Killzone: Liberation - Test, Shooter, PSP

Killzone: Liberation
25.11.2006, Benjamin Schmädig

Test: Killzone: Liberation

Stillgestanden, Soldat! Sie sind das also, der vor zwei Monaten die Hauptstadt zurück erobert hat. Und sie sind in einem Stück zurückgekehrt? Respekt! Aber fangen sie gar nicht erst an, ihre Sachen zu packen. Da draußen sind noch jede Menge Helghast und sie werden mir den Kopf der Bodentruppen, einen gewissen General Metrac, auf dem Tablett servieren. Luger und Hakha bleiben hier. Schnappen sie sich Valasquez und halten sie sich bereit!

Rühren! Templar, Sie wissen worum es geht: Metrac rückt in den Süden vor, unsere Basen können seinem Ansturm kaum standhalten. In diesen Minuten liegt Rayhoven unter schwerem Beschuss. Wir wissen nicht, ob der Feind Kenntnis von den dort stattfindenden Krisengesprächen hat, aber die daran beteiligten Wissenschaftler und ISA-Mitglieder müssen um jeden Preis in Sicherheit gebracht werden! Wenn unsere Leute dem General in die Hände fallen, dann Gnade ihnen Gott: Metrac ist ein Sadist. Sein Verhör überlebt nicht mal ein erprobter Agent - ich weiß, wovon ich rede. Rico Valasquez ist übrigens schon vor Ort im Einsatz. Stoßen sie zu ihm vor und führen sie den Auftrag zu Ende!

Vecta, ISA-Hauptquartier, Besprechungsraum.

K:L minus vier Stunden.

Luger und Hakha können sie diesmal nicht

Templar, von hier aus werden sie sich zu ihrem Kameraden Rico vorarbeiten. Aber wenn sie nicht aus der Deckung heraus schießen, machen die Helghast kurzen Prozess mit ihnen!
begleiten. Luger füttert sie von hier aus mit unseren Informationen und wenn sie wollen, frischen wir ihre Kenntnisse über Waffen, Vorgehen, Fahrzeuge und Geschütztürme mit kurzen Nachrichten auf - sie müssen nur noch festlegen, ob ihnen Deutsch, Englisch, Polnisch, Spanisch oder was weiß ich am liebsten ist. Damit frischen sie ihr Training direkt im Einsatz auf. Es geht ja nicht nur ums Ballern. Einfach draufhalten und Abdrücken? Vergessen sie's! Dort, wo sie hingehen, kommen sie damit nicht weit. Mein Gott, Templar, was stehen sie wie angewurzelt da rum. Folgen sie mir, ich zeig's ihnen!

Jetzt kommen sie schon, ich beiße nicht. Sehen sie den Gefreiten dort hinten? Er bereitet sich auf seinen Einsatz vor. Sehen sie, wie er von Deckung zu Deckung läuft? Wie er nur zum Schießen auftaucht? Genau darum geht's: Auf offenem Feld haben sie keine Chance. Halten sie die Helghast mit kurzen Feuerstößen auf Distanz oder werfen sie eine Granate. Wenn der Feind am Boden liegt oder die Waffe lädt, können sie seine Position stürmen, aber halten sie die Augen nach Verstärkung offen. Der Gegner rückt für gewöhnlich aus allen Richtungen und meist in Zweiertrupps vor. Kommt ihnen einer davon zu nahe, schlagen sie ihn einfach nieder. Passen sie aber verdammt noch mal auf, dass sie zuerst zuschlagen; wenn sie am Boden liegen, sind sie ein wehrloses Ziel.

Vecta, ISA-Hauptquartier, Truppenübungsplatz.

K:L minus drei Stunden, fünfzig Minuten.

Grundsätzlich ist das schon alles, was sie tun werden. Aber glauben sie mir: Sie müssen ständig auf Trab sein und sich der Situation anpassen. Oh, und bitte schießen sie nicht auf ihren Kameraden. Valasquez ist ein Heißsporn - der verpasst ihnen glatt einen neuen Kiefer, wenn sie verstehen, was ich meine. Allerdings hat er seine eigenen Prioritäten, deshalb sind sie die meiste Zeit ohne ihn unterwegs. Da! Haben sie das gesehen? Der Gefreite ist hinter die nächste Deckung gesprungen. Machen sie's genauso: Eine Rolle bringt sie aus einer gefährlichen

Lassen sie sich nicht von den eindrucksvollen Konstruktionen ablenken: Stoppen sie Metracs militärischen Vorstoß!
Position schnell in Sicherheit.

