TechnoMage (PSX) - Test, Rollenspiel, PlayStation

TechnoMage (PSX)
10.05.2001, Jens Bischoff

Test: TechnoMage (PSX)

"Gothos, eine Welt voller Geheimnisse und fremder Wesen. Zwei Kulturen, die eine technisch begabt und erfinderisch, die andere ausgestattet mit dem Wissen um die Macht der Magie. Doch es gibt eine gemeinsame Bedrohung...". Mit diesen Worten versetzt Euch Sunflowers märchenhaftes Action-Adventure TechnoMage in ein Fantasy-Reich, dessen Schicksal von nun an in Euren Händen liegt - mehr dazu in unserem Test!

"Gothos, eine Welt voller Geheimnisse und fremder Wesen. Zwei Kulturen, die eine technisch begabt und erfinderisch, die andere ausgestattet mit dem Wissen um die Macht der Magie. Doch es gibt eine gemeinsame Bedrohung...”. Mit diesen Worten versetzt Euch Sunflowers märchenhaftes Action-Adventure TechnoMage in ein Fantasy-Reich, dessen Schicksal von nun an in Euren Händen liegt.

In der Rolle Melvins, in dessen Körper sowohl das Blut der magiebegabten Dreamer als auch das der technisch versierten Steamer fließt, habt Ihr es anfangs jedoch nicht leicht. Denn Dreamer und Steamer haben nicht viel füreinander übrig und Mischehen zwischen beiden Völkern sind absolut tabu. An dieses Tabu hatten sich Melvins Eltern allerdings nicht gehalten und so fristet Melvin von Geburt an ein Dasein als Außenseiter.

Story

Als eines Tages ein Erdbeben die Fantasy-Welt Gothos erschüttert und angriffslustige Monstermassen aus der Tiefe des Erdreichs das ganze Land in Angst und Schrecken versetzen, ist der Schuldige natürlich schnell gefunden. Doch bevor Euch der Hohe Rat Dreamertowns, wo Melvin seit jeher mit seiner Mutter lebt, verurteilen kann, macht Ihr Euch in einer Nacht- und Nebelaktion aus dem Staub, um im benachbarten Steamertown nach Eurem Vater zu suchen - ohne zu ahnen, dass Euch noch ein viel größeres Abenteuer bevorsteht, denn Ihr seid der TechnoMage!

Gesteuert wird Melvin wahlweise digital oder analog, was in der Praxis jedoch kaum einen Unterschied macht, da die Fortbewegungsgeschwindigkeit stets dieselbe ist. Ansonsten kann Melvin per Knopfdruck Springen, Zaubern, Objekte benutzen und verschiedene Aktionen ausführen, wobei die häufigste Aktion wohl das Kämpfen ist. Kämpfe laufen dabei, wie alles andere auch, in Echtzeit ab. Je nach ausgerüsteter Waffe plättet Ihr Ratten, Geister, Spinnen oder Kobolde in bester Diablo-Manier mit Dolch, Kriegshammer oder Pfeil und Bogen. Als Halb-Dreamer stehen Melvin zudem diverse Angriffszauber wie Feuerbälle, Gifttornados oder Meteoritenhagel zur Verfügung.

Gameplay:

Das Gameplay gestaltet sich erfreulich unkompliziert und direkt, auch wenn die Kollisionsabfrage nicht wirklich überzeugen kann und gerade zu Beginn den Schwierigkeitsgrad unnötig in die Höhe schnellen lässt. Vor allem bei Sprungpassagen kann einen dieser Umstand schier zur Weißglut treiben, woran teils aber auch die trotz manueller Justierbarkeit unübersichtliche Iso-Perspektive schuld ist. Glücklicherweise sorgen in solchen Situationen jedoch meist aktivierbare Rücksetzpunkte dafür, dass der Frust sich in Grenzen hält und abgespeichert werden darf auch zu jeder Zeit.

