World of WarCraft: The Burning Crusade - Test, Rollenspiel, PC

World of WarCraft: The Burning Crusade
23.01.2007, Marcel Kleffmann

Test: World of WarCraft: The Burning Crusade

Fast zwei Jahre nach der Veröffentlichung von World of WarCraft bringt Blizzard nach etlichen Content-Patches das erste große Add-On The Burning Crusade. Viele WoW-Spieler trachten schon seit Wochen nach neuem Spielstoff, was bereits so weit ging, dass Anfang Januar kaum noch Leute für Schlachtzüge zu begeistern waren. Alles und jeder wartete auf den brennenden Kreuzzug. Hat sich das Warten gelohnt?

Tausende von PC-Spielern warteten tief in der Nacht auf den Anbruch des 16. Januars. Pünktlich um Mitternacht öffneten in ganz Europa und den USA diverse Fachgeschäfte nur für World of WarCraft - The Burning Crusade (News: Mitternachtsverkauf). Dieser Ansturm setzte sich im Spiel fort. Kaum wurde das Dunkle Portal geöffnet, begaben sich fast alle Helden aus Azeroth in die Scherbenwelt - die Heimat der Orcs und die Unterkunftsstätte der Draenei war, bevor die Brennende Legion die Grünhäute versklavte. Auf der anderen Seite angekommen, wird man als Spieler erstmal von den Größendimensionen erschlagen. Und das nicht nur, weil das Dunkle Portal auf der Gegenseite ein riesiges Prunkbauwerk ist, sondern weil wenige Stufen weiter unten Horde und Allianz gemeinsam gegen angreifende Dämonen und die bekannten grün

Geöffnet wurde das Dunkle Portal übrigens von Lord Kazzak, der nach mehreren Jahren Asyl in "der faulenden Narbe" (in den verwüsteten Landen) einen Weg zurück in die Scherbenwelt fand - schließlich wurde der Dimensionsriss zwischen den beiden Welten nie völlig geschlossen. Danach folgte eine kurze und nicht so schlagkräftige Invasion von Azeroth und der Hauptstädtebesuch von Lord Kruul, der in der deutschen Version fälschlicherweise Lord Kazzak hieß (Patch 2.0.3).
glimmenden Steinwesen kämpfen. Ein Schauspiel, das die Welt bedroht und zugleich lebendig erscheinen lässt. Begutachtet wird das Treiben von einem gewaltigen Schreckenslord an den Stufen des Schicksals. Das Abenteuer kann beginnen&

Exodus aus Azeroth

Geleitet durch Quests, welche die derzeitige Lage am Portal beschreiben, führt der Weg in die Ehrenfeste oder nach Thrallmar - je nach Fraktion - und es beginnt der Quest-Alltag. Aber warum befinden sich überhaupt Städte in der zerstörten Welt? Seit der Schließung des Dunklen Portals in WarCraft II - Beyond the Dark Portal blieben viele namhafte Gestalten im Outland zurück, um heldenhaft das Dimensionstor hinter sich zu schließen. In den vergangenen zwanzig Jahren bauten diese Überlebenden, seien es Zwerge, Trolle, Menschen, Blutelfen, Orcs oder Draenei, überall Siedlungen auf. Deswegen trefft ihr allerlei vertraute Gesichter wie Kurdran Wildhammer in der Zwergenfeste im Schattenmondtal, vor der ebenfalls ein Kampf gegen aus dem Himmel herabstürzende Höllenbestien tobt.

