Heavy Metal : F.A.K.K.2 - Test, Action-Adventure, PC

Heavy Metal : F.A.K.K.2
14.08.2000, Oliver

Test: Heavy Metal : F.A.K.K.2

Julie, unsere sexy Heldin und ihre Freunde leben auf dem einsamen Planeten Eden. Geschützt durch ein planetarisches Schutzschild genießen sie ihr Leben. Das Wasser auf diesem Planeten schützt vor vorzeitiger Alterung und hat Julie schon vor vielen Besuchen bei ihrem Schönheitschirurgen bewahrt...

Heavy Metal FAKK2 basiert auf dem Comic Film "Heavy Metal 2000". Julie, unsere sexy Heldin und ihre Freunde leben auf dem einsamen Planeten Eden. Geschützt durch ein planetarisches Schutzschild genießen sie ihr Leben. Das Wasser auf diesem Planeten schützt vor vorzeitiger Alterung und hat Julie schon vor vielen Besuchen bei ihrem Schönheitschirurgen bewahrt.

Nach einem kurzen Training bei ihrer Ausbilderin, macht sich Julie auf den Weg durch ihre Stadt, um den seltsamen Ereignissen auf den Grund zu gehen. Was kann es besseres für eine kleine, schnuckelige Spieleheldin geben? Losziehen, massenhaft üble Aliens ins Jenseits schicken und die Welt (Eden) retten.

Doch es geschehen seltsame Dinge, vermehrt durchschlagen merkwürdige, radioaktive Meteoriten den Schutzschild, harmlose Haustiere drehen durch, und eine Plage von aggressiven Rieseninsekten greift die Stadt an. Hier beginnt Julies Abenteuer.

Das Spiel basiert auf der Q3-Engine von id-Software. Der Spieler steuert seine Heldin wie von 3D-Shootern gewohnt, mit Tastatur und Maus, allerdings ist Heavy Metal: FAKK2 kein 3D-Shooter im gewöhnlichen Sinn. FAKK2 ist eher eine Mischung aus Tomb Raider, Super Mario und Unreal. Julie wird nämlich nicht aus der Ego-, sondern in der 3rd-Person Perspektive gespielt.

Spielbarkeit/Gameplay

Ritual´s Hauptaugenmerk lag offensichtlich darauf, die visuellen Reize des Spielers zu befriedigen. Julie kann verschiedene Aktionen, wie z.B. springen, ducken, seitlich abrollen, klettern, an Wänden langhangeln und beidhändig angreifen, ausführen. Je nachdem ob sie eine zwei- oder einhändige Waffe benutzt, kann Julie in die linke Hand noch eine zweite Waffe nehmen oder zur Verteidigung ein Schild einsetzen. Durch die Beidhändigkeit ist es Julie auch möglich, prima Angriffscombos zu starten. Was unserer Heldin aber fehlt, sind Kleinigkeiten, wie z.B. Schwimmen, Weitsprünge, Salti und schnelle Rollen zur Seite.

Die Hauptwaffen im Spiel sind diverse Hieb- und Stichwaffen (normales Schwert, BI-Händer Axt und Flammenschwert), als Bonus gibt es noch eine Motorsäge. Diese Waffen sollten auch so oft wie möglich verwendet werden, da Munition für Schusswaffen eher rar ist, und eine gute Schwertcombo fast jeden Gegner relativ zügig zu Kleinholz verarbeitet.

Das Spiel an sich ist in drei Bereiche aufgeteilt. Der erste Abschnitt spielt in der Stadt der Siedler, Eden. Die Grafik ist gigantisch, die Story entwickelt sich sehr kontinuierlich und spannend, und die Atmosphäre ist sehr dicht gestrickt. Hier wechseln sich Kampfsequenzen und Jump&Run-Sequenzen in stimmiger Reihenfolge ab.

Um die Geschichte weiterzuführen, unterhält Julie sich mit einer Vielzahl ihrer Nachbarn. Diese Episode endet mit der Erreichung des Sumpfes.

Im Sumpf reihen sich kurze Kampfsequenzen, mit immer wieder den selben Monstern, an nervige Hüpfsequenzen. Da die Steuerung alles Andere als genau ist, fängt das Plattformhüpfen spätestens hier an zu nerven. So ist es z.B. nicht möglich, Julie ganz exakt an einen Abgrund zu steuern, ohne Gefahr zu laufen, abzustürzen. Am besten speichert man nach jeder erfolgreichen Plattform ab.

Im dritten und letzten Teil des Spiels geht es um das Finden des "Heart of We". Hier verliert sich die Story entgültig im Nichts. Da aber die Jump&Run Sequenzen erheblich reduziert wurden, machen die Level wieder erheblich mehr Spaß als im Sumpf. Die vier Tempel, die hier besucht werden müssen, entsprechen den vier Elementen und die Level sind dem entsprechend abwechslungsreich und grafisch absolut beeindruckend.

Leider kommen hier auch so gut wie keine neuen Aspekte zur Fortführung der Story hinzu. Man kämpft und hüpft sich einfach nur bis zum Ende des Level vor.

