Juiced 2: Hot Import Nights - Test, Rennspiel, 360, PlayStation2, PC, PSP, PlayStation3, NDS

Juiced 2: Hot Import Nights
08.11.2007, Michael Krosta

Test: Juiced 2: Hot Import Nights

Jetzt werden auch im Handheld-Format Wetten abgeschlossen, Fahrzeuge zu Rennmaschinen getunt und DNA-Stränge gebastelt: THQs Juiced 2 rast mit Vollgas auf die PSP und startet einen Angriff auf die Podestplätze der Arcade-Racer. Sonne aus, Scheinwerfer an: Wie heißt geht es bei den Hot Import Nights zu?

Es ist nicht unüblich, dass sich Entwickler die PS2-Versionen ihrer Spiele schnappen und ohne großen Aufwand auf die PSP konvertieren. Juiced 2 ist ein weiteres Beispiel dafür, wie der Hase läuft: Ihr bekommt hier den PS2-Racer mit all seinen Features, Stärken und Schwächen im Handheld-Format. Die Karriere hält mit ihren zehn Ligen, PS-starken Tuningpaketen und lizenzierten Sportwagen lange genug bei der Stange. Neben Einzelrennen messt ihr euch auch in Driftwettbewerben oder seht zu, dass ihr bei Last Man Standing Berührungen mit der Leitplanke aus dem Weg geht oder bei Eliminations-Veranstaltungen den letzten Platz im Starterfeld meidet - ansonsten ist das Rennen nach Ablaufen des Countdowns vorzeitig für euch vorbei. Weniger gelungen sind die Teamrennen mit einem Kollegen, dem ihr nur rudimentäre Befehle erteilen könnt. Auch die Ausdauerdrifts, bei denen ihr eine lange Kombo auf den Asphalt zaubern müsst ohne die Bande zu berühren, kosten mit hohen Anforderungen manchmal einige Nerven. Die können euch auch bei den Pink Slip-Rennen durchgehen, denn wer hier verliert, ist auch gleich seinen aktuellen Wagen los. Weniger risikoreich geht es bei den Wetten zu, die ihr mit euren Rivalen vor dem Start abschließen könnt: Hier steht nur Geld auf dem Spiel, das schnell bei neuen Wetten oder Rennsiegen wieder reingeholt werden kann. Doch genau wie auf der PS2, sind die anderen Piloten auch hier sehr berechenbar, was hier Verhalten angeht. Dazu trägt auch die Fahrer-DNA bei, die anhand einer Doppelhelix deren Stärken und

Dumm gelaufen: Kracht ihr bei Driftwettbewerben gegen die Bande, könnt ihr den Kombo-Bonus vergessen.
Schwächen auflistet. Wie schon auf der PS2, dürft ihr auch hier gegen die "Gene" von Berühmtheiten wie Smudo antreten. Auch ihr selbst entwickelt eure DNA in jedem Rennen kontinuierlich weiter, auch wenn es sich dabei mehr um ein Spiegelbild eurer erreichten Ziele und weniger um ein Indiz eures Fahrkönnens handelt.

Der Handheld-Zwilling

Doch auch die DNA-Stränge der KI-Raser sind auf der Strecke nicht viel wert: Genau wie auf der PS2 wird das Fahrerfeld durch einen extrem starken Gummiband-Effekt zusammengehalten. Selbst wenn ihr euch durch geschickten Nitroeinsatz deutlich vom Fahrerfeld abgesetzt habt, könnt ihr davon ausgehen, dass euch die eigentlich schwächere Konkurrenz bei der nächsten Kurve schon wieder am Heck klebt. Über ein mangelndes Geschwindigkeitsgefühl kann man sich auch auf der PSP nicht beschweren: Genau wie auf der PS2 geht vor allem in der Innenansicht die Post ab - egal, ob mit oder ohne gezündeten Nitro. Wären doch nur die Ladezeiten ebenso flott... Doch hier präsentiert sich Juiced 2 genau wie auf den anderen Plattformen als extrem lahme Krücke, bei der ihr viel zu lange warten müsst, bis ihr endlich Gas geben dürft.

Mit gezündetem Nitro wird das ohnehin hohe Geschwindigkeitsgefühl weiter gesteigert.
Wenn die Ampel dann endlich auf Grün schaltet, erwartet euch aber eine präzise Steuerung, mit der ihr eure Boliden sehr gut im Griff habt - sowohl bei den Standardrennen als auch bei Drift-Events.

Richtig schön flott

Im Gegensatz zur 360 gibt es auf der PS2 bekanntlich keinen Onlinemodus. Zwar rast ihr auch mit der PSP nicht via Infrastruktur gegen Spieler aus aller Welt, doch gibt es hier wenigstens Adhoc-Rennen für bis zu sechs Tuningverrückte. Schön, dass es dabei nicht bei simplen Einzelrennen bleibt, denn auch Eliminations- und Drift-Events sind neben Team-Wettbewerben über die direkte  Funkverbindung möglich. Wer ganz mutig ist, darf sogar seinen fahrbaren Untersatz in Pink Slip-Aktionen aufs Spiel setzen. Zudem warten 50 Mehrspieler-Herausforderungen auf euch, bei denen ihr gemeinsam oder in mehreren Teams versucht, das vorgegeben Ziel zu erreichen.

Team-Racing

   

Fazit

Im Prinzip bekommen PSP-Tuner das gleiche Racingpaket, das THQ schon für die PS2 geschnürt hat. Euch erwartet mit Juiced 2 – Hot Import Nights ein solides Rennspiel, das trotz Features wie Wetten oder dem Einschüchtern von Gegner nicht aus der Masse an Genrevertretern hervorstechen kann, da genau diese Besonderheiten aufgrund der zunehmenden Berechenbarkeit schnell an Reiz verlieren. Der größte Kritikpunkt neben den unsäglichen Ladezeiten ist jedoch die Gummiband-KI, bei der man sich gerade als Führender oft veräppelt vorkommt, wenn die Verfolger urplötzlich wieder am Heck kleben. Ein klares Plus der Handheld-Fassung ist der Mehrspielermodus, in dem ihr zumindest über eine Adhoc-Verbindung mit bis zu sechs Fahrern Gas geben könnt. Schön ist zudem, dass das Geschwindigkeitsgefühl hier genau so rasant rüberkommt wie auf der PS2, die diesbezüglich sogar gegenüber der 360-Fassung die Motorhaube vorne hatte. Wer keine frei befahrbare Stadt braucht und sich an den etwas tristen Kulissen nicht stört, bekommt hier einen guten Tuning-Arcade-Racer, der jedoch nicht an die Klasse eines Midnight Club heran kommt. 

Pro

  • motivierende Karriere
  • viele (freispielbare) Tuningpakete
  • gelungene Lokalisierung
  • Mehrspielermodus für bis zu sechs Spieler
  • gutes Geschwindigkeitsgefühl
  • flüssige Darstellung
  • Originalfahrzeuge und Teile
  • Pink Slip-Rennen

Kontra

  • ewige Ladezeiten
  • Gummiband-KI
  • keine Einzelteile beim Tuning, nur Pakete
  • „Erschrecken“ sowie Wetten sehr berechenbar
  • triste Kulissen

Wertung

PSP

Auf der PSP findet ihr die PS2-Version im Miniformat mit besseren Multiplayermöglichkeiten.