Wieso ist Draenor jetzt die Scherbenwelt? Die vermeintliche Schließung des Portals und der Versuch von Ner'zhul weitere Übergänge in andere Welten zu öffnen, endete letztendlich in einem Kataklysmus, der die aus WarCraft II - Beyond the Dark Portal bekannte Welt im zerstörerischen Sinne veränderte. Trotzdem sind die alten Karten und Sehenswürdigkeiten aus den Strategiespielen liebevoll in die persistente Online-Rollenspielwelt eingefügt worden: In der vor Kluften, Tälern und zersprengten Inseln strotzenden Höllenfeuerhalbinsel sind noch immer Verteidigungsanlagen von Horde und Allianz gegeneinander aufgerichtet, während in der Mitte die Höllenfeuer-Zitadelle mit geifernden Höllenorcs wartet, inklusive Magtheridon (ebenfalls bekannt aus WarCraft III), der von Illidan den Höllenorcs überlassen wurde. Gleichermaßen findet ihr in dem ersten Gebiet haufenweise Dämonen, Portalgeneratoren und kreative Schöpfungen der brennenden Feinde, die sich in fast jeder Region niedergelassen haben und mysteriöse "Konstruktionslager" hochziehen.

Phantasievolle Welt

Die Respawn-Rate der Gegner in einem Gebiet ist auf die Anzahl der sich dort befindenden Leute dynamisch angepasst. Sind also viele Spieler in diesem Gebiet unterwegs und erledigen Gegner, erscheinen die Feinde viel schneller wieder - was das Abschließen der Quests erleichtert.
In den blau schimmernden Zangarmarschen, einer Sumpfregion mit gigantischen Pilzen, findet ihr massenhaft Naga unter der Führung von Lady Vashj, während im Schergrat dicke Oger herumlaufen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Drachen auf gigantischen Stachelspitzen aufzuspießen, worüber Oberoger Gruul wacht. Malerisch und nicht so stark zerschmettert wie die Höllenfeuerhalbinsel zeigt sich Nagrand. Hier ergießen sich Wasserfälle von fliegenden Inseln in das von tiefen Tälern durchzogene Grasland - Nagrand ist der unberührteste Teil. Imposant ist Auchindoun in der Knochenwüste der Wälder von Terokkar. In dem gigantischen kuppelförmigen Gebäude wurde vor langer Zeit eine Beschwörung durchgeführt, die in einer gigantischen Explosion endete, deren Auswirkungen eine weitläufige Einöde und viele schief stehende Bäume sind. Nordwestlich von dem Schauplatz der Katastrophe liegt die neutrale Stadt Shattrath. Hier findet ihr Lehrer für alle Berufe und ein neues Rufkonzept. Dort residieren zwei verfeindete Parteien (Aldor und Seher), die verschiedene Gegenstände und Tools für Spieler mit entsprechendem Ruf bereithalten. Allerdings müsst ihr euch für eine der Parteien entscheiden: Aldor oder Seher.       

Das Schattenmondtal und Nethersturm sind Gebiete für High-Level-Spieler ab Stufe 67. Das schattige Mondtal ist in eine bedrohliche grünschwarze Atmosphäre gehüllt und an jeder Ecke findet ihr garstige Dämonen, Naga, marodierende Elementarwesen oder Verbündete von Illidan, der im bisher nicht zugänglich Schwarzen Tempel residiert. Nethersturm ist

Im Nethersturm trefft ihr auf Energiewesen und erblickt gigantische Biokuppeln.

Sci-Fi und Fantasy

das Heimatgebiet der Area 52 Goblins von B.U.M.M. Sie haben in der zerschlagenen violetten Inselwelt mehrere mit Grünzeug gefüllte Biokuppeln errichtet und abseits der grünhäutigen Erfinder verfolgen zwielichtige Blutelfen ihr eigenes Ziel, süchtig geworden von den Manaquellen im Nethersturm, unter der Führung des für verrückt erklärten Prinz Kael'thas Sunstrider - dem Endboss in der Festung der Stürme, die nur für Spieler mit Flugreittieren zugänglich ist. Apropos "flying mounts": Diese kostspieligen und leicht zu steuernden Tierchen (dank viel Gold als Questbelohnung nicht allzu schwer zu bekommen) sind schlichtweg großartig und wecken den Erkundungsdrang, schließlich bergen so manche Regionen geheime Orte, die man zu Fuß nicht erreicht. In der alten Welt können die Flieger nicht verwendet werden.