Was macht er denn jetzt? Der zertrümmert ja Holzkisten! Wie bitte? Himmel, sie haben Recht; da sind ja Erste Hilfe-Pakete und Munition drin. Und diese Vektan-Koffer, richtig. Für das Geld gibt es verbesserte Waffen. Welche? MG, Schrotflinte, Scharfschützengewehr - die üblichen Verdächtigen. Aber wissen sie was: Mir gefällt diese Armbrust. Verschießt Sprengstoff, der zwei Sekunden am Ziel haftet und dann: Rumms! Ist sehr unkonventionell. Also sagen sie's nicht weiter, Captain.

Wenn sie wollen, können sie zwischen den Einsätzen übrigens hierher zurückkommen und trainieren. Es gibt Medaillen für erfolgreiche Ziel- und Gefechtsübungen. Wenn sie gut sind, lernen sie ein paar neue Sachen, z.B. wie sie schneller C4 zum Sprengen von Türen oder Blockaden anbringen und wie sie mehr Granaten tragen können. Also nutzen sie das Training. Selbst der beste Soldat bekommt mit dieser Mission alle Hände voll zu tun. Aber keine Angst, der Auftrag ist machbar.  Solange sie erst denken und dann schießen, haben sie eine Chance. Na gut, Templar, ich denke, wir haben genug gesehen. Folgen sie mir!                 

Sehen sie diese Karten? Das ist das Zielgebiet. Sie arbeiten sich durch 16 Zonen in vier Gebieten bis zu Metrac durch. Das geht zwar schnell, aber seien sie gewarnt: Es wird kein Spaziergang! Gewehrkugeln werden ihnen um die Ohren pfeifen, Explosionen den Boden aufreißen, Luftschiffe über ihren Kopf donnern, schwere Kettenpanzer den Beton erschüttern. Lassen sie sich nicht davon aufhalten. Und sehen sie sich nicht an Wrackteilen, aufwendiger Architektur oder Felsklippen satt, wenn sie mit dem Jetpack über Abgründe fliegen. Merkwürdig über den Boden rutschende Leichen haben sie ebenso wenig zu interessieren. Das gilt auch für Kisten, die am Anfang einer Zone auftauchen, obwohl sie das Gebiet im letzten Abschnitt erst gesäubert haben. Konzentrieren sie sich auf die Mission, wir sind nicht bei den Pfadfindern!

Vecta, ISA-Hauptquartier, Büro des Kommandanten.

K:L minus drei Stunden, zehn Minuten.

Apropos: Halten sie unbedingt die Augen offen. Der Weg ist zwar klar markiert, aber manchmal gibt es Abkürzungen

Sie haben das Kommando über Valasquez: Lassen sie ihn entweder angreifen oder in Deckung gehen. 
oder alternative Routen. Der schnellste Weg ist nicht immer der beste, auch wenn die Helghast einige Pfade mit Sprengstoff vermint haben. Und Himmel, halten sie bloß nach Wandminen Ausschau! Den Laserstrahl können sie meterweit sehen, also entschärfen sie die Dinger, bevor sie im Feuergefecht durch den Strahl rennen. Sorgen sie lieber dafür, dass sie die Helghast in ihre eigene Falle drängen. Oder jagen sie meinetwegen mit Sprengstoff gefüllte Fässer in die Luft, das hat denselben Effekt. Nur stellen sie sich bitte nicht selbst neben ein Fass, wenn der Feind gerade ihre Position stürmt. Himmel, wir haben etliche gute Männer dadurch verloren. Die Helghast sind verdammte Mistkerle, aber leider nicht blöd. Zum Glück gibt es nur wenig Truppentypen, so dass sie deren Taktik schnell durchschauen werden.

Noch ein Tipp zum Jetpack: Hören sie, ich habe mir sagen lassen, dass unsere Ingeneure die Technik wohl noch nicht ganz im Griff haben. Soweit ich weiß, kann es passieren, dass sie die Düsen zünden, wenn sie eine Mine entschärfen oder C4 legen wollen. Geben sie Acht auf das was sie tun, Templar, dann sollte das kein Problem sein. Das gilt auch für Panzer und Luftkissenboote. Mit denen können sie zwar viel austeilen und noch mehr einstecken, aber wenn so eine Kiste hochgeht... Ich habe es erlebt - glauben sie mir: Das wollen sie um jeden Preis vermeiden. Und geben sie auch auf Valasquez Acht - er hat keine medizinische Ausrüstung dabei. Sollte er verwundet werden, müssen sie Erste Hilfe leisten, sonst erkläre ich die Mission für gescheitert! Wir können uns keine Verluste leisten; wenn es einer von ihnen nicht schafft, gewinnt Metrac unsere südlichen Stellungen.