Julie, die NPC´s und die Monster sind erstklassig animiert. Auch die Effekte der Waffen, Lichteffekte und Explosionen sind ebenso "state of the art". Hier wird id´s Engine bis aufs Letzte ausgereizt, so dass auch ein Gigahertz-PC mit G-Force2 Grafikkarte, bei entsprechenden Einstellungen im Optionsmenü, nie unterfordert sein sollte. Ein besonderer Augenschmaus ist die Heldin des Spiels, die wie als Belohnung für den Spieler, kontinuierlich neue Outfits findet, die jeweils mehr Einblicke in ihre perfekte Anatomie gewähren.

Der letzte Endgegner, Gith, sieht absolut genial aus, ist aber so schwer, dass man den Eindruck gewinnt, die Produzenten des Spiels wollten die Spieldauer auf biegen und brechen noch auf ein erträgliches Maß ziehen.

Wurde Gith nach langer und schweißtreibender Arbeit endlich besiegt, wird durch den Abspann schnell klar, dass wir uns bald auf ein neues Abenteuer mit unser sexy Julie freuen dürfen.

Grafik/Sound

Die Grafik ist ohne Zweifel das Beste, was man zur Zeit in diesem Genre bewundern kann. Die Level, vor allem die Stadt Eden, sind super detailliert und liebevoll entworfen.

Auch mit Blut wird in der US-Version nicht gespart, wobei der deutsche Publisher Take 2 vermeldet, die deutsche Version werde nicht entschärft. Auf die gewohnten Video-zwischensequenzen wird zu Gunsten fertig vorbereiteter Zwischensequenzen in der Spielgrafik verzichtet.

Die Hintergrundmusik besteht aus passenden Heavy Metal Rhythmen. Die Stimmen der Figuren sind in der US-Version absolut stimmig, die Geräuschkulisse der Maschinen und der Umgebung ist manchmal ein wenig simpel.

Ob die deutsche Lokalisation der US-Version das Wasser reichen kann, wird eine weitere Kurzreview der dt. Version auf 4Players.de zeigen.

Gesteuert wird Heavy Metal FAKK2 per Maus und Tastatur. Die Waffenwahl ist sehr gewöhnungsbedürftig, da auf Knopfdruck nur ein Untermenü aufpoppt. Durch erneutes Drücken der entsprechenden Taste kann der Spieler nun die gewünschte Waffe wählen. Dies kann im Eifer des Gefechts manchmal tragisch sein, da hierdurch die Waffenwahl zu lange dauert und des öfteren falsche Waffe gewählt werden.

Steuerung

Wie schon erwähnt ist die Steuerung nicht allzu genau. So ist es oft nicht möglich, langsam an einen Abhang heranzugehen, ohne vom Rand zu stürzen, oder wie bei Tomb Raider genau seinen Anlaufweg auszumessen.

Fazit

Gigantische Grafik, Sex und viel Blut machen leider noch keinen Megahit. Grafisch ist Heavy Metal FAKK2 mit Sicherheit eines der Highlights dieses Jahres. Der erste Eindruck ist umwerfend, aber nach längerem Spielen enthüllt das Spiel einige gravierende Schwächen.

Die anfangs tolle Storyline verschwimmt zusehends und wird immer mehr fallen gelassen. Das Spiel macht im großen und ganzen einen unfertigen Eindruck, da es ziemlich kurz ist, was wohl mit dem Veröffentlichungstermin zusammen hängt, da in den USA zeitgleich die neuen Videos zur Serie erscheinen. Die Bugs und Abstürze beim Spielen werden hoffentlich mit dem ersten Patch beseitigt.

Dem Spieler fällt es schwer, trotz der zweifellos vorhanden Reize, eine Beziehung zu Julie aufzubauen. Vergleicht man FAKK2 mit den Klassikern des Genres, wie Tomb Raider 2 und Resident Evil, zieht FAKK2 eindeutig den Kürzeren, da die Spannung und Atmosphäre nie richtig aufkommt, geschweige denn bis zum Schluss gehalten wird.

Die Waffen sind in großer Anzahl vorhanden und sind, neben der Grafik und den Animationen, ein weiterer Pluspunkt des Spiels. Hier hat sich jemand wirklich Gedanken gemacht, was ein Spielerherz so alles erfreuen kann. Es ist alles reichlich vorhanden, von der Steinschleuder in verschiedenen Ausführungen, Schwertern, Plasmashotgun, Raketenwerfern bis zur Uzi.

Die Rätsel beschränken sich im großen und ganzen auf Kistenschieben und Schalter drücken. Eine etwas längere Entwicklungszeit hätten aus FAKK 2, welches durchaus geniale und humorvolle Ansätze enthält, einen echten Klassiker machen können. Ein fehlender Multiplayer-Modus tut ein Übriges dazu, das Spiel nach dem ersten Durchspielen im Schrank verschwinden zu lassen.

Hier gibts die Demo: Heavy Metal F.A.K.K. 2 Demo 72,41 MB

Wertung

PC