Trotz leichter Science-Fiction-Anleihen im Bereich Nethersturm und bei den Draenei fügen sich die neuen Regionen nahtlos in die Fantasy-Welt ein und lassen den Entwicklern zugleich mehr Kreativität wie man bei den Manaschmieden, Biokuppeln und den in Stofffetzen gewickelten Energiewesen des Konsortiums sieht. Insbesondere die Größe der neuen Areale ist beachtlich. Die Höllenfeuerhalbinsel ist ungefähr so groß wie die östlichen und westlichen Pestländer zusammen und die Zangarmarschen sowie der Schergrat weisen ähnliche Verhältnisse auf. Kein Wunder, dass es in den meisten Regionen mehrere Flugpunkte gibt.

Überall erwarten euch Hunderte von Aufgaben und diese Anzahl ist keineswegs untertrieben. Allein auf der Höllenfeuerhalbinsel lassen sich über 50 Quests annehmen, was euch eine Wahl zwischen den Missionen erlaubt. Wollt ihr kein "Blut von Höllenebern" sammeln, dann lasst die Aufgabe links liegen und erledigt stattdessen andere Dinge. Diese Riesenauswahl an Quests zieht sich durch alle Gebiete. In der Beta wurde sogar berichtet,

Special: Level-Fortschritt, Crafting, Ersteindruck

Quest-Alltag

Generell hat Blizzard die Güteklasse der Quests gesteigert. Alle Aufgaben, egal wo ihr sie annehmt, sind in eigene, teils aufeinander aufbauende Geschichten gehüllt, die euch über den Background oder aktuelle Geschehnisse informieren oder manchmal mit humoristischen Einlagen erfreuen (z.B. "Gassi gehen" oder "Flinte ist nichts für echte Schurken"). Gleichermaßen wurde die Anzahl der Sammelquests reduziert, die in Gruppen furchtbar nervten. Ansonsten müsst ihr oftmals Gegner erledigen, spezielle Gegenstände auf Feinde anwenden, vermisste Personen suchen, Objekte entdecken oder zerstören (Klingenwerfer, Portale, Gebäude) sowie FedEx-Dienste ausführen. Zur Abwechslung führt euch dann ein Leerwandler von Khadgar durch Shattrath und erklärt euch vor Ort den Feldzug gegen die Brennende Legion sowie den Grund für die Streitigkeiten zwischen den Fraktionen in der Stadt. Wurde die Backgroundstory in Azeroth hauptsächlich durch zu lesende Bücher vermittelt, schafft es das Add-On

Videos zu The Burning Crusade

Special: Karten von der Scherbenwelt
dass die Aufgabenstellungen aus vier oder fünf Regionen locker ausgereicht haben um auf Level 70 zu kommen.

Download: Patch 2.0.3die Storyelemente stärker in Quests und die Spielwelt einzubauen, was aufgrund der persistenten Welt gewissen Beschränkungen unterliegt. Umso beeindruckender ist es, dass ihr zwischendurch Stürme an Kristallen heraufbeschwören könnt oder Einrichtungen in Flammen setzt. So bekommt der Spieler den Eindruck, dass seine Taten die Welt verändern, obwohl diese Elemente nach einiger Zeit zurückgesetzt werden, da andere Spieler ebenfalls die Aufgabe zu lösen haben. Wo Licht ist, ist bekannterweise Schatten und daher gibt es neben rundum gelungenen Aufgaben auch Einsätze, die eher eine Geduldsprobe (z.B. die Sammelquests) oder zu einfach bzw. belanglos sind.

Video: BlizzCon Preview (Laufzeit: 4:55 Min.)

Video: E3-Trailer (Laufzeit: 2:50 Min.)

Video: Schauplätze (Laufzeit: 3:05 Min.)

Video: Flying Mount (Laufzeit: 4:01 min)

Video: Charaktererstellung (Laufzeit: 5:02 Min)

Video: Gameplay 1 (Laufzeit: 6:51 Min.)

Video: Gameplay 2 (Laufzeit: 5:11 Min.)

Video: Gameplay 3 (Laufzeit: 3:19 Min.)

Video: Intro (Laufzeit: 2:47 Min.)

Video: Start-Trailer (Laufzeit: 1:10 Min.)