Wie gesagt, Rico wird sie einige Kilometer weit begleiten. Er kommt gut alleine klar, das wissen sie ja aus ihrem letzten gemeinsamen Einsatz. Trotzdem übergebe ich ihnen das Kommando - Valasquez weiß Bescheid. Wenn sie wollen, dass er in Deckung geht, den Feind angreift oder eine Sprengladung legt, geben sie ihm den Befehl. Und jetzt folgen sie mir. Wir müssen uns beeilen, aber ich will ihnen vor ihrem Abflug noch was zeigen.

Ich habe ihnen ja bereits gesagt, dass sie zwischen 

Bleiben sie so lange im Panzer wie es geht: Damit tragen sie nämlich erst richtig dick auf, wenn sie verstehen, was ich meine!
ihren Einsätzen auf dem Übungsplatz trainieren können. Was sie allerdings nicht wissen, steckt hinter dieser Tür: Wenn sie vor dem Gerät dort drin Platz nehmen, können sie mit bis zu fünf Kameraden an ähnlichen Geräten den Ernstfall üben. Mit Ernstfall meinen wir, dass jeder auf sich allein gestellt ist oder dass sie Teams bilden und dann das feindliche Lager stürmen oder die Flagge des Gegners entwenden. Ich empfehle Letzteres. Fördert den Teamgeist, sie wissen schon.

Vecta, ISA-Hauptquartier, Büro für kontaktfreie Kriegsführung.

K:L minus zwei Stunden, vierzig Minuten.


Captain Templar, was sie jetzt erfahren wird diesen Raum nicht verlassen, haben sie mich verstanden? Kommen sie!

Ich weiß, das klingt wie Kinderspielzeug, aber es schärft Reflexe und Treffsicherheit. Die Geräte funktionieren aber nur, wenn die Kameraden in der Nähe sind. Die Experten konnten die Software noch nicht ins planetare Netzwerk einspeisen. Ach, wussten sie eigentlich, dass wir ihren Einsatzfortschritt aufzeichnen? Jedenfalls können sie sämtliche Zonen, die sie schon gesäubert haben, zu zweit wiederholen - auf die gleiche Art und Weise wie mit der Ernstfall-Simulation. Und wenn sie selbst davon genug haben, wollen die Experten brandneues Material zur Verfügung stellen. Darauf warten wir aber noch. Und jetzt Bewegung, Soldat! Es geht los.         

Fazit

Vecta, ISA-Hauptquartier, Landeplatz.

Also gut Soldat, es ist soweit. Das hier wird kein Kinderspiel. Schalten sie ihren Kopf ein. Über zielloses Draufhalten lachen die Helghast nur! Tasten sie sich von einer Deckung zur nächsten vor, nutzen sie ihre Granaten und die richtigen Waffen. Und wenn sie Valasquez gut führen, werden sie für seine Unterstützung dankbar sein. Falls sie die Herausforderung lieben, dürfen sie sich auf einen anspruchsvollen Einsatz freuen. Allerdings auch einen sehr kurzen und auf Dauer wohl etwas eintönigen. Melden sie sich deshalb regelmäßig im Gefechtssimulator und zum Training. Da verbessern sie gleich noch ihre Fähigkeiten. Himmel, Templar, sie wissen doch, worum es geht! Kneifen sie die Arschbacken zusammen und genießen sie ihren Trip in den Süden von Vecta. Erfreuen sie sich an der großartigen Landschaft, wenn sie ihre Wunden verbinden. Und jetzt los, ihr Hubschrauber wartet schon!

K:L minus Weg zum Softwarehändler.

Pro

  • dichte Atmosphäre
  • taktisch anspruchsvolle Kämpfe
  • Befehle an Rico
  • intelligente Gegner
  • abwechslungsreiche Aufträge
  • teilweise verschiedene Wege
  • WiFi-Koop in erledigten Missionen
  • vier Mehrspieler-Varianten
  • knackige Sounds
  • tolle Sprachausgabe
  • packender Soundtrack

Kontra

  • seltsame Ragdoll-„Totentänze“
  • zerstörte Kisten zu Levelbeginn wieder da
  • ungünstige Jetpack-Steuerung
  • sehr kurzes Hauptspiel
  • keine nennenswerte Story
  • wenig Gegnertypen
  • auf Dauer stets gleicher Ablauf

Wertung

PSP

3rd-Person-Action statt Egoshooter: Liberation ist spannend, fordernd und sieht klasse aus!