Tony Hawk's Project 8 - Test, Sport, 360, PlayStation3, XBox, PlayStation2, PSP
Man soll ja eigentlich in der Nähe von offenen Wunden nicht mit Salzfässern um sich werfen, aber Sony macht es einem schwer: Anti-Aliasing, eines der grundlegendsten Features von Next-Gen-Konsolen, quasi das bilineare Filtering der Neuzeit, funktioniert auf Sonys Großer nur, wenn man dafür auf HDR-Lichteffekte verzichtet. Hmmmmm: Coole Effekte hier, glatte Kanten und keine flimmernden Texturen da. Knifflig, knifflig, möchte man sagen. Und wie bei jedem PS3-Starttitel hat Entwickler Neversoft auch bei Tony Hawk's Project 8 (ab 29,58€ bei
Schalten wir mal in den Lästermodus
Nicht nett, oder? Nun, wo wir schon beim Aufzählen der Verschlechterungen sind, lohnt es sich, die Sixaxis-Steuerung zu erwähnen. Die selbst den Entwicklern wohl etwas peinlich war, schließlich ist sie standardmäßig deaktiviert. Falls ihr euch zu den harten Hunden zählt, die Skaterichtung, Balance und Tricks gerne per Arm-Verknotung kontrollieren, könnt ihr euch natürlich gern daran versuchen - aber die Kontrolle per Digi- oder Analogpad ist weitaus präziser. So, einen Klops haben wir noch, dann ist wirklich Schluss: Der coole Mehrspielermodus der 360-Fassung wurde ersatzlos gestrichen - angesichts der Tatsache, dass die THPS-Serie auf der PS2 ein Online-Vorreiter war, ist das ein sehr schwacher Next-Gen-Einstand.
Ihr seht, die PS3-Fassung ist in technischer Hinsicht nicht gerade gesegnet - und das ist verdammt schade, denn das Spiel an sich weiß nach wie vor zu verzücken: Ihr dürft in den großen, flüssig ineinander übergehenden, detailreichen Levels tausende Skate-Tricks zünden, trefft viele Echtwelt-Profis (deren Gesichter leicht nach Zombie aussehen, die aber von ihren realen Pendants vertont werden), genießt die perfekte Steuerung und erfreut euch an Boni wie »Pro Tricks«, einer Art Schauraum, in dem ihr per Motion Capturing aufgezeichnete Animationsschnipsel von Profi-Skatern durchanalysieren dürft. Auch Einsteiger kommen auf ihre Kosten, schließlich sind alle Aufgaben in drei, unterschiedlich anspruchsvolle Gruppen gestaffelt. Neu in der Serie ist »Nail the Trick«, eine Art manuelle Tricksteuerung - die zwar nur gut aussieht, spielerisch aber ziemlich belanglos ist. Alle Informationen über Project 8 erfahrt ihr aus unserem ausführlichen Test der 360-, PS2- und Xbox-Fassung.
Sonnenschein im Skaterland
Fazit
Eigentlich ist Project 8 auch auf der PS3 ein Zuckerstück: Gut ausgeleuchtete Levels mit Fantastilliarden Trick-Möglichkeiten, unglaubliche Animationen, schöne Zeitlupenspielereien, (mit Ausnahme gelegentlicher Zombie-Gesichter) gut designte Skater - cool! Bedauerlicherweise leidet diese Version unter den, so muss man leider sagen, üblichen PS3-Problemen, namentlich dem fehlenden Anti-Aliasing, den flimmernden Texturen, den langen Ladezeiten sowie der noch öfter als auf der 360 ruckelnden Grafik. Die Sixaxis-Implementierung haben scheinbar selbst die Entwickler bestenfalls als netten Bonus betrachtet, die verwackelte Kontrolle von Balance und Co. ist im Steuerungsmenü standardmäßig ausgeschaltet, und sollte es auch bleiben. Der größte Klops ist jedoch die völlige Abwesenheit jeglicher Online-Modi - nicht gut, gar nicht gut! Denn so bleibt ein im Kern sehr gutes Game, das durch die Übernahme der Schwachpunkte der 360-Fassung und Hinzufügung eigener Unzulänglichkeiten unnötig viel Pulver verschießt.
Pro
- einfache Steuerung
- gute Grafik
- tolle Animationen
- große, nahtlos ineinander übergehende Levels
- einsteigerfreundliches Schwierigkeitsgrad-System
Kontra
- kein Online-Modus
- kein Anti-Aliasing
- ruckelige Grafik
- lange Ladezeiten
- sinnlose Sixaxis-Steuerung
- »Nail the Trick« alles andere als intuitiv