Download: Intro-Video (44,5 MB)

Download: Flying Mount (Hi-Res) (43,2 MB)

Absolute Granaten sind die Bombing-Quests: Auf dem Rücken eines automatisch fliegenden Greifen werft ihr Bomben auf Portale oder dämonische Truppenmassen, was erstaunlich viel Spaß versprüht und deswegen kann man die Aufgabe mehrere Male wiederholen. In Nagrand dürft ihr dieses Bombardement als Spieler-gegen-Spieler-Aspekt einsetzen und die Wächter der Stadt Halaa wegbomben. Apropos

Fünf Zauberer führen ein Beschwörungsritual rund um "Keli'dan der Zerstörer" im Blutkessel durch. Unterhalb des Gitters im Boden kann man übrigens den Boss Magtheridon sehen.
PvP: Dank Open-PvP in vier der sieben Regionen wird der Aspekt "Horde vs. Allianz" gestärkt und selbst auf PvE-Servern schwanken die Besitzverhältnisse der Türme häufig. Zu den drei bekannten Schlachtfeldern gesellt sich das "Auge des Sturms", was sich als durchaus spaßige und sehr dynamische Mischung aus Arathibecken (Kartenpunkte erobern) und Kriegshymnenschlucht (Capture the Flag) entpuppt - koordiniertes Verteidigen und Angreifen ist erforderlich. Zusätzlich werden die Arenen eingeführt, die man seit Patch 2.0 antesten kann. In bewusst klein gehaltenen Teams (2 vs. 2, 3 vs. 3 und 5 vs. 5) treten PvP-Enthusiasten gegeneinander an. Die Vorteile liegen auf der Hand: Kürzere Warteschlangen, schnellere Schlachten und verbesserter Fokus auf Interaktion der einzelnen Klassen und Fähigkeiten im Teamplay. Die Ausrüstungsqualität der Gladiatoren spielt weiterhin eine Rolle, trotzdem kommt es im Endeffekt auf die Fertigkeiten des Spielers an. Am Ende eines Arenamatches wird das Team bewertet (inklusive Rangliste) und mit Punkten ausgezeichnet, für die man sich mit schicken Belohnungen eindecken kann. Wie sich die Arena-Schlachten im Endeffekt präsentieren wird sich erst im Endgame zeigen, da die Duelle erst ab Level 70 sinnvoll sind.

Wie bei World of WarCraft liegt der zentrale Motivationsfaktor in der ständigen Verbesserung des Helden und seiner Ausrüstung, neben dem Entdeckungsdrang und den Willen die Endgame-Herausforderungen zu meistern. Waren im Hauptprogramm 20 oder gar 40 Spieler notwendig um an gutes Equipment zu kommen, lassen sich vergleichbare



World of Itemcraft

Der Start von The Burning Crusade ist Blizzard gut geglückt. Serverausfallzeiten oder Abstürze hielten sich weitestgehend in Grenzen. Lediglich über Lags auf völlig überlaufenen Regionen konnte man sich beschweren, aber dafür gibt es ja ausreichende Alternativen wie die Instanzen oder andere Gebiete. Im allgemeinen Vergleich zu anderen Online-Rollenspielen sind die World of WarCraft-Realms erstaunlich stabil, nur von verhältnismäßig kurzer Downtime betroffen und einen Rollback oder Ausfallzeit von mehreren Tagen gab es noch nie. Lobend ist ebenfalls der GameMaster-Support zu erwähnen, der in recht schneller Zeit reagiert (halbe Stunde bis zwei Stunden). Diese Spanne ist kurz im Gegensatz zu anderen MMORPGs, bei denen man durchaus ein oder zwei Tage auf eine Antwort einplanen kann.Gegenstände bereits auf der Höllenfeuerhalbinsel erbeuten, was Gelegenheitsspieler freuen wird. Grüne Gegenstände mit "Ausdauer +30", "Intelligenz +20" oder "Beweglichkeit +25" sind keine Seltenheit und heben das Ausrüstungslevel der Gelegenheitsspieler rasant an, so dass sie auf die Herausforderungen in The Burning Crusade gefasst sind, denn alle Standard-Gegner verfügen über mehr Spezialfähigkeiten und Schadenspotential. Da alle Dungeons ebenfalls kürzer und würziger geworden sind, sollten mehr Casual Gamer in den Instanzen glücklich werden. So dauern die ersten Abstecher in die Höllenfeuerzitadelle oder den Echsenkessels rund eine Stunde, bei drei bis vier Bosskämpfen, die recht herausfordernd sind - zumindest für Spieler, die nicht allzu häufig an Schlachtzügen teilgenommen haben. Lobend zu erwähnen sind die bemüht kreativen Bosskämpfe, selbst in den 5er-Instanzen, die alle Spieler in der Gruppe fordern und nicht nur Tank oder Heiler. Oftmals müsst ihr mit Positionswechseln, speziellen Tank-Positionen, Selbstheilung oder Kontrolle der Adds (weitere Gegner neben dem Boss) arbeiten, um die Herausforderung zu schaffen.