Neben Kämpfen und Sprungeinlagen bietet TechnoMage auch mehr oder weniger anspruchsvolle Schlüssel-, Schalter- und Schieberätsel. Für die nötige Vielfalt sorgen unter anderem ausrüstbare Spezial-Items wie Bomben, Rennschuhe oder Wurfhaken, die oft gerade dann helfen, wenn man meint, mit normalen Mitteln nicht mehr weiter zu kommen. Zudem darf man sich sogar an ein paar Mini-Games wie einem Käferrennen versuchen.

Durch das Besiegen von Gegnern oder Bewältigen bestimmter Aufgaben, die man von den Bewohnern Gothos erhält, gewinnt Melvin auch an Erfahrung. Hat man genug Erfahrungspunkte gesammelt, wird man RPG-like mit einem Level-Up belohnt und kann seine Charakterwerte mit frei verteilbaren Bonuspunkten individuell verbessern. Beim Spielverlauf hat man hingegen keine Wahl, denn dieser gestaltet sich ziemlich linear und wenn man trotzdem mal nicht weiter weiß, hilft meist ein Blick ins Questlog oder ein Plausch mit den Einwohnern. Eine komfortable Auto-Map gibts obendrein - später sogar mit Mini-Radar und Kompass.

Grafisch ist TechnoMage trotz liebevoll designter Spielwelt leider alles andere als ein Hingucker. Selbst für PlayStation-Verhältnisse sind sowohl die frei rotierbaren Polygon-Landschaften als auch die nur zweidimensionalen und zudem dürftig animierten Figuren extrem pixelig. Dafür sind die Grafik-Sets der insgesamt acht überaus komplexen Spielabschnitte äußerst abwechslungsreich - doch was nützt das schönste Fantasy-Szenario, wenn mickrige Sprites und Texturen-Brei für eine optische Enttäuschung nach der anderen sorgen. Qualitativ über jeden Zweifel erhaben sind hingegen die vorgerenderten Zwischensequenzen, die nach jedem bewältigten Level-Abschnitt von der CD geschaufelt werden und anschließend über das Hauptmenü beliebig oft wiederholt werden können. Die eigentliche Spielgrafik wirkt dadurch allerdings nur noch unansehnlicher.

Grafik/Sound:

Akustisch gesehen braucht sich TechnoMage hingegen nicht zu verstecken: Sound-Effekte und Musikstücke weben einen Klangteppich, der durchwegs für dichte Atmosphäre und Spannung sorgt. Auch den Charakteren wird durch engagierte Synchronsprecher richtiggehend Leben eingehaucht. Nur leider wirken die Dialoge oft übertrieben kindlich, was sicher nicht jedermanns Sache sein dürfte.

Pro:

  • stimmige Story


  • unkompliziertes Gameplay


  • schöne Zwischensequenzen


  • abwechslungsreiche Levels


  • tolle Sound- und Musikuntermalung


  • Kontra:

  • teils unübersichtliche Perspektive


  • nervige Jump&Run-Elemente


  • dürftige Grafik


  • Vergleichbar mit:

    Alundra 2, Disneys Dinosaurier

    Fazit

    Trotz technischer Mankos -vor allem im grafischen Bereich- weiß TechnoMage zu gefallen: Das unkomplizierte, aber facettenreiche Gameplay spricht nicht nur Action-Adventure-Freunde an. Selbst Rollenspiel-Fans, die von rundenbasierten Zufallskämpfen die Nase voll haben und optisch keine allzu großen Ansprüche stellen, sollten TechnoMage eine Chance geben. Wer Spiele wie Alundra 2 oder Disneys Dinosaurier mag, ist auch bei Melvins Abenteuern goldrichtig. Angesichts der nicht nur bei haarigen Sprungeinlagen problematischen Iso-Perspektive, sollte man allerdings eine große Portion Geduld mitbringen, denn sonst könnte der Spielspaß schnell in Frust umschlagen.

    Wertung

    PlayStation