Trioncube - Test, Logik & Kreativität, NDS
Muss man eigentlich noch das Tetris-Prinzip erklären? Seit über 20 Jahren sorgen von oben nach unten fallende Blöcke, die gestapelt werden müssen, um zu verschwinden, für gehobene Puzzleunterhaltung. Und ohne die so einfache wie geniale Idee von Alexei Pajitnov wären auch Spiele wie Columns, Dr.Mario, PuyoPop Fever oder Meteos nicht möglich gewesen - oder wären zumindest viel später entwickelt worden.
Abgewandelter Klassiker
Moment Mal! Raumschiff? Geld? Was? Oh ja! Doch lasst mich kurz etwas länger ausholen. Da sich Namco offensichtlich bewusst war, dass dieses Prinzip auf Dauer nicht gerade eine Ausgeburt an Motivation darstellt (Recht haben sie!), hat man eine absolut absurde und vollkommen zusammenhanglose Story eingebaut. Und hier liegt tatsächlich die große Stärke von Trioncube. Denn um diese Geschichte um das wie ein Pinguin aussehende Raumschiff Pinko und seine Reise durch das All im Kampf gegen den manisch depressiven König Pluto wurde ein außergewöhnliches Design gestrickt. Immer wieder weht ein Hauch von Katamari durch Trioncube, vor allem wenn man das gewonnene Geld in neue Skins oder Grafik- und Sound-Effekte investiert, die man zu sehen bekommt, wenn man seine Kombos zusammenpuzzelt.
Die Verbindung der Kombos und des Raumschiffes? Ganz einfach: Pinko muss eine bestimmte Entfernung zurücklegen (in der Story-Kampagne teils auch im Kampf gegen andere nicht minder fantasievolle Gegnerschiffe) und je höher euer Kombometer ist, desto schneller und weiter kommt der Space-Pinguin vorwärts.
Zwischen den einzelnen Abschnitten sorgt ein vollkommen sinnloser Kommentar von Pluto immer wieder für ein Schmunzeln. Dieser Humor dürfte zwar vor allem Kennern von "Per Anhalter durch die Galaxis" entgegenkommen, da Sprüche wie "Niemand benutzt weiße Kreide", "Die Ampel ist immer rot" oder "Ich hab schon wieder keine Milch mehr" an den Roboter Marvin erinnern.
Wer keine Lust auf Story, Endlosspiel oder den vollkommen unspektakulären Arcade-Mode hat (nach acht Abschnitten ist unvermittelt Schluss), kann einen menschlichen Gegner auch per GameSharing herausfordern. Dies macht dank der typischen schwarzen Steine, die den Gegner bei erfolgreichem Kombobau stören sollen, auch durchaus Spaß, kann aber nicht einmal mittelfristig einen Ersatz für die abwechslungsreicheren Tetris-Duelle darstellen.
Fazit
Das Tetris´sche Grundprinzip zündet immer noch - auch wenn es hier auf das Bilden von Kombos und die Blockanzahl der nach unten fallenden Teile von vier auf drei reduziert wurde. Zusätzlich sorgt das abgefahrene und im positiven Sinne an die Katamari-Serie erinnernde Art-Design für Laune. Die immer wieder zum Schmunzeln anregenden Kommentare von König Pluto können allerdings nicht verschleiern, dass es Trioncube an Abwechslung mangelt. Ja: Die Zeitlimits werden knapper und damit fordernder. Und ebenfalls ja: Der Gamesharing-Zweispieler-Modus lockt immer wieder zu einem kleinen Duell. Für Solo-Stapler hält sich der Spaß in Grenzen, da sich der Komboblocksatz auf Dauer zu gleichförmig und zu überraschungsarm präsentiert. Nett, kurzweilig unterhaltsam, aber letztlich kein ernst zu nehmender Konkurrent für Spiele eines Meteos-Kalibers.
Pro
- viel freizuspielen
- netter Zwei-Spieler-Modus
- Gamesharing
- abgefahrenes Design
Kontra
- auf Dauer kaum Abwechslung
- zu sehr auf das Kombo-System fixiert