Serverstabilität, Lags und DCs

Im farbenfrohen Tiefensumpf (Echsenkessel) trefft ihr auf Riesen, Netherrochen, Insekten und insgesamt vier Boss-Gegner.
Sogar raidaktive Spieler bekommen während des Level-Prozederes rasant an neue Gegenstände (grün oder blau), die streckenweise besser als die Schlachtzug-Epics sind. Die schmerzhafte Entwertung der "alten Items" (Special: Items) hat nichtsdestotrotz einen Vorteil und bringt alle Spieler bis Stufe 70 auf eine annährend gleiche Ebene, jedenfalls vom Equipment her, bis der Endgame-Content in Bezug auf epische Ausrüstung bei den Schlachtzuginstanzen, Arenamatches oder beim Crafting greift. Apropos Crafting: Die herstellenden Berufe wie Schneider, Lederer, Ingenieur, Alchemist oder Schmied haben enorm gute (auch epische) Rezepte bekommen, die es mit den Raid-Belohnungen aufnehmen können, wobei die Anzahl der Reagenzien langwierig zu beschaffen ist (Special: Crafting).

In Azeroth waren die Dungeons ein Highlight und in The Burning Crusade baut Blizzard das System konsequent aus. Insgesamt gibt es 15 neue Herausforderungen für 5 Spieler, eine große epische 10-Spieler-Instanz sowie fünf bisher implementierte Schlachtzugherausforderungen für maximal 25 Spieler. Die Beschränkung auf 25 Spieler ist sowieso eine

In den Sklavenunterkünften (Echsenkessel) rufen Naga-Sklaventreiber beim Kampf mehrere Zwangsarbeiter zu Hilfe. Haut ihr dann lediglich den Sklaventreiber um, laufen die Zwangsarbeiter am Ende des Kampfes in die Freiheit.
hervorragende Idee, da sich die Raids leichter koordinieren und organisieren lassen. Ebenso gesteigert wurde die Anzahl der kurzen 25er-Raids. So sind Gruul's Unterschupf und Magtheroidons Hort flotte Herausforderungen wie Onyxia, während sich Hardcore-Raider ebenso auf lange Einsätze freuen dürfen.

Höhepunkt: Instanzen

Viele der Fünfer-Instanzen sollen die Spieler beim Leveln unterstützen und mit guter Ausrüstung eindecken. Ab Stufe 70 gibt es außerdem die Möglichkeit dieselben Dungeons auf dem heroischen Schwierigkeitsgrad anzugehen. Hierbei werden sowohl die normalen - liebevoll genannten - Trashmobs sowie die Bossgegner stärker, die zudem über weitere Fähigkeiten verfügen und die Herausforderung auf Raidniveau heben - mit entsprechenden Belohnungen. Hinzu kommt, dass viele der kleinen Instanzen vom Design her extrem schön an die Thematik angepasst wurden, egal ob es der Blutkessel in der Höllenfeuerzitadelle oder der Tiefensumpf im Echsenkessel ist. Erwähnenswert ist ebenfalls der Turm von Karazhan, in dem sich zehn Spieler auf lange Bosskämpfe und epische Items freuen können sowie die Höhlen der Zeit, in denen ihr Ereignisse aus der Geschichte von WarCraft nachspielen könnt. Egal ob Anhänger von Allianz oder Horde, müsst ihr dem Obermagier Medivh beim Öffnen des Dunklen Portals assistieren (nicht ganz so spannend, wegen ständiger Abwehr von Gegnern) oder Thrall beim Ausbruch aus Burg Durnholde beschützen (lang gezogene Begleitquest). Last but not least dürft ihr mit 25 Mitstreitern den Endkampf von WarCraft 3 beim Mount Hyjal gegen Archimonde miterleben, was wohl eine der schwersten Begegnungen sein dürfte.

