BDFL Manager 2001 - Test, Sport, PlayStation

Die Bundesliga nähert sich dem Ende. Doch für Fußballfans und Hobby-Manager, deren Mannschaft ihre Ziele doch nicht erreicht hat, gibt es dennoch keinen Grund zu verzagen. Denn Codemasters gibt dem passionierten Fußballfan mit dem BDFL Manager 2001 alles Nötige, um sein Team an die Spitze der Tabelle zu führen. Ob sich das Spiel auch an die Führungsposition kämpfen kann, erfahrt Ihr in unserem Test.

Im Gegensatz dazu konnte der LMA Manager (LMA=League Manager´s Association, britischer Trainerverband), der erste Manager, der exklusiv für die PSone programmiert wurde, in England ganze Heerscharen an Fans hinter sich vereinen. Die Auflage 2001 ist endlich auch in Deutschland erhältlich und mit der offiziellen Lizenz des namensgebenden BDFL -Bund deutscher Fußball-Lehrer- gesegnet.

Gameplay

Die bisherigen Fußball-Management-Spiele wie z.B. der Anstoss Premier Manager oder Bundesliga Manager 2001 waren Umsetzungen von mehr (Anstoss) oder weniger (BM 2001) guten PC-Spielen, brachten aber nicht so sehr die Erfüllung.

Das bedeutet, dass man im Spiel zwar auf Original-Wappen in jeglicher Form verzichten muss, dafür aber die Original-Namen der Vereine und Spieler verwenden konnte.

Doch wie die Erfahrung mit Konkurrenten aus der Vergangenheit gezeigt hat, bedeuten eine hochrangige Lizenz und Original-Namen nicht gleichzeitig auch eine dementsprechende Qualität.

Doch Codemasters gibt sich alle Mühe, die Zweifler unter den Konsolen-Managern zum Schweigen zu bringen.

Das geht beim aufwendig gerenderten Vorspann los und hört neben zahlreichen Auswahlmöglichkeiten erst beim breit gefächerten Statistik-Teil auf.

Egal ob Team- oder Einzeltraining, Transfermarkt, Verhandlungen mit Sponsoren, Stadionausbau und natürlich auch die Mannschaftsaufstellung und -Taktik, alles könnt Ihr nach Euren Wünschen und Vorstellungen beeinflussen.

So könnt Ihr entweder eine Mannschaft der ersten oder zweiten Deutschen Bundesliga oder aus vier englischen Divisionen auswählen.

Mit jeder Verpflichtung müssen andere Ziele erreicht werden, sei es jetzt der Klassenerhalt, Aufstieg oder gar die Meisterschaft.

Alternativ könnt Ihr Euch auch an einer der 14 abwechslungsreichen Herausforderungen versuchen, die Euch ein Pflichtziel stellen, das innerhalb eines bestimmten Zeitraumes oder mit nur eingeschränkten Möglichkeiten erreicht werden muss.

Im Spiel selber habt Ihr diverse Möglichkeiten zur Auswahl, Euch um Euer Team zu kümmern und die Mannschaft bestmöglich auf den nächsten Spieltag vorzubereiten.

Je nach Wunsch könnt Ihr dabei einige Aufgaben automatisieren, d.h. vom Computer-gesteuerten Mitarbeiter regeln lassen.

Doch ein echter Nachwuchs-Hitzfeld kann (und will) natürlich alles selber regeln.

Trotz der großen Anzahl an Möglichkeiten und den weitverzweigten Statistiken, die Euch einen Einblick in die persönliche Leistung, die Eures Teams und die der Gegner geben, ist die Navigation durch die Menüs erstaunlich einfach: Mit den oberen Schulterknöpfen schaltet Ihr durch die Hauptmenüpunkte, mit den unteren durch eventuelle Untermenüs - einfacher geht´s kaum.

Und wollt ihr Euch wirklich unter Druck setzen, stellt Ihr das Schnelle Spiel ein, d.h. alle Entscheidungen müssen bis 17 Uhr des (virtuellen) Tages gefällt sein.

