arg zusammenhanglos, doch gegen Ende wird die Story wieder einigermaßen zusammengeführt.

Je nach Team-Kombination unterscheiden sich natürlich auch die verschiedenen Team- und Spezialattacken.

Unter dem Strich auch hier eine wohltuende Abwechslung vom üblichen "Kampf-kurzer Siegdialog-Kampf-usw.-Schema".

Die Steuerung ist sehr eingängig und direkt und dürfte jedem Prügelspiel-Veteranen auf Grund ihrer StreetFighter-Herkunft sofort liegen.

Einzig die Special Moves, die durch das typische "rechts-rechts unten-unten"-Prinzip aufgerufen werden, dürften nicht jedermanns Sache sein.

Doch im Vergleich zu den althergebrachten Kontrollvorbildern sind die Moves hier ohne große Probleme durchzuführen und werden prompt umgesetzt.

Die Programmierer haben sich sichtlich Mühe gegeben, die Arcade-Konvertierung auf Hochglanz zu trimmen. Die verschiedenen Kämpfer sind detailliert gestaltet und bewegen sich höchst geschmeidig. Auch die Hintergründe verdienen ein Lob. Animiert und dreidimensional zeigt Capcom hier, dass die Dreamcast wirklich mehr zu leisten im Stande ist, als die flachen StreetFighter vermuten lassen würden.

Auch das Ausweichen, Kontern und das Herbeirufen der Teammitglieder funktioniert problemlos, so dass vor allem Mehrspielerduelle einen Heidenspaß machen.

Doch auch als Einzelspieler wird man durch den moderaten, stets fordernden Schwierigkeitsgrad und die Capcom-typisch versteckten Goodies und Charaktere permanent motiviert.

Grafik

Gleiches gilt für die Specials, die mit Lichteeffekten nicht geizen und den sehr guten optischen Gesamteindruck abrunden.

Rival Schools 2 schafft es zwar nicht, Soul Calibur den Grafik-Thron im Bereich Prügelspiele zu entreißen, doch die Rolle als Kronprinz steht dem Spiel wahrlich nicht schlecht.

Sound

Japanische Rock- und Pop-Beats laufen unauffällig im Hintergrund, unterstützen hier das Spielgeschehen und dürften auf Grund ihrer locker-flockigen Komposition selbst Hasser dieser Musik nicht stören.

Auch die übrigen Soundeffekte und die japanische Sprachausgabe vor und nach den Kämpfen passen sich nahtlos ins gute Gesamtbild ein.

Pro

  • sehr gute 3D-Grafik


  • eingängige und direkte Steuerung


  • Team-Kämpfe


  • angenehme Sounduntermalung


  • Kontra

  • StreetFighter schimmert durch (Kontrollschema)


  • im Vergleich zu Soul Calibur langsamer


  • Vergleichbar mit:

    Marvel vs. Capcom 2, Tekken Tag Tournament, Soul Calibur

    Fazit

    Jeder Prügelspiel-Fan kann bei Project Justice - Rival Schools 2 unbesorgt zugreifen.
    Mit erfrischend anderen Kampfstilen und Kämpfern, eingepackt in eine exzellente Grafik und ausgestattet mit einer eingängigen, direkten Steuerung kann sich Rival Schools 2 mühelos gegen die Konkurrenz aus eigenem Haus durchsetzen. Einzig der im Vergleich zur Referenz Soul Calibur langsamere Spielablauf und die Japano-Musik wird einige eventuell stören.
    Schön zu sehen, dass Capcom es doch noch drauf hat.

    Wertung

    Dreamcast