Die Blutelfen-Hauptstadt Silbermond erstrahlt in knallbunten Farben, garniert mit aufwändigen Gebäudekonstruktionen.
Blutelfen und Draenei

Abseits der Scherbenwelt, feiern zwei Völker ihren Einstand in "die alte Welt". Die Draenei verstärken die Allianz und die Blutelfen schlagen sich mit einem Zweckbündig auf die Seite der Horde, obwohl die eitlen Blutelfen nur ihre eigenen Vorteile im Sinn haben - wie man in den ersten Quests in ihrem farbenfrohen Startgebiet erfährt. Ihre unstillbare Affinität zur Magie hat die Umwelt verändert und so seht ihr überall schwebende Kristalle und hell orange leuchtende Bäume. Ihr gesamtes Gebiet wirkt wie in einen permanenten magischen Frühling versetzt, kombiniert mit majestätischen und reichlich verschnörkelten Verzierungen versehenen Gebäuden. Das Zentrum der Blutelfen-Macht ist ihre Hauptstadt Silbermond, deren Westteil von Arthas Armee in WarCraft III dem Erdboden gleichgemacht wurde. Diese Schneise der Verderbnis durchzieht beide Startgebiete wie eine Narbe bis hin zu einer Untoten-Stadt auf der Rückseite von Stratholme. Nach Abschluss der zwei Gebiete verlasst ihr Quel'Thalas, was dank unzähliger und teilweise ziemlich kreativer Quests schnell von Statten geht und stuft euren Charaktere in bekannten Gefilden weiter auf.

Optisch stellen die blutigen Elfen eine attraktive Rasse dar, wie sie gar nicht auf Hordenseite passt. Nichtsdestotrotz gehören sie aufgrund ihrer Ansichten zur bösen Seite der Macht. Außerdem versucht Blizzard mit den hübschen Blutelfen das Kräftegleichgewicht auf Hordenseite zu stärken, weil nach wie vor mehr Leute auf Allianzseite spielen.

Im Gegensatz zu allen anderen Rassen in World of WarCraft, sind die Draenei kürzlich in der Welt aufgetaucht, schließlich sind sie mit ihrem Dimensionsraumschiff auf der Azurmythosinsel abgestürzt. Überall in diesem in Blau- und Grüntönen gehaltenen Gebiet liegen brennende Fragmente des Raumschiffs verteilt, während NPC-Draenei-Priester umherlaufen, um

Ein Draenei-Schamane betrachtet die Absturzstelle der Exodar (ihre Hauptstadt).
die Verwundeten des Absturzes zu heilen. Mittendrin beginnt eure Laufbahn als Draenei, die vom Spieler-Modell her ein bisschen an die Tauren erinnern (viele Muskeln, langer Schwanz hinten, Hufe anstatt Beine). Nach dem klassischen Tutorial-Abschnitt besucht ihr die Hauptstadt Exodar und löst ähnlich wie bei den Blutelfen haufenweise Quests, bevor es in die bekannten Areale weitergeht.

Eine gewaltige Diskussion begann als die Entwickler bekannt gaben, dass die Horde ab The Burning Crusade Paladine hochziehen darf und die Allianz mit Schamanen vorlieb nehmen kann. Diese bisher nicht zugänglichen Klassen für die Fraktionen sind ausschließlich den neuen Rassen vorenthalten und die "geschichtlichen Änderungen" höchstpersönlich von Storyautor Chris Metzen abgesegnet. Wie sich die Änderungen in der Balance durch die Paladine und Schamanen auswirken, in Hinblick auf PvE- sowie PvP-Kämpfe und die Schlachtzuginstanzen, wird die Zeit zeigen ist aber ein Schritt in die richtige Richtung für eine bessere PvP-Balance.