Habt Ihr schließlich alle notwendigen Entscheidungen getroffen und seid vorerst zufrieden, könnt Ihr einfach auf einen beliebigen Tag der Woche vorwärts klicken.

Dabei braucht Ihr aber keine Angst haben, dass Euch irgendein wichtiges Ereignis entgeht.

Während des Spieles könnt Ihr jederzeit eingreifen. Entweder über die vier Schulterknöpfe, die Ihr mit vier Marschrichtungen wie z.B. Konter, Weite Bälle oder Defensiv belegen könnt, oder Ihr unterbrecht das Spiel um Auswechslungen und grundlegende taktische Änderungen vorzunehmen.

Denn sollte in der Zwischenzeit etwas für Euch Wichtiges passieren, kehrt das Spiel wieder zum Menübildschirm zurück, damit Ihr postwendend reagieren könnt.

Doch auch sonstige Ereignisse werden beim "schnellen Vorlauf" als kleine Mitteilungen eingeblendet, so dass Ihr immer auf dem neuesten Informationsstand seid.

Doch irgendwann ist auch jede Planungsphase zu Ende und es geht auf den Platz zum Duell.

Und hier folgt die nächste angenehme Überraschung: Das ganze Spiel wird in Echtzeit-berechneter 3D-Grafik mit drei möglichen Kameraperspektiven dargestellt, die manchem PC-Kollegen absolut ebenbürtig ist und für einige Spannung sorgt.

Diese Highlights bieten eine Grafik, die sich absolut mit der Spielgrafik von "Action-Fußball"-Spielen im Stile von FIFA messen kann und sind darüber hinaus mit fachkundigen und interessanten Kommentaren von Fußball-Legende Paul Breitner versehen.

Durch die Echtzeit-Berechnung der Spiele sind in den meisten Fällen die Entscheidungen sichtbar umgesetzt, so dass Ihr sofort sehen könnt, ob z.B. die neue Marschrichtung mehr Erfolg verspricht.

Sorgt die eigentliche Spieldarstellung schon für Staunen, habt Ihr nach dem Spiel im Interaktiv TV die Möglichkeit, die Highlights des Spieles nochmals zu begutachten.

Dadurch kommt eine fantastische Atmosphäre auf, die im Konsolensektor ihresgleichen sucht.

Wahlweise könnt Ihr auch auf die Highlights an sich zur Ergebnisdarstellung zurückgreifen, ohne Euch das Spiel anzuschauen.

Dann könnt Ihr aber natürlich nicht aktiv eingreifen, sondern werdet in eine pure Zuschauerrolle gedrängt.

Grafik

Die Präsentation von BDFL Manager 2001 lässt kaum Wünsche offen: Gute Render-Videos stimmen auf das Spiel ein und die Menüs wirken aufgeräumt und grafisch ansprechend.

Auch die Spielsequenzen und Höhepunkte kann man als durchweg gelungen bezeichnen und sind für ein Programm, in dem die Management-Komponente im Mittelpunkt steht, außergewöhnlich auch wenn sich hier und da kleine Clipping-Fehler einschleichen.

Einige der normal erhältlichen Fußball-Spiele können sich da die eine oder andere Scheibe abschneiden.

Sound

Da man eine recht große Zeit in den Menüs verbringt, ist es erfreulich, dass die Musikuntermalung sehr dezent und im besten Sinne unauffällig im Hintergrund abläuft.

Während der normalen Spieldarstellung wird man Kommentare vergeblich suchen, doch davor erhält man größtenteils stimmige Publikumsreaktionen.

Die zahlreichen Kommentare zu den Highlights, die von Paul Breitner gesprochen werden, hören sich auch bei wiederholtem Spielen erfrischend motiviert an.

Man merkt, dass der ehemalige Profi-Fußballer offensichtlich Spaß an der ganzen Sache hatte. Der Sprecher, der wiederum die Einleitungen zu den Highlights spricht, hat gelegentlich mit einem "Nerv-Faktor" zu kämpfen.

Doch generell ist die Sprachausgabe sauber und professionell umgesetzt und ins Spiel eingebaut worden.

Pro