Every Extend Extra - Test, Geschicklichkeit, PSP
Rund drei Jahre gibt es Q Entertaiment mittlerweile. Gründungsmitglied Tetsuya Mitsuguchi kündigte bei Sega, um als freier Entwickler kreative Spielideen umzusetzen zu können. Dabei herausgekommen sind bisher hautpsächlich Knobelspiele wie Meteos für den DS und Lumines für die PSP. Auch Every Extend Extra (ab 4,99€ bei
Eine neue Liebe
Das Spielmechanik funktionert wie eine Diskussion mit der Freundin: Richtiges Timing und Ausweichen ist alles. Nur seid in diesem Fall ihr die Partei, die irgendwann unweigerlich in die Luft geht. Wartet dazu den Moment ab, in dem möglichst viele Gegner sich eng neben euch zusammengerottet haben. Je länger ihr die Explosion aufladet, desto größer breitet sich ihr Radius auf dem Bildschirm aus. Unendlich lässt sich der große Knall allerdings nicht herauszögern. Wartet ihr zu lange, werdet ihr nach einer bestimmten Zeit zwangsgesprengt. Kurz vorher ertönt aber ein Warnton und euer Cursor beginnt, rot
anzuschwellen. Da ihr mit jedem Platzen ein Leben verliert, solltet ihr das Kreuz nur dann zur Detonation bringen, wenn ihr durch eine Kettenreaktion eine hohe Punktzahl erzielen könnt. Eine Anzeige am unteren Bildrand gibt Auskunft darüber, wie viel Punkte ihr noch bis zum nächsten Extraleben benötigt. Geschickte Sprengmeister bekommen bei jeder Explosion eins dazu. Außerdem hinterlassen manche Feinde diverse Extras wie Zeitboni. Die solltet ihr tunlichst alle einsammeln. Denn wenn es etwas gibt, das in diesem Spiel knapp bemessen ist, dann ist es die Vierte Dimension.Wir müssen reden
Obwohl sich die Action auf einem flachen Rechteck abspielt, gibt es im Hintergrund eine Art schwarze "Leinwand". Auf dieser bewegen sich dreidimensionale Objekte auf den Spieler zu. Dadurch kommt man schnell in eine Art "Flow", der ein wenig an das Spielgefühl des dreidimensionalen Shooters Rez erinnert. Auch das Design von Gegnern und Kulisse lehnt sich an den Klassiker an. Bei Lumines bedienten sich die Entwickler noch bei Themen aktueller Popkultur. Da der Vordergrund dort immer aus kleinen Steinchen besteht, wurde wenigstens die Fläche dahinter mit Bildern und Fotomontagen aufgepeppt. Bei EEE dagegen hat man das Gefühl, dass sich das Geschehen in einem abstrakten "Cyberspace" abspielt. Die Gegner erinnern an eine frühe Techno-Ästhetik, die mit weichen Pastelltönen ein wenig an den heutigen Geschmack angeglichen wurde. Eure bunten Widersacher passen ihr Aussehen stets dem Thema der Stage an. Mal jagt ihr Discosterne in die Luft, mal bunte Käfer und in einer anderen Stufe künstlich schimmernde Urzeitkrebse. Das Spielprinzip verändet sich dadurch aber nicht. Es geht immer darum, möglichst viele der virtuellen Viecher auf einmal in einem eindrucksvollen Feuerwerk in die Luft zu jagen.
Und genau da liegt der Knackpunkt: Das Prinzip an sich ist innovativ und unterhaltsam, doch es fehlt einfach an Abwechslung. Es bleibt eben immer beim selben Ablauf: Ausweichen, Explosion aufladen, abwarten, zünden. Auf Dauer wird das ein wenig eintönig. Immerhin könnt ihr zusätzlich zum Hauptmodus gegen eine Reihe von Endbossen oder gegen einen Freund antreten. Für Abwechslung sorgen auch die elektronischen Musikstücke, die bestens zum von vorne bis hinten durchgestylten Spiel passen. Nur die unfreiwillig komische Übersetzung passt nicht ins Bild. "Ready, go!" wurde mit "Fertig, fahren!!" übersetzt und nach einem "Game Over" habt ihr "Mitwirkende" statt "Credits" übrig.
Der Morgen danach
Fazit
Endlich Urlaub! Endlich schickt mich Reiseleiter Mizuguchi wieder auf einen Trip in seine psychedelische Traumwelt. Für meinen Geschmack kann es dort gar nicht genug blinken und blitzen. Als bekennender Technologe mit einer Abneigung zu Drogen gehe ich lieber auf solch eine Art Farbenreise. An allen Ecken und Enden erkennt man die Handschrift der Rez-Designer. Doch es gibt auch einen Nachteil, den der Veranstalter im Katalog verschweigt: Es mangelt der Tour an unterschiedlichen Ausflugszielen. Das Konzept der Kettenexplosionen ist innovativ und durchaus unterhaltsam. Doch über einen längeren Zeitraum wirkt das ewig gleiche Spielprinzip leicht eintönig. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, Herausforderungen sucht und gerne auf Highscore-Jagd geht, der wird mit dem "Puzzle-Shooter" aus dem Hause Q Entertainment aber trotzdem viel Spaß haben. Für die übrigen Spieler bleibt der Titel ein netter Kurztrip in eine elektronische Phantasiewelt.
Pro
- innovative Spielidee
- psychedelischer Grafikstil
- passende Elektromusik
- großzügige Kollisionsabfrage
Kontra
- geringer Umfang
- wenig Abwechslung
- knappes Zeitlimit