Aufreger: Paladin und Schamane

Fazit

Die fast zu lange Wartezeit hat sich gelohnt! Die vor Umfang nur so überquillende Erweiterung fügt der Online-Rollenspielwelt dermaßen viele Inhalte hinzu, dass es Wochen, wenn nicht gar Monate dauern wird, um alles auszuprobieren oder gesehen zu haben. Sich selbst übertroffen haben die Entwickler beim einmaligen und kreativen Design der Scherbenwelt sowie den abwechslungsreichen Questaufgaben, die wiederum in interessante oder augenzwinkernde Geschichten gehüllt wurden. Ähnlich gelungen sind die neuen Dungeons, die packende Herausforderungen für kleine oder große Gruppen bieten. Erstmals haben auch Gelegenheitsspieler die Möglichkeit an richtig gute Ausrüstung für den Charakter zu kommen, ohne stundenlang in eine Instanz zu gehen. Auch an der Spieler-gegen-Spieler-Front hat sich einiges getan, da Open-PvP, Arenakämpfe und ein neues Schlachtfeld implementiert wurden. Neben der wunderschönen und lebendigen Welt wirkt der stetige Drang, seinen Charakter und die Ausrüstung zu verbessern als großer Motivationsmotor bis zu zur Zielgeraden auf Level 70. Selbst kleinere Balance-Probleme, einige schwache Quests  sowie die überlaufenen Gebiete können den grandiosen Eindruck kaum schmälern. Obwohl World of WarCraft in Sachen "echtes Rollenspiel", "Charakter-Individualisierung", "Gilden-Funktionen" und "PvP" einigen Konkurrenten etwas hinterherhinkt, findet das Spiel von Blizzard bei den meisten Aspekten die goldene Mitte und spricht sowohl Gelegenheitsabenteurer als auch Profi-Zocker an. Hat euch World of WarCraft auch nur im Ansatz Spaß gemacht, wird euch auch dieses Add-On faszinieren. Ich bin seit Tagen völlig begeistert.

Pro

  • fantastische, liebevoll gestaltete Spielwelt
  • lebendigere Welt mit mehr Ereignissen, auch in Quests
  • viele abwechslungsreiche Aufgaben mit Story
  • zwei neue Völker mit eigenen Startgebieten
  • neue Fähigkeiten für alle Klassen
  • große Anzahl neuer Instanzen
  • Fokussierung von Questen anstatt Grinden
  • mehr Stoff für Gelegenheitsspieler
  • überarbeitetes PvP-System: Arena-Kämpfe und Open-PvP
  • viele neue Fraktionen, massenhaft Items
  • deutliche Verbesserung des Craftings
  • motivierende Charakter-Verbesserung
  • gelungene, anspruchsvolle Bosskämpfe
  • sehr sanfte Level-Up-Kurve
  • innovatives Flugreittier
  • kinderleichte Bedienung, selbsterklärende Tooltips
  • fast keine Ladezeiten, ziemlich stabile Server
  • auch solo gut spielbar
  • haufenweise Detail-Veränderungen am Spielprinzip
  • einzigartiger Comic-Grafik-Stil, hohe Gelände-Sichtweite
  • mehr Sprachausgabe und Soundeffekte
  • schöner Soundtrack

Kontra

  • <P>
  • nicht alle Quests sind Güteklasse A
  • kleine Balance-Probleme
  • beschränkte RPG-Möglichkeiten bei Char-Personalisierung, kein Housing, wenig Gilden-Funktionen
  • Klassen bekamen nicht alle gute Fähigkeiten (z.B. Priester)
  • deutsche Lokalisierung von Eigennamen</P>

Wertung

PC

Gewaltiges und fast perfektes Add-On für World of WarCraft.